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Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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sehen konnte, und das beschämte ihn mehr als die Erinnerung.
    Bill verzog weder eine Miene noch sah er ihn an, aber er lenkte seine Wut direkt auf Cyrus. „Übrigens, wie geht es denn deinem Vater? Wie ich hörte, hat Carrie es ihm ganz schön besorgt.“
    Cyrus zuckte zusammen, als er Carries Namen hörte. Ziggy versuchte sich diese Reaktion zu merken, vielleicht konnte ihm diese Information später noch nützlich sein.
    Im Moment allerdings waren noch zu viele Leute hier, zerbrechliche, menschliche Wesen, denen es wirklich schlecht ergehen würde, wenn sie sofort einen handfesten Streit anfingen. „Lass uns spazieren gehen.“
    „Ja, gute Idee. Ihr geht einfach alle etwas spazieren und lasst mich hier den Abend genießen …“ Er streckte die Hand aus, um einen seiner Begleiter zu streicheln. Dann zupfte er den Jungen an seinen blonden Locken, „… mit meinen Freunden.“
    „Wie wäre es denn, wenn wir den Bullen, die am anderen Ende der Straße Wache schieben, von deinen Begleitern erzählen, und du redest dann mit ihnen?“, fragte Max und zog eine Augenbraue in die Höhe. „Glaubst du wirklich, dass der Junge schon achtzehn ist?“
    „Gefängniszellen können manchmal echt sonnig werden“, stellte Bill fest.
    Während er den Jungen neben sich genervt ansah, schob sich Cyrus um den Tisch herum aus der Nische heraus. Irgendwie schaffte er es, dabei elegant auszusehen. Der Typ sah einem Filmvampir abscheulich ähnlich.
    Sie verließen den Club so unauffällig wie möglich, aber Bill zog die Aufmerksamkeit auf sich, weil er zu normal war, Cyrus, weil er zu schick war. Als sie die Treppe hinter sich gelassen hatten und auf die Straße traten, rannte Cyrus nicht los, das war schon mal ganz gut. Er folgte den anderen in eine Seitengasse und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die pickelige rotschwarze Mauer. „So, ihr habt mich erwischt. Und nun? Was stellt ihr nun mit mir an?“
    Max tat so, als müsste er wirklich gründlich nachdenken, bevor er sagte: „Ich würde dir gern den Schädel zertrümmern und dein Herz herausreißen, aber wie sich in der Vergangenheit gezeigt hat, funktioniert es nicht, wenn man dich umbringen will.“
    „Wir brauchen Informationen“, warf Bill pragmatisch ein. „Und falls du uns die wirklich nicht geben willst, dann wärest du schon längst aus dem Club verschwunden.“
    „Oder du wärest gar nicht erst gekommen“, ergänzte Ziggy. Irgendwie fühlte er sich, als hätten ihn die anderen mitgeschleppt. „In letzter Zeit schien Jacob sehr mit seinem Ritual beschäftigt gewesen zu sein. Damit fangen wir mal an.“
    „Gut. Könnten wir das vielleicht irgendwo besprechen, wo es ein wenig gemütlicher ist? Ich hätte da eine Villa …“
    „Nein.“ Ziggy schüttelte den Kopf. „Mit dir gehen wir nirgendwohin. Wahrscheinlich werden wir dort in dem Augenblick, wo wir durch die Tore fahren, von Wachen überfallen.“
    Cyrus’ Augen weiteten sich, als er sich nach vorn lehnte. „Ich glaube, es wäre wirklich besser, wenn wir dort Informationen austauschen würden.“
    „Na, los“, sagte Bill und schaute sich in der Gasse um, als fürchtete er, von ihr verschlungen zu werden.
    Ziggy wollte etwas dagegen vorbringen, aber die Art und Weise, wie sich Bill, Max und Cyrus zügig bewegten, stimmte ihn um. Cyrus dachte offensichtlich, dass sie verfolgt wurden, möglicherweise auch beobachtet. Sie gingen an einer glänzenden schwarzen Limousine vorbei, die am Straßenrand parkte, und Cyrus zog seinen Kopf zwischen die Schultern. Da der Fahrer schlief, schlichen sie unbemerkt an dem Wagen vorbei.
    „Kommt, schnell“, befahl Cyrus, sobald sie im Van saßen. „Was ist hier los? Sind wir ernsthaft in Gefahr, oder bist du einfach paranoid?“, fragte Max aus dem Fond des Lieferwagens.
    „Hoffentlich ist es nur Letzteres, hier abbiegen“, wies er Bill an.
    Die Villa war noch genauso beschissen gruselig, wie Ziggy sie in Erinnerung hatte. Eine lange Auffahrt führte um die Wiese, die sich vor dem Gebäude erstreckte, herum bis zum Eingang. Das Anwesen an sich sah genauso aus, wie man sich die Geisterbahn bei Disney World vorstellt. Nein, die Geisterbahn war nicht so erschreckend. Dieser herrschaftliche Wohnsitz war absolut furchteinflößend, wenn man wusste, was darin vor sich ging.
    Bill parkte den Van im Schatten an der Seite des Hauses. Cyrus hatte darauf bestanden, dass er an der Wiese vorbeifuhr. Anstatt durch die vordere Haustür hineinzugehen, führte er sie zur

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