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Nacht des Flamingos

Nacht des Flamingos

Titel: Nacht des Flamingos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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mir ein wenig Sorge. Ich meine diese Andeutungen über Recht und Gerechtigkeit – die Auffassung, daß man das Recht selbst in die Hand nehmen kann, wenn das Gesetz der Gesellschaft versagt.«
    »Nun, es ist immerhin der Überlegung wert.«
    Miller schüttelte den Kopf.
      »Nein, dabei kann er Kopf und Kragen verlieren. Max Vernon ist ein mit allen Wassern gewaschener Verbrecher ohne Skrupel. Er hat Macht, und er ist rücksichtslos. Er würde Ihren Vater vernichten, wie man eine Ameise zertritt.«
      Sie wandte sich ihm zu. Ein Ausdruck ungläubiger Überraschung stand auf ihrem Gesicht.
    »Duncan Craig vernichten – dieser Wurm?« Sie lachte wild. »Wissen Sie denn nicht, wer mein Vater ist? Wenn er die Entscheidung getroffen hat, die er gefällt zu haben scheint, dann ist Max Vernon nur noch eine wandelnde Leiche.«
    7

    Als Monica Grey öffnete und Duncan Craig erblickte, wollte sie die Tür rasch wieder schließen. Doch er war im Zimmer, noch ehe sie es verhindern konnte.
    Sie wich vor ihm zurück, unfähig einen Laut hervorzubringen.
    Er schüttelte langsam den Kopf.
      »Ich werde Ihnen nichts antun. Sie brauchen keine Angst vor mir zu haben. Setzen Sie sich ruhig hin und hören Sie mir zu.«
      Plötzlich verflog ihre Furcht. Aus unerklärlichem Grund hätte sie am liebsten zu weinen angefangen. Wortlos gehorchte sie ihm und ließ sich auf das Bett sinken.
    »Sie logen bei der Verhandlung, nicht wahr?«
      »Ich hatte keine andere Wahl. Weiß der Himmel, was mir zugestoßen wäre, wenn ich mich geweigert hätte.«
      »Dann war also Ihre ursprüngliche Aussage, die Sie Sergeant Miller gegenüber abgaben, wahr? Es war Max Vernon, der meiner Tochter das Heroin gab?«
      »Es kann nur Max Vernon gewesen sein«, erwiderte sie. »Es kann kein anderer gewesen sein.«
    »Und Vernon versorgte sie auch weiterhin mit der Droge?«
      Sie nickte. »Das ist eines der Geschäfte, aus denen er seine Nebeneinnahmen bezieht.«
    »Sie wissen sehr viel über ihn, nicht wahr?«
      »Genug«, versetzte sie. »Aber machen Sie sich keine Illusionen. Weder für Sie noch für sonst irgend jemanden werde ich meinen Kopf riskieren und vor Gericht die Heldin spielen.«
    »Das ist auch gar nicht nötig. Haben Sie einen gültigen Paß?«
    Sie nickte. »Ja. Warum?«
      Er zog einen braunen Umschlag aus der Innentasche seines Jacketts.
      »In diesem Umschlag werden Sie Reiseschecks über eintausend Pfund finden. Außerdem ein Flugbillett für die Maschine, die um vier Uhr dreißig nach London abfliegt.«
      »Ach? Und wie lange, meinen Sie, daß Max Vernon dazu brauchen würde, mich aufzuspüren?«
      »Mindestens ein paar Tage. Jedenfalls wird Ihnen genug Zeit bleiben, die nötigen Formalitäten zu erledigen, die vorgeschriebenen Impfungen vornehmen zu lassen und so weiter. In dem Umschlag steckt nämlich noch ein zweiter Flugschein. Erster Klasse einfach nach Sydney. Sie könnten am Mittwoch schon abfliegen.
    »Sie meinen Sydney in Australien?«
      »Richtig. Außerdem werden Sie einen Brief an einen Geschäftsfreund von mir mitbekommen. Er wird Ihnen eine Stellung verschaffen und Ihnen helfen, auf die Beine zu kommen. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Es wird alles gut gehen.«
      Ihre Augen leuchteten auf, als Craig den Umschlag auf den Tisch legte.
      »Als Gegenleistung verlange ich, daß Sie mir alles erzählen, was Sie über Max Vernon wissen.«
      Sie zögerte nicht einen Moment. »Abgemacht. Stellen Sie Ihre Fragen, ich fange inzwischen an zu packen.«
      »Gut. Ich habe gehört, daß er der Drahtzieher war, der hinter verschiedenen großen Verbrechen stand, die in und um London begangen wurden. Ich denke da beispielsweise an den Goldraub am Knavesmire-Flughafen. Hat er hier auch schon derartige Coups gelandet?«
    »Soviel ich weiß nicht, aber ich glaube, daß sich da etwas tut.
    In letzter Zeit tauchten im Klub ziemlich merkwürdige Gestalten auf.«
      »Wie steht es mit dem ›Flamingo Club‹? Wird dort ehrlich gespielt?«
      »Bestimmt.« Sie zog einen Koffer von ihrem Kleiderschrank. »In dem Klub verkehrt ja die Creme der hiesigen Gesellschaft.«
    »Sie haben nicht zufällig einen Schlüssel zum Klub?«
      »Klar – zur Hintertür.« Sie öffnete ihre Handtasche, zog einen Sicherheitsschlüssel heraus und warf ihn ihm zu. »Mit meinen besten Wünschen.«
      »Was für Unternehmen hat Vernon sonst noch in den Händen?«
    »Die Wettstellen.«
    »Nein, ich meine illegale

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