Nacht der Sünde
zufriedenstellend beantwortet?“
„Absolut“, versichert Damon. Doch gleichzeitig dachte er, dass sie nie eine gute Pokerspielerin werden würde.
Am Nachmittag des nächsten Tages rüsteten sie sich für eine Motorradfahrt – mit einer glänzenden Harley Davidson, die Damon gemietet hatte.
„Wahnsinn“, murmelte Kate, während sie die schwere Maschine bewundernd betrachtete. „Das wird eine ganz neue Erfahrung.“
„Ja“, pflichtete er ihr bei. Sie hatte sich das schwarze Haar zu zwei Zöpfen geflochten und sie eng um den Kopf gelegt, damit sie den Sturzhelm leichter aufsetzen konnte.
In der vergangenen Nacht hatten sie gegenseitig ihre Körper erforscht – bis Damon ohne zu murren in seiner Suite verschwand. Jetzt wurde es Zeit, Bali genauer kennenzulernen. Damon war wie elektrisiert von der Aussicht, dass sich die ganze Fahrt über dieser aufregende Körper an seinen Rücken schmiegen würde. Was konnte ihm Besseres passieren?
Als sie ihr Ziel erreichten, sah Kate zwischen den hohen Palmen das tiefblaue Meer in der Sonne glitzern. Davor breitete sich ein herrlicher schwarzer Sandstrand aus.
Obwohl Damon die verschwiegene Bucht schon kannte, wusste er, dass er sie heute mit ganz neuen Augen sehen würde.
„Oh, wie wunderschön, da ist er ja, mein schwarzer Sandstrand.“ Er hörte ihr leises Aufseufzen, während sie die Arme von ihm löste, die sie bei der Fahrt fest um ihn gelegt hatte. Als er sich zu ihr umdrehte, setzte sie gerade den Helm ab. „Atemberaubend.“
„Warte erst ab, bis wir dort sind.“
Nachdem er das Motorrad abgestellt hatte, machten sie sich mit einer Kühlbox und Hand in Hand auf den Weg zum Strand.
Kate sog die salzige Meeresluft tief in sich ein. Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Hier gab es nur Damon und sie, umgeben von einer Ewigkeit aus Wasser, Sonne und schwarzem Sand.
Als Damon seine Lederkluft auszog, machte sie es ihm nach. Unter der Schutzkleidung trug sie eine lapislazuliblaue kurzärmelige Bluse und dazu eine weiße Hüfthose mit dreiviertellangen Beinen. Begeistert ließ Kate sich in den Sand fallen und schüttelte sich die Schuhe von den Füßen. Damon, der bereits gesessen hatte, stand wieder auf, zog sich das T-Shirt über den Kopf und öffnete mit einem verführerischen Lächeln den obersten Hosenknopf. Offenbar versuchte er sie zu provozieren.
„Glaubst du, ich traue mich nicht?“ Sie reckte das Kinn.
„Schwarze Strände sind nicht so beliebt.“ Er stieg aus seiner Jeans. „Wir haben die Bucht ganz für uns allein.“
Daraufhin knöpfte sie die kurzärmelige Bluse auf, zog sie jedoch nicht aus. „Ich habe mehr zu verstecken als du.“
Mit typisch männlicher Überheblichkeit streifte er seine Boxershorts ab. „Findest du?“
Nicht unbedingt. Sie goutierte jeden eindrucksvollen nackten Zentimeter seines Körpers und musste dabei schwer schlucken, weil ihr der Hals eng wurde. Dann fragte sie: „Ist das die Mutprobe des Tages?“
„Findest du sie zu lasch?“
„Na ja, nicht unbedingt“, lachte sie erstickt. Nach einem kurzen Zögern fasste sie sich ein Herz. Sie schob ihre Hose über die Hüften nach unten, zog sie aus und kickte sie beiseite. Die Bluse folgte. Was tat sie da, um Himmels Willen? Wie kam sie dazu, wie eine schüchterne Jungfrau in ihrer weißen Spitzenunterwäsche an einem öffentlichen Strand herumzustehen und den nackten Mann vor sich anzustarren?
Zugegebenermaßen einen aufregend nackten Mann mit dem atemberaubendsten Körper, den sie je gesehen hatte. Der diesen Körper zudem so wirkungsvoll einsetzte, dass sie dabei schier verging vor Lust.
Und der gerade die Hände auf seine Hüften stemmte und sagte: „Auf die Plätze, fertig, los!“
Guter Gott, nackt über einen öffentlichen Strand ins Meer zu rennen! Vielleicht kam man für so etwas in Indonesien sogar ins Gefängnis. Trotzdem tasteten ihre Finger nach dem Verschluss des BHs. „Warte …“ Sie ließ das Wäschestück in den Sand fallen und zog den Slip aus.
Aber er war längst weg. Der Strand war leer, und sie sah ihn im Meer winken. Dabei verzog er das Gesicht zu einem breiten Grinsen und rief triumphierend: „Erster! Jetzt komm schon, beeil dich!“
10. KAPITEL
Die nächsten Tage verbrachten Kate und Damon damit, in die thailändische Kultur einzutauchen. Sie besuchten viele regionale Märkte und zahllose Tempel, daneben ließen sie sich in diversen Massage- und Wellnesszentren nach Strich und Faden verwöhnen. Ihre Abende füllten
Weitere Kostenlose Bücher