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Nacht der Tiger

Nacht der Tiger

Titel: Nacht der Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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noch durch einige Nebenstraßen, bis sie schließlich am Rand der Stadt ankamen. Dann war die Fahrt zu Ende.
    »Sie haben angehalten«, sagte Peter.
    »Na dann, Kollegen!« Justus atmete tief durch. »Sehen wir uns die Kerle an.«
    »Das Abenteuer ruft!« Morton packte seinen Regenschirm und stieg aus. Das Bonbonpapier legte er wieder auf den Sitz.
    Immer noch herrschte dunkelste Nacht. Erst in etwa einer Stunde würde die Sonne aufgehen. Es war so still, wie es nurin diesen allerfrühesten Morgenstunden sein konnte. Kein Laut war zu hören, nichts regte sich. Schon nach wenigen Metern kroch den Jungen die Kälte unter die Jacken.
    »Da vorne rechts.« Immer noch beobachtete Peter das Peilgerät. Die anderen schlichen hinter ihm an den finsteren Gebäuden vorbei. Nirgendwo war Licht zu sehen.
    »Die sind sicher in einer Einfahrt verschwunden«, vermutete Justus. »Hoffentlich kommen wir da auch irgendwie rein.«
    Peter blieb stehen. »Das da muss es sein.« Er zeigte auf eine kleinere Fabrikhalle. Ltd. Imperial Tobacco , stand in großen, dunklen Buchstaben auf der hellgrauen Fassade.
    »Die Einfahrt muss auf der anderen Seite sein«, stellte Bob nach einem raschen Rundumblick fest.
    »Ja, aber das da rechts sieht mir nach einer Tür aus.« Der Erste Detektiv deutete auf ein schwarzes Viereck. Dann sah er Morton an. »Und Sie sind sich wirklich sicher, dass Sie mit uns mitkommen wollen?«
    »Natürlich! Ich werde die jungen Herrschaften doch jetzt nicht ihrem Schicksal überlassen!«
    Justus nickte. »Wie Sie wollen.« Ihm wäre es zwar sehr viel lieber gewesen, wenn Morton zurück zum Auto gegangen wäre und dort auf sie gewartet hätte. Aber er konnte den Chauffeur auch verstehen: schließlich war er es gewesen, den die Diebe niedergeschlagen hatten. Und gerade ihm musste unbedingt daran gelegen sein, den Rolls-Royce unversehrt wiederzubekommen.
    Im ersten Stock des Gebäudes befanden sich einige Fenster. Um nicht gesehen zu werden, hielten sich die vier im Schatten der gegenüberliegenden Halle und huschten dann so schnell wie möglich über die Straße. Alles ging geschwind und lautlos vor sich. Nur einmal tickte Mortons Regenschirm auf dem Asphalt auf.
    Die Tür war verschlossen, aber Peter hatte sie in kürzester Zeit geöffnet. Einer nach dem anderen zwängten sie sich hinein, Justus als Letzter.
    »So weit, so gut«, wisperte Bob.
    In dem Gebäude roch es wie in einer alten Zigarrenschachtel. Der Duft war fast mit Händen zu greifen. Aber die drei ??? nahmen auch den leichten Modergeruch wahr, der ihnen signalisierte, dass hier schon lange keine Tabakwaren mehr hergestellt wurden. Es war so dunkel, dass sie zunächst kaum die Hand vor Augen sahen. Erst nach einigen Augenblicken hatten sich ihre Augen an das Dunkle gewöhnt und sie konnten grobe Konturen erkennen.
    »Da lang«, gab Justus die Richtung vor.
    Sie befanden sich in einem schlauchartigen Gang, der früher wohl mal zu so etwas wie dem Verwaltungsbereich gehört hatte. Rechts gingen viele Türen ab, links war die Wand und ganz vorne eine weitere Tür. Die vier steuerten auf diesen Ausgang zu und blieben dicht davor stehen.
    »Jetzt alle mal absolut leise sein.« Der Erste Detektiv legte ein Ohr an das Türblatt und lauschte.
    »Und?«, fragte Bob, als sich Justus wieder aufrichtete.
    »Ich bin mir nicht sicher. Aber ich glaube, ich habe etwas gehört. Vielleicht waren es Stimmen.«
    Peter legte die Hand auf den Türgriff. »Wir müssen weiter. Die Typen werden hier nicht ewig bleiben.« Er drückte den Griff nach unten. Die Tür war nicht verschlossen.
    Eine große Halle lag vor ihnen. Graues Nachtlicht sickerte durch die Fenster weit oben in der Wand. Ein paar alte Maschinen standen herum, zudem jede Menge Kisten. Rechts befand sich ein riesiges Förderband. Und der Geruch war hier noch intensiver.
    Justus machte eine Handbewegung. Da entlang! Im Schutzder Maschinen und Kisten schlichen sich die vier weiter in die Halle hinein. Sie wagten kaum zu atmen. Jeden Augenblick konnten sie auf die Diebe stoßen.
    Dann sahen sie ihn. Ein riesiger, schwarzer Schatten, von dem ein matter Glanz ausging. Der Rolls-Royce stand direkt hinter dem großen Einfahrtstor. Er wirkte wie ein Relikt aus einem alten Hollywoodfilm, das jemand hier drin vergessen hatte.
    Doch von den Dieben keine Spur. Und auch andere Autos standen hier nicht herum. Nur der Rolls-Royce.
    Justus drehte sich um. »Kollegen, irgendwie kommt mir das suspekt vor. Nur der Rolls –«
    Mit einem

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