Nacht der Tiger
Streifenwagen sehr langsam an dem Rolls-Royce vorbei, doch es geschah weiter nichts. Der Zweite Detektiv hatte auch keinen der Polizisten in dem Wagen identifizieren können.
»Die kommen sicher nicht im Dienstwagen, wenn sie auf Beutezug gehen«, kommentierte Justus den Vorgang, als sie sich am nächsten Morgen wieder zurückzogen.
Die dritte Nacht nahte. Übernächtigt fuhren sie am Abend los. Die wahrscheinlich entscheidende Nacht stand bevor. Morgen, so hatte es Morton im Police Department verlauten lassen, wurde der angebliche Tiefgaragenstellplatz frei.
Justus übernahm die erste Schicht. Es blieb ruhig. Bob die zweite. Nichts tat sich. Und Peter die dritte.
»Ist es schon so weit?« Der Zweite Detektiv gähnte, als ihn Bob weckte.
»Halb vier. Du bist dran.« Der dritte Detektiv schlüpfte in seinen Schlafsack und rollte sich ein.
»Oh Mann. Die sollen jetzt mal anbeißen. Ich möchte meine Nächte endlich wieder in meinem warmen Bett verbringen. Und morgen soll es auch noch regnen. Da habe ich –« Peter verstummte jäh. »Bob!«, flüsterte er kurz darauf und rüttelte seinen Freund.
»Was ist?« Der dritte Detektiv schlug die Augen auf.
»Da drüben! Neben der Hecke!«
Bob drehte sich im Liegen und sah in die Richtung, die ihm Peters Finger wies. Erst konnte er nichts entdecken, aber dann sah er sie. Zwei Männer mit merkwürdigen Köpfen. Tigerköpfen!
»Na endlich!« Er schüttelte Justus wach. »Just, es geht los!«
Der Erste Detektiv murrte kurz. Dann zuckte er zusammen und setzte sich abrupt auf. »Ist es so weit?« Er rieb sich die Augen und sah sich um.
»Da, die beiden an der Hecke.« Bob zeigte nach rechts.
Der Erste Detektiv orientierte sich. »Ja, ich sehe die beiden. Schade, ich hatte gehofft, dass sie hier ohne ihre Masken zu Werke gehen, weil es weit und breit keine Überwachungskamera gibt.«
»Die gehen eben auf Nummer sicher, solange die Ziege nicht im Stall ist«, raunte Peter.
In diesem Moment öffnete sich ein Stück weiter links eine Haustür. Es war das Haus mit der Nummer 2895. Eine Gestalt trat in die Nacht und ging schnellen Schrittes die menschenleere Straße hinab. Eine große Gestalt.
»Oh nein! Das ist Morton!«, erschrak Bob. »Was macht der denn um diese Uhrzeit hier draußen?«
»Der geht Richtung Rolls!«, erkannte Peter. »Verdammt!«
»Die Diebe ziehen sich hinter die Hecke zurück.« Justus’ Blick pendelte zwischen Morton und den beiden Schattengestalten hin und her.
Dann hatte der Chauffeur das Auto erreicht. Er öffnete den Kofferraum und beugte sich darüber. In dem Moment spurteten die Tiger hinter der Hecke hervor und auf den Wagen zu.
»Was … was geht da …?«
»Die überfallen Morton!«
»Nein!«
Alles ging blitzschnell. Im Nu waren die beiden Diebe hinter Morton. Einer von ihnen umklammerte den Chauffeur und presste ihm die Hand auf den Mund, während ihm der andere die Schlüssel entriss. Dieser Dieb lief zur Fahrertür, öffnete sie, stieg ein und startete den Motor. Der andere schobMorton ein Stück von sich weg, zog etwas aus der Tasche und versetzte dem Chauffeur einen Schlag auf den Hinterkopf. Während Morton zu Boden sank, sprang auch der zweite Mann ins Auto und die Autodiebe brausten davon.
»Oh nein! Morton!«
»Um Himmels willen!«
Die drei Jungen hechteten aus dem Graben und rannten über die Straße. Der Schlag schien aber zum Glück nicht allzu heftig gewesen zu sein, denn als sie bei Morton ankamen, hatte der sich bereits aufgesetzt und rieb sich den Hinterkopf.
»Morton!« Justus kniete sich neben ihn. »Sind Sie verletzt?«
»Wir holen sofort einen Krankenwagen!«, rief Peter und zerrte das Handy aus der Tasche.
»Nein, nein!«, wehrte Morton ab. »Keine Sorge, es geht mir gut. Nur eine kleine Blessur, alles bestens. Es war wohl vor allem der Schreck.« Seine Gelenke knackten, als er sich mithilfe seines Regenschirms erhob. »Wir sollten uns jetzt besser schleunigst an die Verfolgung dieser Schurken machen, bevor sich der Peilsender außer Reichweite befindet.«
»Aber der Schlag.« Bob deutete auf Mortons Kopf.
»Nicht der Rede wert. Wo befindet sich das Fahrzeug der jungen Herrschaften?«
Die drei ??? zögerten einen Moment. Sollten sie jetzt tatsächlich die Tiger verfolgen? Mussten sie sich nicht um Morton kümmern und ihn zur Sicherheit zu einem Arzt bringen?
»Die Herren?« Morton zeigte Spuren von Ungeduld.
»In Ordnung!« Justus gab die Richtung vor. »Erledigen wir unsere Arbeit!«
… und
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