Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens
Erröten.
„Es ist nicht überraschend, dass du nicht konntest.“
Sie sah ihn verletzt an.
„Nein, nein. Erst warst du noch jung und wusstest nicht, wie, und dann ist es einfach nie dazu gekommen. Es ist klar, dass du mit der Zeit unter Druck geraten würdest.“
Sie nickte, fassungslos, wie viel er begriff. Genauso war es gewesen.
„Du wirst nie wie diese Vampire sein, Emma, du bist kein bisschen wie sie.“
„Wie kannst du dir da so sicher sein?“
„Du bist gütig und sanft. Du verspürst Mitgefühl. Ich würde dich nicht so sehr begehren, wenn ich nicht wüsste, dass es so ist.“
„Aber der Instinkt zwingt dich dazu, mich zu begehren. Du hast selbst gesagt, dass du mich bei dir behalten musst .“
„Glaubst du das wirklich?“ Er umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen. „Der Instinkt leitet mich zu dem, was ich brauche und möchte. Er hat mich zu der einzigen Frau geführt, mit der ich mir ein gemeinsames Leben vorstellen kann. Du bist auf jeden Fall die einzige für mich, aber ohne den Instinkt hätte ich nie erkannt, dass du meine Gefährtin bist, weil du anders bist. Ich hätte uns nie eine Chance gegebe n – und dich nicht gezwungen, es zu tun.“
„Du redest so, als ob ich mich bereits entschieden hätte.“
Seine Miene wurde ernst, seine Augen trüb. „Ist es denn nicht so?“
„Na ja, was wäre, wenn nicht?“
Er umfasste ihren Nacken, seine Augen flackerten blau. „Du darfst es nicht auf die leichte Schulter nehmen.“
„Ist es denn noch nie passiert?“, flüsterte sie.
„Aye. Bowe.“
Sie wand sich aus seinem Griff und kauerte sich an das Kopfende des Bettes. „Ich dachte, seine Gefährtin sei gestorben.“
„So ist es auch. Als sie vor ihm flüchtete.“
„Oh mein Gott. Was ist dann mit ihm passiert?“
„Er ist zu keiner Gefühlsregung mehr fähig und gleicht eher einer wandelnden Leiche als Demestriu selbst. Zu so einem Schicksal würdest du mich verdammen.“
„Aber wenn du dir ein Leben mit mir aufbauen willst, dann gehört dazu auch meine Familie. Du sagtest, du würdest mich zu ihnen bringen. Warum nicht gleich? Dann hast du es hinter dir.“
„Ich muss zunächst noch etwas anderes erledigen.“
„Du willst dich rächen, stimmt’s?“
„Aye.“
„Ist das so wichtig für dich?“
„Ohne Rache werde ich nicht wieder ich selbst sein.“
„Was Demestriu dir angetan hat, muss grauenhaft gewesen sein.“
In seiner Wange zuckte ein Muskel. „Ich werde es dir nicht erzählen, also versuch gar nicht erst, mich dazu zu bringen.“
„Du willst immer, dass ich dir alle meine Geheimnisse verrate, aber du weigerst dich, eines mit mir zu teilen, das uns beide angeht.“
„Ich werde es dir unter gar keinen Umständen mitteilen.“
Sie drehte ihm ihre Seite zu und zog ihre Beine eng an ihre Brust. „Du willst deine Rache mehr, als du mich willst.“
„Ich werde nicht der sein, den du brauchst, ehe ich das in Ordnung gebracht habe.“
„Leute, die es auf Demestriu abgesehen haben, kommen nicht zurück.“
„Ich schon“, sagte er selbstgefällig, mit all der unermesslichen Arroganz, über die er verfügte.
„Dann hast du wohl vor, mich hierzulassen, während du auf deinen Rachefeldzug gehst.“
„Aye. Deine Sicherheit würde ich einzig und allein meinem Bruder Garreth anvertrauen.“
„Und die kleine Edeldame bleibt in ihrer Kemenate zurück?“ Sie lachte, aber es klang bitter. „Manchmal bin ich schon erstaun t … Du scheinst in einer Art Zeitkapsel zu leben.“ Er runzelte die Stirn; offensichtlich begriff er nicht recht, was sie meinte. „Selbst wenn du mich dazu überreden könntest, hierzubleiben und Däumchen zu drehen, hat dein Plan einen Riesenhaken. Der Koven ist gerade mit seinen eigenen Problemen beschäftigt, aber es kann nicht mehr allzu lange dauern, bevor sie kommen und mich holen. Oder Schlimmeres.“
„Was meinst du dami t … oder Schlimmeres?“
„Sie werden einen Weg finden, dir wehzutun. Eine Schwäche, die sie ausnutzen werden, um dich zu verletzen. Und niemand kann sie aufhalten. Gibt es in einer benachbarten Gemeinde dort drüben eine Gruppe von Lykae? Meine Tante, die ich am allermeisten auf der ganzen Welt liebe, könnte sie mit einer Bösartigkeit angreifen, die dir den Atem verschlägt.“
Er biss die Zähne zusammen. „Weißt du, was mich am meisten an dem stört, was du gerade gesagt hast? Ich sollte derjenige sein, den du am meisten auf der ganzen Welt liebst. Ich!“
Sie war sprachlos angesichts
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