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Nacht der Sünde

Nacht der Sünde

Titel: Nacht der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE OLIVER
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Zentimeter um Zentimeter ihre zarte Haut frei. Der Mondschein umschmeichelte das schattige Tal zwischen ihren Brüsten. Unwillkürlich fiel sein Blick auf ihren Nabel. Nichts, kein rubinroter Stein … nur eine aufregende kleine Vertiefung. Sobald die mit diesem Körperteil verknüpften Erinnerungen wiedererwachten, regte sich auch seine Männlichkeit.
    Energisch rief er sich zur Ordnung und wandte sich wieder seiner Aufgabe zu. Da es unmöglich war, ihr die Bluse ganz auszuziehen, ohne sie aufzuwecken, beschloss er, sie wenigstens von ihrem Rock befreien und suchte nach dem Reißverschluss. Nachdem er ihn geöffnet hatte, zog er das Kleidungsstück behutsam unter ihr weg und deckte sie dann mit einem leichten Laken zu.
    Als Kates Handy klingelte, fuhr Damon erschrocken zusammen. Um zu verhindern, dass sie aufwachte, kramte er es eilig aus ihrer Handtasche und meldete sich leise: „Der Anschluss von Kate Fielding.“
    „Wer ist da?“, ertönte eine schroffe Stimme.
    „Damon Gillespie.“
    „Was machen Sie mitten in der Nacht im Zimmer meiner Tochter – jetzt ist doch Nacht bei Ihnen?“
    „Ja, fast Mitternacht, Sir.“ In Sydney war es drei Uhr morgens. Was veranlasste einen Vater, seine längst erwachsene Tochter um diese unchristliche Zeit anzurufen? Wollte er sie kontrollieren? Dann war es vielleicht keine besonders weise Entscheidung gewesen, den Anruf anzunehmen.
    „Wir sind spät angekommen. Ich habe Kates Handy während des Flugs in meinem Handgepäck aufbewahrt und hinterher vergessen, es ihr zurückzugeben.“
    „Katerina hat sich nicht bei uns gemeldet“, erklärte ihr Vater in vorwurfsvollem Ton. „Ich wollte mich nur überzeugen, dass sie gut angekommen ist.“
    „Ja, alles bestens. Ihre Tochter liegt wohlbehalten im Bett und schläft tief und fest, deshalb will ich sie jetzt auch nicht wecken.“ Er schaute zu Kate, die sich nicht gerührt hatte. „Aber ich werde ihr ausrichten, dass Sie angerufen haben … morgen früh. Gute Nacht, Sir.“ Damit beendete Damon das Gespräch und legte das Handy auf dem Nachttisch ab.
    Katerina . Exquisit. Er sprach den Namen laut aus und versuchte, ihn mit der Frau auf dem Bett in Verbindung zu bringen. Es gab vieles, was er über Kate nicht wusste. Sehr vieles sogar. Aber interessierte es ihn überhaupt? Und falls ja, warum?
    Entschlossen stand er auf und ging zu seiner Reisetasche. Nachdem er eine Weile gekramt hatte, zog er eine Boxershorts und sein Waschzeug heraus und verschwand im Bad, wo er eiskalt duschte.
    Langsam tauchte Kate aus den Tiefen des Schlafs empor. Es dauerte nicht lange, bis sie alles wieder vor sich sah … wie sie in der Hotellobby zusammengeklappt und in der Suite wieder aufgewacht war. Wie Damon sie ins Bad getragen und sie sich, den Kopf über der Toilettenschüssel, übergeben hatte.
    „Na toll“, stöhnte sie, wälzte sich auf die Seite und presste sich das Kopfkissen aufs Gesicht. Immerhin war ihr nicht mehr schlecht – im Gegenteil, sie hatte einen Heißhunger.
    Bis sie sich an das kurze Gespräch gestern Abend an der Rezeption erinnerte.
    Mr. und Mrs. Gillespie? In leichter Panik rollte sie auf den Rücken und öffnete die Augen. Es war helllichter Tag, und sie war allein. Allein in einem großen Doppelbett. Ihr Blick glitt über die zerwühlten Laken. Warum hatte Damon nicht auf zwei getrennten Zimmern bestanden, sondern sich über ihre Wünsche hinweggesetzt? Auf jeden Fall hatte er hier geschlafen, das spürte sie genau. Auf dem Nachttisch lag nicht nur ihr Handy, sondern auch seine Uhr. Sie erschauerte bei der Vorstellung, dass sie die ganze Nacht mit ihm in einem Bett verbracht hatte. Das war viel zu intim, viel zu nah.
    Als sie bemerkte, dass sie halb entkleidet war, schnappte sie nach Luft. Damon hatte sie ausgezogen! Er hatte seine schönen Hände auf ihre Hüften gelegt und den Rock nach unten geschoben. Als er ihre Bluse aufgeknöpft hatte, musste er ihre Brüste gestreift haben … Sie wollte nicht, dass er bei ihr war, wenn sie schlief. Im Schlaf war sie viel zu verletzlich.
    Und jetzt war er weg.
    Genau wie Nick. Nick hatte sie mit einer anderen Frau betrogen, während sie ahnungslos geschlafen hatte. Und Kate hatte sich geschworen, nie mehr so viel Nähe zu einem Mann zuzulassen. Nie wieder! Darum würde sie nie so ein Leben führen, wie Rosa demnächst, aber das wollte sie auch gar nicht. Sie sehnte sich nicht mehr nach Zweisamkeit, nach einer eigenen Familie – das war vorbei. Weil man sich damit zu

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