Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nacht der Tiger

Nacht der Tiger

Titel: Nacht der Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
Vom Netzwerk:
ist!«
    »Bist du sicher?« Peter strahlte über das ganze Gesicht.
    »Ganz sicher, denn wenn ihr euch die Hände der beiden einmal genauer anseht, dann –«
    »Waffe fallen lassen! Hände hoch!«
    Eine Stimme! Eine bekannte Stimme! Hinter den beiden Männern tauchte zwischen den Kisten eine Gestalt auf. Es war Cotta. Und er zielte genau auf Justus!

Gekochte Sahne
    »Eiterustel! Ich könnt mich immer noch kringeln!« Peter klatschte vor Freude in die Hände.
    »Ich kann eben kein P sagen, ohne die Lippen zu bewegen«, verteidigte sich Bob. »Und was anderes ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen.«
    »Eiterustel! Haha!«
    »Jedenfalls hat uns das gestern den Hals gerettet. Bobs Kunstfertigkeit und Mortons unfassbarer Hieb«, sagte Justus undeutlich, weil er den Mund noch halb voll hatte.
    Caroline Cotta hatte die drei ??? und Morton am nächsten Tag spontan zum Abendessen eingeladen. Das, so die junge Frau, sei das Mindeste, was sie für die Jungen tun könne nach all dem, was sie für ihren Bruder getan hatten.
    »Der war ja echt cool. Wusch!« Der Zweite Detektiv ahmte noch einmal Mortons Schlag mit dem Regenschirm nach. »Woher zum Teufel können Sie so was?«
    Der Chauffeur legte den Löffel auf den Tisch und tupfte sich mit der Serviette den Mund ab. »Nun ja, in aller Bescheidenheit darf ich wohl sagen, dass ich in meiner Jugend kein untalentierter Polo-Spieler war.«
    »Ach was! Sie waren sicher eine Granate!«
    »Das wiederum zu behaupten, würde ich mich nie erdreisten.«
    »Haben Sie das eigentlich mitbekommen, Inspektor?« Bob sah Cotta fragend an.
    Cotta stocherte in seinem Teller herum. »Hab ich. Aber wenn ihr euch an meine Anweisungen gehalten hättet, wäre das alles gar nicht nötig gewesen«, sagte er mürrisch. » Spuren finden, stand in dem Gedicht. Nicht Falle stellen und sich mit Autodieben prügeln . Und übrigens auch nicht bei Polizisten einbrechen. «
    »Ja, schon«, wand sich Bob, »aber –«
    »Nichts aber! Ihr solltet die Leute beobachten. Mehr wollte ich nicht! Ihr seid immer viel zu … ach, was predige ich hier, ihr macht eh immer, was ihr wollt!« Cotta ließ die Gabel auf den Teller fallen. »Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe! Ihr seid einfach – ach, ich weiß nicht!«
    Caroline legte die Hand auf den Arm ihres Bruders. »Du solltest nicht denken, sondern froh sein, dass du so tolle Mitarbeiter hast.«
    »Hör mal, Schwesterherz! Da hätte wer weiß –«
    »Und sie nicht anblöken, nur weil du nicht zugeben kannst, dass du dir Sorgen gemacht hast.«
    »Ich blöke sie –«
    »Und es dir schon immer schwerfiel, Danke zu sagen.«
    »Das ist gar nicht –«
    »Und jetzt iss dein Steak und sei ruhig!« Caroline tätschelte ihn am Arm und wandte sich wieder ihrem Teller zu.
    Cotta knurrte etwas Unverständliches und erstach eine Kartoffel. Die drei ??? verkniffen sich ein Grinsen.
    Morton räusperte sich und wechselte einfühlsam das Thema. »Inspektor, gestatten Sie mir noch ein paar Fragen zu den zurückliegenden Ereignissen? Es ergeben sich da noch einige Lücken für mich.«
    »Schießen Sie los.«
    In den folgenden Minuten weihte Cotta den Chauffeur in die komplizierten Zusammenhänge des Falles ein. Und auch die drei ??? erfuhren noch das ein oder andere Detail.
    Cotta hatte vor einiger Zeit herausgefunden, dass einige seiner Kollegen an den Diebstählen beteiligt sein mussten. Die gestohlenen Objekte, die Tatorte, die Unauffindbarkeit der Autos, das Wissen der Täter um polizeiliche Interna und Funksprüche und nicht zuletzt die Fahrweise der Diebe, die ereinmal verfolgt hatte – all das deutete auf Polizisten hin. Doch er hatte keine Beweise, und Ermittlungen gegen die eigenen Kollegen waren eine hochbrisante Angelegenheit. Solange er nichts in der Hand hatte, konnte er kaum auf Unterstützung hoffen. Ganz im Gegenteil: mit jedem falschen Wort machte er sich neue Feinde und erschwerte sich die eigene Arbeit. Da er der leitende Ermittler im Fall der Autodiebstähle war, war ohnehin klar, dass ihm die schwarzen Schafe unter seinen Kollegen auf die Finger sahen.
    Cotta brauchte Hilfe von außerhalb. Doch da er wusste, welche Möglichkeiten Polizisten zur Verfügung standen, musste er äußerst vorsichtig vorgehen. Übliche Kommunikationswege schieden aus, zumal Donatelli, einer der Verdächtigen, Systemadministrator war und Cotta zu Hause auf seinem Laptop ein Spionageprogramm entdeckte. Das er nicht entfernen wollte, um sich nicht zusätzlich verdächtig zu

Weitere Kostenlose Bücher