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Nacht der Tiger

Nacht der Tiger

Titel: Nacht der Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Schlag ging das Licht an, riesige Strahler überfluteten die Halle! Die drei Jungen und Morton rissen die Arme nach oben und hielten sich geblendet die Hände vors Gesicht.
    »Siehst du, ich hab’s doch gesagt!«
    Eine Männerstimme, dumpf und gehässig. Die drei ??? blinzelten in das grelle Licht und erstarrten: zwei Tiger! Sie kamen hinter einem Berg Kisten hervor und gingen langsam auf sie zu. Und einer zielte mit einer Waffe auf sie.
    »Der Rolls war eine Falle. Ich hab dir doch gesagt, der Knilch hätte ihn sich mit seinem mickrigen Chauffeursgehalt nie leisten können. Und als ich erfahren habe, dass er die drei Schlauberger hier kennt, war mir alles klar.«
    »Du hattest recht«, erwiderte der Mann mit der Pistole.
    Zwei Schritte vor den Jungen und Morton blieben die Diebe stehen. Beide trugen blaue Overalls und dazu Turnschuhe, diese grässlich echt wirkenden Masken, eine mit grünen, die andere mit bernsteinfarbenen Augen. Und beide waren groß, wie Justus zu seinem Schrecken erkannte. Er wusste sofort, was das bedeutete.
    »Was machen wir jetzt mit ihnen?« Die Frage hörte sich nichtso an, als würde der Gangster ernsthaft über Alternativen nachdenken.
    »Die Frage ist eher, wo wir’s machen.« Der andere lachte dumpf. Die Stimmen klangen so undeutlich, dass sich kaum ahnen ließ, wie sie wohl in Wirklichkeit klingen mochten. Und wem sie gehörten.
    »Hören Sie, wir wissen –«
    »Klappe! Ihr redet nur, wenn ihr gefragt werdet!«, schnauzte der grünäugige Tiger Justus an.
    Der Erste Detektiv verstummte. Und auch Peter, Bob und Morton wagten nicht, sich zu bewegen. Wie versteinert starrten sie die beiden Männer an. Der Finger des einen spielte schon unruhig am Abzug herum.
    Der Finger. Justus sah genauer hin. Er hatte auf einmal das Gefühl, etwas bemerkt zu haben. Die Pistolenhand hatte ungewöhnlich lange Fingernägel. Er sah nach rechts zur linken Hand. Kurze Fingernägel. Der Erste Detektiv musterte die Hände des anderen Ganoven. Lange Hände, braun gebrannt. Und am Ansatz des linken Ringfingers zeichnete sich ganz deutlich ein blasser Ringschatten ab.
    »Also ich bin dafür, dass wir das gleich hier an Ort und Stelle erledigen.« Der Bernstein-Tiger hob die Waffe. Er zielte auf Morton.
    »Nein!«, rief Peter verzweifelt.
    Die Waffe wurde herumgerissen. »Schnauze! Du kommst noch früh genug dran!« Der Ganove schwenkte die Waffe zurück zu Morton. »Also, wo waren wir stehen geblieben?«
    Der Chauffeur zitterte am ganzen Körper. Vor Panik glitt ihm der Regenschirm aus der Hand, und als er ihn aufhob, fasste er ihn am falschen Ende. Ein flehender Blick streifte die drei ???.
    Flehend? Der Blick hatte nichts Flehendes an sich gehabt.Eher … auffordernd. So als wartete Morton auf etwas. Aber was sollten sie tun? Was?
    Plötzlich hatte Bob eine Eingebung. »Sacknase!«, sagte er mit tiefer Stimme, ohne die Lippen zu bewegen.
    Der Tiger mit der Waffe fuhr herum. »Was hast du gesagt?«
    »Ich? Nichts! Das war er!« Bob deutete auf Peter.
    »Du warst das?«, bellte der Mann den Zweiten Detektiv an und richtete die Pistole auf ihn.
    »Ich hab nichts gesagt.«
    »Hohle Nuss!« Der dritte Detektiv sprach eine Oktave höher.
    »Das warst doch du!« Die Mündung zeigte wieder auf Bob.
    »Nein, jetzt war’s er.« Der dritte Detektiv zeigte auf Justus.
    »Der Fettsack? Na warte!« Die Pistole schwenkte zum Ersten Detektiv. »Dann bist du eben als –«
    »Eiterustel!«
    »Es reicht –«
    In diesem Moment schnellte Mortons Regenschirm wie ein Golfschläger nach oben und traf den Dieb genau am Handgelenk. »Nimm das, du Schurke!«
    Der Mann schrie auf, während seine Waffe in hohem Bogen durch die Luft segelte. In der nächsten Sekunde warfen sich die drei ??? auf die beiden Männer. Die Diebe schlugen heftig auf dem Boden auf und ein wildes Ringen begann. Wenige Augenblicke später peitschte ein Schuss durch die Halle. Abrupt hörten die Kämpfe auf.
    »Ich möchte darum bitten, dass Sie von den Jungen ablassen. Sofort!« Morton zielte auf einen der Männer.
    Die drei ??? ließen ihre Gegner los, sprangen auf und stellten sich neben den Chauffeur. Die beiden Diebe setzten sich schwer atmend auf.
    »Und nun«, fuhr Morton fort, »haben Sie bitte die Freundlichkeit und nehmen Sie Ihre Masken ab.«
    Justus grinste. »Gar nicht mehr nötig.«
    »Wieso das denn?«, fragte Peter verdattert.
    »Du weißt, wer das ist?«, staunte auch Bob.
    »Ja, und ich kann euch sagen, dass keiner der beiden Cotta

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