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Nacht der Sünde

Nacht der Sünde

Titel: Nacht der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE OLIVER
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Kate.“ Seine Herzschläge klangen seltsam dumpf in seinen Ohren, als er ihren Namen sagte.
    Während sie nur den Kopf schüttelte, fing sie mit der Daumen-kuppe verstohlen eine Träne auf, die ihr aus dem Augenwinkel rann. Er wusste, wie sehr es sie ärgerte, dass sie weinte. Unbewusst machte er die letzten beiden Schritte auf sie zu, zog sie an sich und kostete es aus, die weichen Brüste an seinem Brustkorb zu spüren und die zierliche Gestalt an seinem Körper.
    „Nein, lass mich, ich will das nicht.“ Kate versuchte, sich aus seinem Griff zu winden. „Nicht, solange es so zwischen uns ist.“
    Plötzlich hingen noch mehr Tränen in ihren Wimpern, und diesmal hinderte Damon sie am Fallen. Dabei schaute er ihr in die unergründlichen nachtschwarzen Augen und sagte leise: „Alles wird gut, Kate. Sag mir einfach nur, was los ist.“
    Und dann küsste er sie. Er musste einfach herausfinden … fühlen , ob sie es genauso wollte wie er. Seine Lippen kribbelten einen Moment heftig, während er spürte, wie ihr Mund unter seinem weicher wurde.
    Aber nur eine Sekunde später stieß sie ihn erneut weg. „Du willst nicht mich, dich interessiert nur Sex.“
    Trotz ihrer Zurückweisung glitzerte in ihren Augen unübersehbar Verlangen.
    „Wir beide wollen Sex, so ehrlich sollten wir schon sein“, antwortete er ruhig und entschieden.
    „Solche Typen wie du denken immer, dass Sex die Antwort auf alles ist.“
    Er lächelte, weil ihre Stimme den scharfen Unterton verloren hatte und nun leicht heiser klang. Was darauf hindeutete, dass zumindest ein Teil ihrer Wut verflogen war.
    „ Make love – not war , den Spruch kennst du doch, oder? Was ist dagegen einzuwenden?“ Als sie nichts sagte, fuhr er fort: „Und was meinst du eigentlich mit ‚solche Typen wie du‘?“
    „Typen, die … du weißt genau, was ich meine.“
    Zur Antwort zuckte er nonchalant die Schultern, womit er sich einen finsteren Blick einhandelte. „Offen gestanden nicht.“
    Seltsamerweise schien er nicht in das Bild zu passen, das sie sich von ihm gemacht hatte. Was Kate einigermaßen beunruhigte.
    Ihr Gesicht war immer noch düster. Das hielt Damon jedoch nicht davon ab, die Hand auszustrecken und ihr zärtlich über die Wange zu fahren. „Und wenn du glaubst, dass ich nur Sex will, bist du falsch gewickelt, Kate.“
    Um seine Worte Lügen zu strafen, blickte sie vielsagend auf seinen Schritt, wo sich unübersehbar die Wahrheit abzeichnete.
    „Himmel, Erbarmen, ich bin doch nur ein Mann. Außerdem habe ich nicht gesagt, dass mich Sex mit dir nicht interessiert, sondern, dass Sex nicht alles ist, was ich von dir will. Und das werde ich dir beweisen.“
    „Und wie willst du mir das denn beweisen, wenn ich fragen darf?“
    „Indem ich keinen Sex mit dir habe.“
    Jetzt war sie sprachlos, wie er mit einer gewissen Genugtuung feststellte. Die steile Falte zwischen ihren Augenbrauen war wieder da. Sie blinzelte überrascht, wenn nicht gar enttäuscht. „Ich habe nicht gesagt, dass …“
    „Du kannst aber nicht beides haben, Kate.“
    Da schloss sie den Mund und schaute wieder aufs Meer hinaus, die Arme über der Brust verschränkt. Doch Kate war nicht die Einzige, die enttäuscht war. Auch Damons Körper protestierte vehement gegen diesen Vorschlag.
    Doch dass die Entscheidung richtig gewesen war, bewies ihm ihre Reaktion.
    „Ich gehe duschen“, verkündete er. „Und dann überlegen wir, wie wir den heutigen Tag gestalten. Oder wir hängen einfach nur am Pool ab, immerhin musst du dich noch erholen.“
    „Ist das alles, was dir einfällt?“, fragte sie, ohne sich umzudrehen.
    Oh, nein, bei weitem nicht. „Ich bin für alles offen.“ Nach diesen Worten ging er zu seiner Reisetasche und holte frische Boxershorts und ein T-Shirt heraus.
    „Sind wir nicht hier, um etwas zu erleben ?“, hakte sie nach.
    „Ich will dich nicht überfordern. Ich finde, du solltest dich heute wirklich noch schonen. Ach, dabei fällt mir ein, dass sich im Fitnessraum jemand nach deinem Befinden erkundigt hat. Eine Ärztin aus Perth, die gestern Abend in der Hotelhalle war, als du zusammengeklappt bist. Ich soll dir ausrichten, dass du dich jederzeit an sie wenden kannst, falls irgendwas ist und du den hiesigen Ärzten nicht traust. Sie wohnt in Zimmer 33.“ Damit tappte er barfuß ins Bad.
    Kate rieb sie sich die Arme, um die Gänsehaut zu vertreiben, die Damons Berührung hinterlassen hatte. Noch immer sah sie aufs Meer hinaus. Dann war Blondie also Ärztin.

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