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Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens

Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens

Titel: Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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geschmeidigen Gelenken in engen Kreisen durch die Luft wirbelte. Als Lucia aus ihrem Versteck hinter dem Tisch hervorkroch, bewegte Kaderin sich rückwärts auf sie zu.
    „Wir wurden von Vampiren angegriffen. Und den Lykae, der zur Krönung des Ganzen aufgetaucht ist, hast du auch verpasst“, sprudelte es aus Regin heraus, die weiterhin fieberhaft in dem Steinhaufen grub. „Das verdammte Monster ha t … Annika ?“
    Es war Annika gelungen, eine Hand aus dem Schutt zu strecken. Regin ergriff sie und zog Annika heraus. Nur undeutlich sah Annika Nïx, die auf dem Treppengeländer über ihr hockte.
    „Wie unfreundlich von euch, mich nicht zu wecken, wenn wir Besuch haben“, rief Nïx in schmollendem Tonfall nach unten.
    Emma erwachte pünktlich zu Sonnenuntergang. Mit gerunzelter Stirn rief sie sich die Ereignisse dieses Morgens ins Gedächtnis. Sie erinnerte sich verschwommen daran, wie Lachlains große warme Hände ihr die Verspannungen aus den Muskeln massiert hatten; wie sie wohlig gestöhnt hatte, als er ihr Nacken und Rücken durchgeknetet hatte.
    Vielleicht war Lachlain doch nicht das unheilbar wahnsinnnige, grausame Tier, für das sie ihn hielt. Ihr war bewusst gewesen, dass er mit ihr schlafen wollt e – sie hatte gespürt, wie sehr ihn danach verlangt e – , und doch hatte er sich zurückgehalten. Später dann hatte sie undeutlich wahrgenommen, wie er aus der Dusche kam und zu ihr ins Bett kletterte. Seine Haut war noch feucht gewesen und so warm, als er ihren Po an seinen Schoß gezogen und ihren Kopf auf seinen ausgestreckten Arm gelegt hatte. Sie hatte gefühlt, wie seine Erektion hinter ihr anschwoll. Mit rauer Stimme hatte er ein ihr unbekanntes Wort hervorgestoßen, so als ob er sein Begehren verfluchen würde, aber er hatte seinem Verlangen nicht nachgegeben.
    Ihr war deutlich bewusst gewesen, dass er zwischen ihr und dem Fenster gelegen hatte, und als er sie an seine Brust gezogen hatte, hatte sie sic h … beschützt gefühlt.
    Gerade als sie glaubte, sie habe ihn durchschaut, tat er etwas, das sie überraschte. Sie öffnete die Augen und setzte sich auf. Dann blinzelte sie, als ob sie ihren Augen nicht traute. Wenn er gemerkt hatte, dass sie erwacht war, zeigte er es jedenfalls nicht. Er saß einfach nur in einer dunklen Ecke des Zimmers und beobachtete sie mit glühenden Augen. Sie vermutete, dass etwas mit ihrer Nachtsicht nicht stimmte, und tastete nach der Nachttischlampe. Sie lag zertrümmert auf dem Boden.
    Also hatte sie richtig gesehen. Das Zimmer war zerstört. Was war geschehen? Wieso hatte er das getan?
    „Zieh dich an. Wir fahren in zwanzig Minuten.“ Erschöpft stand er auf und wäre um ein Haar gefallen, als sein Bein nachgab. Dann hinkte er zur Tür.
    „Aber Lachlai n … “
    Die Tür schloss sich hinter ihm.
    Fassungslos starrte sie auf die tiefen Kratzer an den Wänden, dem Fußboden, den Möbeln. Alles war kurz und klein geschlagen.
    Sie sah nach unten. Na ja, nicht alles. Ihre Sachen befanden sich hinter dem zertrümmerten Stuhl, als ob er sie dort verborgen hätte, in dem Bewusstsein, was gleich passieren würde. Die Decke, die er gestern Abend über die Gardinen gehängt hatte, hing immer noch dort, wo sie als zusätzlicher Schutz gegen die Sonne diente. Und das Bett? Spuren von Krallen überall, die Matratze lag in Fetzen, Federn umgaben sie wie die Schote eine Erbse.
    Sie selbst war unangetastet.

9
    Wenn Lachlain ihr nicht verraten wollte, warum er ausgerastet war und ihr Hotelzimmer zerlegt hatte, dann war ihr das recht. Nachdem sie sich rasch Rock, Bluse und Stiefel übergeworfen und sich mit voller Absicht ein Tuch umgebunden hatte, das ihre Ohren verbarg, kramte sie ihren iPod hervor und legte ihn sich in der dafür vorgesehenen Tasche um den Arm.
    Ihre Tante Myst nannte ihn immer EIS – Emmas iPod-Schnuller. Denn immer wenn Emma sich aufregte oder wütend wurde, hörte sie Musik, um „Konflikte zu vermeiden“. Als ob das etwas Schlechtes wäre.
    Und der EIS war jetzt genau das Richtige.
    Emma war stinksauer. Gerade als sie beschlossen hatte, dass dieser Lykae vielleicht doch in Ordnung wäre, dass er endlich zu begreifen gelernt hätte, mit seinen Anfällen von geistiger Umnachtung umzugehen, verwandelte er sich wieder in den großen bösen Wolf.
    Aber dieses kleine Schweinchen weiß, wie man sich abschottet , dachte Emma, und Lachlain war auf dem besten Weg, dafür zu sorgen, dass Emma ihn für alle Zeit als Ungeheuer abstempelte.
    Seine Persönlichkeit

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