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Nacht der Sünde

Nacht der Sünde

Titel: Nacht der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE OLIVER
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geschmückten Eingangshalle ihres Fünf-SterneHotels in Nusa Dua Beach. An der Teakholzdecke drehte sich lautlos ein großer Ventilator. Durch eine Glaswand konnte man nach draußen auf einen inmitten blühender Büsche liegenden Swimmingpool sehen, in dessen glänzender Wasseroberfläche sich der purpurfarbene Himmel und ein wie Perlmutt schimmernder Mond spiegelten.
    Plötzlich zog sich Kates Magen so schmerzhaft zusammen, dass ihr die Luft wegblieb. Unter der Bluse rannen kleine Schweißbäche über ihren Rücken. Der in der Luft liegende, schwüle Duft tropischer Früchte machte sie schwindlig. Für einen Moment befürchtete sie fast, ohnmächtig zu werden. Beunruhigt presste sie die trockenen Lippen zusammen. Sie war nicht das erste Mal in den Tropen, aber so etwas war ihr noch nie passiert.
    Damon stand an der Rezeption, wo er mit einer jungen Thailänderin in Landestracht verhandelte. Kate schleppte sich mühsam zu ihm.
    „ Selamat datang, Mr. Gillespie, Mrs. Gillespie. Willkommen.“ Die junge Frau – Mari, wie das Namensschild an ihrer Brust verkündete – schenkte ihnen ein reizendes Lächeln. „Ihre Suite ist bereit. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt.“
    In Kates Kopf drehte sich alles. Mrs. Gillespie?
    „Das muss ein Irrtum sein“, hörte sie Damon wie aus weiter Ferne sagen. „Wir haben zwei Einzelsuiten gebucht.“ Das war auf Kates Wunsch hin geschehen, weil sie sich strikt geweigert hatte, mit Damon eine Suite zu teilen.
    „Aber Sie sind doch Mr. Gillespie, ya ?“
    „Ya.“
    Mari überprüfte die Bestellung in ihrem Computer. „Hier steht, dass Sie eine Suite gebucht haben.“ Sie sah zuerst zu Damon, dann zu Kate. „Sie sind nicht verheiratet?“
    „Nein.“
    Wie Damon ihren Vor-und Zunamen nannte, hörte Kate noch, danach war nur noch ein lautes Rauschen in ihren Ohren, das alle anderen Geräusche schluckte. Und Damon und Mari verwandelten sich in schimmernde weiße Gestalten, deren Umrisse abwechselnd schärfer wurden und wieder verschwammen.
    Kate fuhr sich mit der Zungenspitze über die ausgetrockneten Lippen. „Ich …“ Bevor sie ihren Satz beenden konnte, wurde ihr schwarz vor Augen, und ihre Knie gaben nach.
    Damon schaffte es gerade noch, sie aufzufangen. Er hob sie hoch und sagte zu Mari: „Zeigen Sie mir nur rasch den Weg, den Rest klären wir später.“
    „Ja, sicher.“ Während Mari eilig zu einem Aufzug ging, meinte sie besorgt über die Schulter: „Vielleicht liegt es an der Klimaumstellung.“
    Nachdem Damon Kate im luxuriösen Schlafzimmer ihrer Suite auf dem Doppelbett abgelegt hatte, bot Mari an, einen Arzt zu rufen.
    Ohne wirklich etwas zu sehen, streifte Damons Blick eine sorgfältig arrangierte Obstschale und einen silbernen Champagnerkübel, in dem eine Flasche Champagner wartete. „Danke, noch nicht. Vielleicht ist es ja nur ein kleiner Schwächeanfall.“
    Als er sich neben Kate aufs Bett setzte, sah er, dass ihre Lider flatterten. „Vielen Dank, Mari, Sie können jetzt gehen. Ich melde mich an der Rezeption, wenn ich etwas brauche.“
    Auf ihrem Weg zur Tür schaltete Mari den Deckenventilator an. Damon strich Kate eine feuchte Haarsträhne aus der Stirn und fragte leise: „Kate?“
    Sie schlug die Augen auf, die groß und dunkel in ihrem bleichen Gesicht standen. Sofort richtete sie sich auf, sah sich um und stammelte panisch: „Ich … ich … wo … das Bad?“ Dabei hielt sie sich die Hand vor den Mund.
    Er hob sie kurzerhand hoch und trug sie ohne ein Wort ins Bad, wo er sie absetzte.
    „Verschwinde!“, rief sie und warf ihm dabei fast die Tür an den Kopf.
    Die eindeutigen Geräusche, die gleich darauf aus dem Bad drangen, veranlassten Damon, sich diskret zurückzuziehen. Auf dem Weg zum Balkon nahm er das Telefon vom Nachttisch mit. Er öffnete die Balkontür und trat hinaus in die weiche Abendluft.

8. KAPITEL
    Eine Viertelstunde später kehrte Damon ins Zimmer zurück. Kate lag auf dem Bett und schlief tief und fest, eingehüllt in das silberne Licht des Mondes, das durch die Ritzen der Jalousien fiel. Sie war immer noch voll bekleidet. Obwohl sich der Deckenventilator drehte, bedeckte ein feiner Schweißfilm ihr Gesicht.
    So konnte er sie unmöglich liegen lassen. Er rüttelte sie sanft an der Schulter und sagte leise: „Kate.“
    Sie murmelte etwas in sich hinein, was er nicht verstand.
    Wenigstens die Bluse musste er ihr ausziehen, damit sie frei atmen konnte. Mit zitternden Fingern begann er die Knöpfe zu öffnen, legte

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