Nacht der Sünde
unterschiedliche Vorstellungen von Urlaub.“
„Das ist kein Urlaub, Kate, sondern eine Fortbildung .“
„Und was werden die anderen dazu sagen? Dass wir zusammen wegfahren, meine ich …“
„Für jeden Außenstehenden ist unsere Beziehung eine reine Arbeitsbeziehung. Was wir in unserer Freizeit machen, geht niemand etwas an. Kate …“ Er nahm ihre Hand. Seine Augen verdunkelten sich, und sein Lächeln verblasste. „Ich wollte dich vom ersten Moment an, und ich will dich immer noch.“
„Du wolltest eine verschleierte Bauchtänzerin. Ich war eine Herausforderung für dich, ein Geheimnis, das du unbedingt lüften musstest.“
„Und ich war für dich Indiana Jones. Kate Fielding hätte sich nämlich nie mit einem zweifelhaften Fremden eingelassen. Sie lässt sich überhaupt nicht auf Männer ein, geschweige denn auf einen One-Night-Stand.“
Wieder schoss ihr die Röte ins Gesicht. So wie er es sagte, klang es fast wie eine Charakterschwäche. Wütend entriss sie ihm ihre Hand. Warum musste er sie so demütigen? „Besten Dank. Und jetzt entschuldige mich bitte. Der bedauernswerte Blaustrumpf Kate Fielding muss nämlich wieder an die Arbeit.“ Nach diesen Worten stand sie entschlossen auf.
„Um Himmels Willen, Kate, setz dich wieder hin.“ Er legte ihr eine Hand auf den Arm. „Ist dir denn nicht klar, wie sehr du mich erregt hast, gerade weil selbst ein Blinder gesehen hätte, dass du in dieser Richtung keinerlei Erfahrung hast?“
„Du hast kein Recht mich hier festzuhalten.“
„Von festhalten kann keine Rede sein.“ Zum Beweis ließ er sie los.
Trotz ihrer Entschlossenheit zu gehen, schaffte Kate es nicht, das Café zu verlassen. „Woher wusstest du es? Ich meine, dass ich … dass ich nicht …“ Sie hob das Kinn.
Er kniff die Augen zusammen. „Das ist mein Geheimnis. Setz dich.“
Nur weil ihr die Knie zitterten, tat sie, was er sagte. Sie zog ihren halbvollen Kaffeebecher zu sich und trank den Rest auf einmal aus. Die ganze Situation war irgendwie unwirklich. „Warum solltest du mich jetzt noch wollen, nachdem du weißt wer ich bin? Es liegt doch auf der Hand, dass ich nicht dein Typ bin.“
Sein Blick fiel auf ihre Brüste, die sicher unter ihrer Kostümjacke verpackt waren. Zum Glück, weil sie spürte, wie ihre Knospen sich aufrichteten und gegen ihren BH drückten.
„Warum machen wir nicht einfach die Probe aufs Exempel?“, schlug er vor. „Dann sehen wir ja, was dabei rauskommt.“
Wie elektrisiert von dem Vorschlag dachte sie: Ja, warum eigentlich nicht? Plötzlich waren all ihre Bedenken beiseitegefegt. Aber sie schwieg.
Da er spürte, dass sie seiner Idee zumindest nicht ganz ablehnend gegenüberstand, fuhr er fort: „Ich schlage vor, dass wir die Gelegenheit nutzen, um herauszufinden, was wir miteinander anfangen können … für die Dauer unseres Aufenthalts.“
Mit anderen Worten vorübergehend.
„Eine zeitlich begrenzte Affäre“, präzisierte sie. Immerhin war er ehrlich.
„Wir müssen es einfach ausprobieren. Urlaub als Chance, sozusagen.“
„Bildungsurlaub“ , korrigierte sie ihn. „Aber ganz egal wie, auf jeden Fall bin ich definitiv nicht bereit, im Freien zu schlafen oder irgendwelche verrückten Sachen wie Fallschirmspringen, Bungeejumping oder sonst etwas in dieser Richtung zu machen. Das ist mir viel zu gefährlich.“ Am gefährlichsten allerdings war es, Zeit in Damons Gesellschaft zu verbringen.
„Wo bleibt deine Abenteuerlust?“
„Die liegt im dauerhaften Winterschlaf.“
„Schön, dann verspreche ich dir, dass wir nur im Hotel übernachten, und Bungeejumping scheidet ebenfalls aus.“
Er lachte, was bei ihr den Wunsch auslöste, mit dem Finger über das Grübchen neben seinem Mund zu fahren. Sie umklammerte ihren Kaffeebecher. „Und was noch?“
„Wir fliegen erster Klasse und wohnen in einem Fünf-Sterne-Hotel. Außerdem schlage ich eine Arbeitsteilung vor, die dir eigentlich entgegenkommen müsste: Ich plane unsere Aktivitäten tagsüber, und du bist für die Nächte zuständig.“
Mit anderen Worten überließ er ihr die Entscheidung, ob sie nachts miteinander schlafen würden oder nicht. Andersherum wäre es ihr allerdings wesentlich lieber gewesen. Weil sie genau wusste, dass sie sich über das, was sie abends, nachts und vor Sonnenaufgang tun wollten, problemlos einig werden würden.
Während das tagsüber schon eine andere Sache war. „Was für Aktivitäten schweben dir denn da so vor?“
„Lass dich
Weitere Kostenlose Bücher