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Nacht der Tiger

Nacht der Tiger

Titel: Nacht der Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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meinte er schließlich verdattert, »Sie wissen doch selbst am besten, dass Sie das ruinieren kann!«
    »Ja, Sir, dessen bin ich mir bewusst.«

Erstens kommt es anders …
    Morton ließ sich nicht von seinem Vorsatz abbringen. Mr Gelbert beschwor ihn fast, sich das alles bitte noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen, doch der Chauffeur entgegnete bestimmt, das sei nicht nötig. Er wolle seinen jungen Freunden in dieser schwierigen Situation beistehen, nur das zähle im Augenblick.
    Die drei ??? waren hin und her gerissen und wussten nicht recht, wie sie sich verhalten sollten. Einerseits hatten sie sich das alles viel unkomplizierter vorgestellt und begriffen erst jetzt, dass dem nicht so war und die Sache für Morton böse ausgehen konnte. Andererseits war er ihre letzte Hoffnung. Sie waren auf seine Selbstlosigkeit angewiesen. Und auf den Rolls-Royce. Am Ende bedankten sie sich bei ihm. Jeder der Jungen gab ihm die Hand. Peter wäre zwar eher nach Umarmen zumute gewesen, aber irgendwie traute er sich nicht. Nachher verknitterte er noch Mortons Anzug.
    Auch Mr Gelbert gab schließlich zähneknirschend nach. Und er kümmerte sich gleich darum, dass die Uhr fachmännisch eingebaut, das Kabel für die Mini-Kamera verlegt und der Peilsender im Radkasten angebracht wurde.
    »Welche Aufgaben genau haben die jungen Herrschaften mir nun zugedacht?« Morton sah vergnügt von einem zum anderen. Es schien fast so, als freute er sich auf die bevorstehende Aktion.
    »Nachdem Sie den Wagen auf sich zugelassen haben«, erwiderte der Erste Detektiv, »müssten Sie zunächst zur Polizei gehen und dort darum bitten, den Rolls-Royce für einige Zeit auf deren Parkplatz abstellen zu dürfen. Sie behaupten am besten, dass Sie sich endlich Ihren Traumwagen leisten konnten,den Sie so lange nur als Chauffeur fahren durften. Viele Polizisten wissen wahrscheinlich, dass der Rolls-Royce zum Mietwagenbestand von Mr Gelbert gehört.«
    »Das ist anzunehmen. Und nun verstehe ich auch, wieso der Wagen neu zugelassen werden muss. Aber«, Morton legte den Kopf leicht schief, »jenem Freund, der sich in der genannten misslichen Lage befindet, ist doch aus der Vergangenheit die Übereinkunft bekannt, die es den jungen Herren gestattet, hin und wieder den Rolls-Royce zu benutzen?«
    »Sie meinen, ob er nicht die Falle wittert?«
    »Daran dachte ich.«
    Justus schüttelte den Kopf. »Cotta ahnt nicht, dass wir in der Sache ermitteln. Und es treten ja nur Sie in Erscheinung. Auch wenn er Sie in dem ein oder anderen Fall von uns als Chauffeur kurz gesehen hat: Ihre Geschichte mit der Sorge um den Rolls-Royce ist ja absolut glaubwürdig. Ich glaube nicht, dass Cotta Verdacht schöpft.«
    »Nun denn.« Morton nickte und der Erste Detektiv fuhr fort:
    »Im Department geben Sie vor, dass Ihnen der eigens angemietete Tiefgaragenstellplatz erst in ein paar Tagen zur Verfügung steht und Sie bis dahin sichergehen wollen, dass der Wagen nicht gestohlen wird.«
    »Was vor einer Polizeidienststelle sehr unwahrscheinlich ist. Verstehe.« Morton signalisierte Zustimmung. »Und gleichzeitig stellen wir damit sicher, dass die Diebe den Köder bemerken. Ausgezeichnet.«
    »Aber nachts muss der Rolls-Royce natürlich vor dem Haus stehen, in dem Sie wohnen«, sagte Bob.
    »Natürlich. Dort ist er leichter zu entwenden.«
    Justus nickte. »Damit wäre Ihr Part auch schon erfüllt. Um den Rest kümmern wir uns.«
    »Das heißt, die jungen Herrschaften wollen sich auf die Lauerlegen, sich den Dieben mittels des Peilsenders an die Fersen heften, nachdem diese den Wagen gestohlen haben«, Morton machte eine kurze Handbewegung, als würde er etwas schnell von einem Tisch nehmen, »und ihnen dann das Handwerk legen? Ja?« Die Augen des Chauffeurs glänzten.
    »Nein«, widersprach Peter bestimmt. »Wenn wir die Kerle auf dem Bildschirm haben und wissen, wo ihr Versteck ist, gehen wir am nächsten Tag mit dem Laptop ins Department und zeigen unsere Bilder. Dann können die guten Polizisten die bösen gleich an Ort und Stelle verhaften und ausquetschen und wir müssen nicht Kopf und Kragen riskieren.«
    »Verstehe«, sagte Morton und wirkte dabei ein klein wenig ernüchtert. Er dachte kurz nach. »Und die jungen Herren sind sich sicher, dass Sie meine Dienste ansonsten nicht weiter in Anspruch nehmen müssen? Soll ich mich vielleicht mit auf die Lauer legen? Es würde mir großes Vergnügen bereiten, die jungen Herrschaften nach so langer Zeit wieder einmal auf einem Ihrer

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