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Nacht der Stachelschweine: Laura Gottbergs erster Fall

Nacht der Stachelschweine: Laura Gottbergs erster Fall

Titel: Nacht der Stachelschweine: Laura Gottbergs erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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gab Guerrini bissig zurück.
    «Niemals, Commissario! Wo denken Sie hin?»
    «Ich denke direkt und logisch. Braucht ihr mich noch?»
    «Nein, Commissario!»
    «Dann fahre ich mit der Commissaria zum Kloster zurück. Habt ihr eigentlich den Brillenbügel weggeworfen, oder gibt’s da ein Ergebnis?»
    «Das hat Bastia gemacht, Commissario. Er hat heute seinen freien Tag. Aber er sagte was von verwischten Fingerabdrücken und genügend Hautpartikeln, um eine genetische Untersuchung durchführen zu können!»
    «Und warum wird mir das nicht mitgeteilt?»
    «Er hat’s versucht, aber Ihr Handy war abgestellt, und die Mailbox hat nicht funktioniert … und zu Hause waren Sie auch nicht, Commissario.»
    Guerrini hob beide Hände zum Himmel und fluchte leise.

Z wei buckelnde Katzen flüchteten auf eine Mauer, als Guerrini auf den Klosterhof fuhr. Die Veranda war leer.
    «Wo sind die denn alle?», fragte Guerrini wütend. «Meditieren sie über diesen gelungenen Mord? Was ist das eigentlich für ein Verein?»
    Laura legte eine Hand auf seinen Oberschenkel.
    «Reg dich nicht auf! Wir werden sie schon finden. Gruppen dieser Art bilden eine Welt für sich. Nach dem Motto: Alles ist innen, nichts ist außen!»
    «Im Augenblick sind die meisten Dinge außen, Laura. Wir müssen zwei Morde aufklären, und wenn wir das nicht bald schaffen, bekommen wir beide Ärger! Ich hatte heute Morgen ein sehr unangenehmes Telefonat mit meinem Vorgesetzten. Er war nicht einverstanden damit, dass wir Rana aus dem Gefängnis geholt haben, und er unterstellt mir, die Ermittlungen nicht zügig genug durchzuführen. Außerdem hat er eine unfreundliche E-Mail von einem deutschen Kollegen bekommen.»
    «Becker!», sagte Laura.
    «Was?»
    «Ich sagte: Becker. Das ist mein Chef!»
    «Da hast du’s!»
    «Ja, aber es ist mir egal!»
    «Mir eigentlich auch. Aber ich bin schon einmal strafversetzt worden …»
    «Wegen Faulheit?»
    «Nein, wegen zu erfolgreicher Arbeit!»
    «Siehst du! Man muss sich Zeit lassen, um nicht falsche Schlüsse zu ziehen. Ich glaube nicht, dass wir etwas versäumt haben … bis auf letzte Nacht. Vielleicht wäre Berger noch am Leben, wenn wir nicht ans Meer gefahren wären.»
    Guerrini lehnte sich zurück und schloss die Augen.
    «Ich glaube nicht», murmelte er. «Hättest du ihm verboten, nachts herumzulaufen?»
    «Nein», antwortete Laura leise, «aber diese Gruppensitzung hätte wahrscheinlich nicht stattgefunden. Wir hätten mit den Leuten geredet. Vielleicht wäre danach das Risiko für den Mörder oder die Mörderin zu groß gewesen!»
    Guerrini massierte seine linke Schulter und verzog das Gesicht, als litte er unter Schmerzen.
    «Bedauerst du, dass wir gefahren sind?»
    Laura schüttelte den Kopf.
    «Ich bedaure keine Minute, Angelo. Es ist nur … alles, was wir tun, hat Einfluss auf andere. Man darf nicht zu genau darüber nachdenken, sonst wird man verrückt!»
    «Gut!» Guerrini richtete sich auf. «Dann lass uns diese Gesellschaft aus ihren Meditationen aufwecken. Ich bin gespannt auf die Gesichter!» Er beugte sich blitzschnell vor, küsste Laura auf den Mund und flüsterte: «Passen Sie auf, Commissaria Gottberg! Es könnte sein, dass ich Sie liebe!»
    Ich dich auch, dachte Laura mit klopfendem Herzen. Aber sie antwortete nicht, zog nur die Nase kraus und lächelte. Guerrini betrachtete forschend ihr Gesicht, drehte sich um, und gleichzeitig stiegen sie aus dem Wagen. Über das Autodach hinweg begegneten sich ihre Blicke.
    «Ja!», sagte Laura. «Ja, ja, ja!»
    «Dann ist ja alles in Ordnung. Wo fangen wir an?»
    «Wir gehen einfach ums Haus herum und sammeln sie ein.»
    Blühende Rosen hingen von den Mauern, Eidechsen huschten davon. Lavendelduft stieg von den Sträuchern auf. Guerrini und Laura setzten ihre Füße behutsam, fanden Katharina Sternheim neben einem Rosmarinbusch, mit geschlossenen Augen, im Lotossitz, die Hände weit geöffnet auf den Knien.
    Guerrini räusperte sich.
    «Signora, ich muss Sie leider stören!»
    Katharina zuckte leicht zusammen, ballte die Hände und blinzelte verwirrt in seine Richtung.
    «Ja? Was ist denn?»
    «Wir haben Rolf Berger gefunden», sagte Laura.
    «Er ist tot, nicht wahr?»
    «Ja!» Guerrini setzte einen Fuß auf die Mauer und stützte seinen Ellbogen auf den Oberschenkel. «Woher wissen Sie das?» Er sprach Englisch.
    «Ich habe es gespürt bei meiner Meditation. Ich hatte Ihnen doch gesagt, dass es Gefahren geben könnte. Dass ich Ihnen helfen könnte, die

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