Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
Vom Netzwerk:
dastand, sah ich, wie Ziggy es stoisch und regungslos zuließ, dass Nathan ihn umarmte.
    Ich wusste nicht, was geschehen war, dass Ziggy sich von einem entnervend selbstbeherrschten freundlichen Jugendlichen, der er gewesen war, in eine abgestumpfte Drohne verwandelt hatte, die er scheinbar mittlerweile geworden war. Ich wollte es auch nicht wissen – ich hatte schon genug von den Grausamkeiten des Souleaters gehört, mehr als genug. Aber es zerriss mir das Herz, mir nur vorzustellen, was dahinterstecken mochte.
    Während Nathan seinen Kopf an Ziggys Schultern lehnte, hob Ziggy die Hand, um sie ihm tröstend auf den Hinterkopf zu legen. Die Geste war so intim, dass ich mich umdrehte, um wieder hinunterzugehen, um nach Bill zu sehen. Ich hatte keine Bedenken, Ziggy mit Nathan allein zu lassen. Er würde ihm nicht wehtun. Er hatte schon einmal die Chance gehabt, ihn zu töten, und hatte sie nicht genutzt. Ganz im Gegenteil: Wenn man Ziggy glauben konnte, dann dachte er tatsächlich, dass der Souleater ihn retten, nichtverdammen würde, brächte er Nathan zurück. Ich fragte mich, wie lange es wohl dauern würde, um ihn wieder von diesen Gedanken zu befreien, und ob es die Mühe lohnte oder nicht.
    Bills Hals hatte, ohne weitere Maßnahmen, aufgehört zu bluten. Gott sei gedankt für die kleinen Gnaden – aber die Bisswunde war immer noch geschwollen und sah nicht gut aus. „Willst du ein Schmerzmittel haben?“
    Er verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. „Nein. Ich bin hart im Nehmen.“
    „Du brauchst mich nicht zu beeindrucken.“ Ich zog eine Augenbraue in die Höhe und gab dem Erste-Hilfe-Kasten einen Schubs, unserem aufgerüsteten Werkzeugkoffer, in dem wir das Verbandszeug und die Medikamente aufbewahrten. „Ich sag’s auch nicht weiter.“
    „Für einen Vampir bist du ganz okay, Lady“, brachte er mit einem gequälten Lächeln hervor. „Na und die anderen beiden …“
    „Von den beiden anderen brauchst du gar nicht erst anzufangen“, warnte ich ihn spaßeshalber.
    Er lächelte jetzt entspannter. „Warum nicht? Einer hat mich gebissen, erinnerst du dich daran?“
    „Ja. Und Bisse tun mehr weh, als man gemeinhin glaubt.“ Ich drückte einen sauberen Gazetampon auf die Stelle am Hals und klebte ihn fest.
    „Das machen sie nie richtig im Film“, sinnierte er. Schnell bekamen seine Augen den glasigen Blick von jemandem, der ein Opiat gefixt hatte. „Da sieht es immer so aus, als sei es erotisch. Wie Sex, verstehst du?“
    „Ich weiß.“ Ich erinnerte mich ungern daran, dass ich an einem Freitagabend in meiner Wohnung saß und mir Bram Stoker’s Dracula von Coppola anschaute und wie Gary Oldman als Dracula Winona Ryder als Mina verführte undsich dann verwandelte. Wenn ich damals gewusst hätte, wie viel komplizierter es war, ein Vampir zu sein, dann hätte ich es vielleicht nicht so romantisch gefunden. „Natürlich brauche ich kein Korsett zu tragen, dass könnte vielleicht der Nachteil sein, glaube ich.“
    „Wie bitte?“, fragte Bill mit einem übergeschnappten Lachen. „Ich glaube nicht, dass ich schon so neben der Kappe bin, dass ich das missverstanden habe.“
    „Nichts.“ Ich hob die Hand, um das Gespräch zu beenden. Ziggy kam die Stufen herunter. Hinter ihm wischte sich Nathan wiederholt die Augen.
    „Es ist fast Sonnenuntergang“, stellte Ziggy fest und berührte sein Gesicht, das schon fast geheilt war. „Bald werden sie hier sein.“
    „Wir müssen uns irgendwo verstecken, wo es sicherer ist als hier.“ Bill streckte den Arm aus, um an die niedrige Decke zu klopfen. „Das ist nicht so geschützt, wie ich es gern hätte, wenn es um meinen Kopf geht, der in der Schlinge steckt.“
    „Wir haben schon einen Plan“, gab Nathan ermattet zurück. Er schien sich in der Defensive zu fühlen. „Aber wir sind alle hundemüde. Ruhen wir uns noch ein wenig aus. Dann überprüfen wir später die Wohnung und verstauen alles andere.“
    „Mir persönlich ist es egal, was ihr macht“, warf Bill ein, „solange ihr Futter finden könnt, das nicht über Schmerzrezeptoren verfügt.“
    Ziggy schaute ein bisschen kleinlaut drein, als er einen Flecken auf dem Boden wegmachte. Schließlich sah er auf und streckte Bill die Hand entgegen. „Sorry, Mann. Ich wusste nicht, was ich tat.“
    „Das wusstest du sehr wohl.“ Bill klang nicht, als nehme er es ihm übel, er machte einfach eine Feststellung. „Daswar ein chaotischer Tag für dich.“
    „Das kannst du glauben.“ Ein mattes

Weitere Kostenlose Bücher