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Nacht der Sünde

Nacht der Sünde

Titel: Nacht der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE OLIVER
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sie heute noch keinen Bissen zu sich genommen. Nein, wirklich, sie war froh, dass sie ihr eigenes Zimmer hatte. Allein die Vorstellung, die nächsten acht Nächte mit Damon in einem Bett zu verbringen, war grauenhaft.
    „Es geht dir also wirklich wieder gut?“, vergewisserte er sich noch einmal.
    „Ja, danke.“
    „Gut.“ Er stand auf. „Dann hole ich uns jetzt Frühstück. Was darf ich dir bringen?“
    Abwehrend schüttelte sie den Kopf. „Ich bin nicht hungrig“, erklärte sie, obwohl sie sich dabei selbst ein bisschen lächerlich vorkam.
    „Wenigstens eine Kleinigkeit solltest du aber essen. Es wird dir guttun.“
    Nach diesen Worten verschwand er und kehrte wenig später mit einem Tablett zurück. Er stellte eine Tasse grünen Tee vor sie hin und einen Teller, auf dem ein trockenes Brötchen und ein Apfel lagen. Für sich selbst hatte er lecker aussehendes Blätterteiggebäck und duftenden Kaffee mitgebracht.
    Kate tippte weiter. Dann erinnerte er sich also daran, dass sie morgens als Erstes immer eine Tasse Tee trank. Als ihr das bewusst wurde, ärgerte sie sich noch mehr.
    „Ich bitte dich, Kate, du arbeitest doch gar nicht wirklich, das sieht jeder. Ich darf also annehmen, dass du sauer bist. Ist es, weil du heute Nacht kein eigenes Zimmer hattest?“, fragte Damon, bevor er in seinen Croissant biss.
    Sehr bedächtig schaltete sie ihr Notebook aus und klappte es zu. „Du hast gesagt, dass die Angelegenheit geklärt ist. Das ist schön, mehr wollte ich nicht.“ Sie trank einen Schluck Tee und konzentrierte sich dabei auf den Duft.
    „Dann hat es also nichts mit dem Zimmer zu tun.“ Er beugte sich so weit zu ihr vor, dass sie in seiner Wange ein winziges Muskelzucken bemerkte. „Wenn dir irgendetwas nicht passt, sag es einfach. Ich habe nämlich absolut keine Lust, die nächsten zehn Tage mit einer unflexiblen Frau zu verbringen, die nur muffig vor sich hin säuert.“
    „Unflexibel?“, fuhr sie auf. „Ich höre wohl nicht recht. Was glaubst du, warum ich hier bin? Doch nur, weil du der Meinung bist, deine Angestellten sollten statt Reisen Erlebnisse verkaufen!“ Sie stellte ihre Tasse ab und stand auf. Solcherlei Vorwürfe würde sie sich nicht länger anhören. „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.“
    Damon versuchte, sie aufzuhalten. Doch es war zu spät, sie war bereits aufgesprungen und gegangen. Also ballte er lediglich die ausgestreckte Hand zur Faust und legte sie fest auf den Tisch. Er war noch nie einer Frau nachgelaufen, und er hatte auch nicht vor, das zu ändern. Stattdessen sah er ihr nach, wie sie mit hocherhobenem Kopf und so steif davonrauschte, als hätte sie einen Stock verschluckt. Rutsch mir doch den Buckel runter, dachte er verärgert.
    Obwohl er nicht ganz verstand, was eben eigentlich passiert war. Er stutzte, führte sich die Situation noch einmal vor Augen. Und stutzte wieder.
    Zehn Minuten später stand er vor der Suite, die sie immer noch gemeinsam bewohnten, unsicher, ob er anklopfen sollte – was er am Ende tat. Als keine Antwort kam, trat er ein. Kate stand auf dem Balkon im Wohnzimmer und schaute aufs Meer hinaus. Der Wind spielte in ihrem Haar, und er roch den frischen Zitronenduft ihres Shampoos selbst auf der anderen Seite des Zimmers.
    Sie wirkte klein und verletzlich und unglaublich jung in diesem verspielten Kleid. Plötzlich bekam er Gewissensbisse, obwohl er sich immer noch keiner Schuld bewusst war. „Kate.“
    Da sie ihm den Rücken zukehrte, konnte er ihr Gesicht nicht sehen, aber ihre Körperhaltung wirkte nicht mehr ganz so angespannt. Ihre Hände hingen locker zu beiden Seiten herab.
    Als sie sich immer noch nicht rührte, ging er zu ihr und blieb zwei Schritte hinter ihr stehen. „Sieh mich an, Kate.“
    Augenblicklich ballte sie die Hände zu Fäusten, und als sie sich umdrehte, wirkte sie überhaupt nicht mehr verletzlich. Ihre Augen blitzten. Was war das? Empörung? Wut? Oder wilde Entschlossenheit, es ihm zu zeigen? Aber was zeigen? Und warum? Er wusste es nicht, er spürte nur, dass es ihn innerlich fast zerriss.
    Unwillkürlich fiel sein Blick auf ihre Brüste, wanderte weiter über die schlanke Taille, die wohlgeformten Hüften bis hin zu den aufregenden Beinen, die sich im Gegenlicht der Sonne unter dem dünnen Stoff des Kleides abzeichneten. Trotz des kühlen Windes, der vom Meer herüberwehte, kochte sein Blut.
    Er riss den Blick von ihren Beinen los und zwang sich, ihr in die Augen zu sehen. „Ich will dich,

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