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Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens

Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens

Titel: Nacht des Begehrens - Cole, K: Nacht des Begehrens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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hatte, erwachte sie und setzte sich auf. Sie blinzelte ihn an, wandte sich zum Fenster um, dann packte sie Decke und Kissen und machte es sich damit auf dem Boden gemütlich, an das Bett gekuschelt. Unerreichbar für alles, was durchs Fenster eindringen mochte.
    Als er sie aufhob, flüsterte sie: „Nein. Ich will hier unten sein. Mir gefällt es hier.“
    Natürlich. Vampire liebten niedrig gelegene Orte, schliefen in dunklen Ecken und unter Betten. Als Lykae hatte er immer genau gewusst, wo er sie finden konnte, um ihnen die Köpfe abzutrennen, noch bevor sie auch nur die Augen aufschlagen konnten.
    Zorn flackerte in ihm auf. „Jetzt nicht mehr.“ Ab sofort würde sie neben ihm schlafen, und er dachte nicht im Traum daran, diesen unnatürlichen Brauch seiner Feinde zu übernehmen. „Ich werde nicht zulassen, dass dich die Sonne noch einmal erwischt, aber du musst dir das hier abgewöhnen.“
    „Wieso kümmert es dich überhaupt?“, fragte sie, so leise, dass er sie kaum verstehen konnte.
    Weil du schon viel zu lange nicht in meinem Bett geschlafen hast.
    Annikas zerschmetterter Körper lag gefangen unter den Steinen. Völlig hilflos musste sie zusehen, wie der Vampir Lucias Pfeile wegfegte, als seien es Fliegen. Annika konnte es genauso wenig glauben wie Lucia, der die Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben stand. Lucia schrie plötzlich laut auf, ließ ihren Bogen fallen und stürzte zu Boden. Vor langer Zeit war sie verflucht worden, unfassbare Qualen zu erleiden, sollte sie einmal ihr Ziel verfehlen. Sie lag da und wand sich vor Schmerzen; ihre Finger krümmten sich, und sie kreischte, bis jedes Fenster und jede Lampe im ganzen Haus zerborsten war.
    In der Ferne heulte ein Lyka e – ein tiefer, kehliger Schrei der Wut.
    Dunkelheit. Bis auf die Blitze, die jetzt die Erde peitschten, und eine flackernde Gaslampe draußen vor dem Haus.
    Ivos Augen leuchteten im Licht der Lampe feuerrot, seine Miene schien amüsiert. Noch einmal erschien Lothaire heimlich im Hintergrund, griff aber nicht ein. Lucia schrie immer noch. Die Lykae antworteten mit lautem Brüllen. Näherten sie sich ihnen? Regin allein gegen drei. „Verlass uns, Regin“, stieß Annika hervor.
    Dann schlüpfte ein Schatten ins Haus. Weiße Zähne und Fänge. Hellblaue Augen glühten in der Dunkelheit. Es kroch zu Lucias zuckender Gestalt hinüber. Es gab nichts, was Annika tun konnte. So hilflos. In den seltenen Ruhepausen zwischen den Blitzen sah es menschlich aus. Während der silbernen Blitze war es eine Bestie, ein Mann mit dem Schatten einer Bestie.
    Annika sehnte sich nach ihrer Kraft wie noch nie zuvor, wollte es umbringen, ganz langsam. Die Bestie schlug mit seiner Pranke nach Lucias Gesicht. Annika konnte nicht ertrage n …
    Es versuchte, Lucias Tränen abzuwischen? Er hob sie hoch, lief mit ihr quer durchs Zimmer in eine Ecke, wo er sie hinter einem Tisch in Sicherheit brachte.
    Wieso riss er ihr nicht die Kehle raus?
    Dann richtete er sich in schrecklicher Raserei auf und stürzte sich auf die Vampire. Er wütete an der Seite der fassungslosen Regin, die sich aber schnell an ihn gewöhnte, bis die beiden Vampirgehilfen enthauptet waren. Ivo und der Gehörnte translozierten sich, auf der Flucht . Der rätselhafte Lothaire nickte nur und verschwand dann ebenfalls.
    Der Lykae sprang mit einem Satz zu Lucia und kauerte sich neben ihr zusammen, während sie ihn ehrfürchtig und entsetzt zugleich anstarrte. Annika schloss kurz die Augen; als sie sie wieder öffnete, war er verschwunden, und die zitternde Lucia war allein.
    „Was zum Teufel war das denn?“, rief Regin. Sie drehte sich um sich selbst, als ob sie gestört wäre.
    In diesem Augenblick traf Kaderin die Kaltherzige ein, sie kam über die glasüberdachte Veranda gelaufen. Sie war damit gesegnet, keinerlei rohe, nackte Emotionen zu empfinden. „Denk an deine Ausdrucksweise, Regin!“, mahnte sie sanft. Dann betrat sie den Kriegsschauplatz, bei dessen Anblick selbst sie eine Augenbraue hob, während sie in aller Ruhe ihre Schwerter aus den schmalen Scheiden auf ihrem Rücken zog.
    „Annika!“, rief Regin. Sie wühlte sich durch die Ziegelsteine. Annika bemühte sich mit aller Kraft zu antworten, aber es gelang ihr nicht. Sie hatte sich noch nie so hilflos gefühlt, war noch nie so brutal geschlagen worden.
    „Was ist denn hier passiert?“, verlangte Kaderin zu wissen, während sie nach möglichen Feinden Ausschau hielt, wobei sie ihre Schwerter entspannt festhielt und mit

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