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Nacht des Schicksals

Nacht des Schicksals

Titel: Nacht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grace Green
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passiert?”
    “Du bist im Krankenhaus, Kenny. Auf dem Rückweg nach dem Konzert hatten wir einen Unfall. Ich konnte nichts dafür”, fügte Ashleigh schnell hinzu. “Ein alter Mann hatte einen Herzanfall und hat die Kontrolle über seinen Wagen verloren. Seitdem warst du bewusstlos. Kenny …” Ashleigh wich Kendras Blick jetzt aus. “Ich weiß, es war gemein von mir, mit Gavin zu verschwinden und dich allein zu lassen. Es tut mir jetzt schrecklich leid. Aber du hast ja gesagt, dass du auch jemanden getroffen und eine wunderbare Zeit gehabt hast.”
    Kendra hatte nicht die geringste Ahnung, wovon ihre Cousine sprach. “Ashleigh! Ich erinnere mich an überhaupt nichts! Ich weiß von keinem Konzert und von niemandem namens Gavin. Ich erinnere mich auch nicht an einen Unfall. Du hast mich allein gelassen … und ich habe jemanden getroffen …” Tränen stiegen ihr in die Augen. “Ich weiß gar nichts mehr!”
    “Keine Angst”, versuchte Ashleigh sie zu besänftigen. “Es wird alles wiederkommen.”
    Plötzlich schoss Kendra ein quälender Gedanke durch den Kopf. “Großvater … Er weiß noch gar nichts davon, stimmt’s? Du hast ihn noch nicht angerufen?”
    “Du meine Güte!” Ashleigh verdrehte die Augen. “Kannst du dir vorstellen, was er sagt, wenn er erfährt, dass du hier warst? Bei einem Rockkonzert? Mit mir?” Sie lachte bitter. “Aber keine Angst, Kenny. Ich habe der Schwester gesagt, dass ich deine nächste Verwandte bin. Dies wird für immer und ewig unser Geheimnis bleiben.”
    Kendra strich sich mit der Zunge über die spröden Lippen. “Danke, Ash.” Sie lächelte schwach. “Ich weiß das zu schätzen.” Von all den Fragen, die ihr durch den Kopf gingen, verlangte eine am dringlichsten nach einer Antwort: “Wem bin ich denn begegnet, nachdem du weg warst?”
    “Ich habe keine Ahnung. Wir haben uns wie verabredet nach dem Konzert beim Wagen getroffen. Wahrscheinlich war ich so sehr damit beschäftigt, von Gavin zu erzählen.” Ashleigh schnitt ein Gesicht. “Ich war wohl egoistisch wie immer. Habe nur über mich selbst geredet, und als ich mich schließlich dafür entschuldigen wollte, dass ich dich allein gelassen hatte, sagtest du nur, das sei okay, denn du hättest selbst jemanden getroffen.”
    “Aber wen?”
    Ashleigh hatte nur die Schultern gezuckt. “Kenny, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass du so glücklich gewirkt hast, wie ich dich noch nie gesehen habe. Deine Augen haben gestrahlt, und du wolltest mir gerade davon erzählen, als … Bumm!” Sie hatte sich nervös mit den Fingern durch die rot gefärbten Locken gestrichen. “Der Wagen hat uns aus heiterem Himmel gerammt. Mich hat es nur ein bisschen durchgeschüttelt, aber dich hat es anscheinend schwerer erwischt. Die Versicherung wird für alles aufkommen, Kenny, und bestimmt bekommst du eine nette Summe Schmerzensgeld. Außerdem …”
    Eine Tür krachte ins Schloss, und das laute Geräusch brachte Kendra abrupt in die Gegenwart und in Brodie Spencers Wohnzimmer zurück.
    Sie ertappte sich dabei, wie sie sich über die Hüfte strich, als würde diese noch immer schmerzen, obwohl bis auf eine winzige Narbe nichts mehr an die Verletzung erinnerte.
    Draußen im Flur erklangen jetzt Geräusche. Das musste Jack sein. Er war nach dem Essen mit Fetch hinausgegangen. Seufzend streckte sie sich, setzte ein Lächeln auf und ging hinaus. Fetch verzog sich gerade in Richtung Küche. Jack war dabei, sich die Jacke auszuziehen. “Hallo”, begrüßte sie ihn.
    “Oh, hallo, Mrs Westmore. Sie sind immer noch hier?”
    Sie erklärte ihm, dass die Mädchen den Rest der Woche zu Hause bleiben mussten und sie sich so lange wie nötig um die beiden kümmern würde.
    “Cool!”, rief Jack aus.
    “Doktor Jamieson hat ein paar Medikamente verschrieben. Würdest du mit dem Fahrrad zur Apotheke fahren und sie holen?”
    “Na klar, kein Problem.”
    Hayley war oben und machte ihre Hausaufgaben. Als Kendra sie über den neuesten Stand unterrichtete, fiel Hayley ihr um den Hals und bedankte sich überschwänglich.
    “Wir haben leider kein Gästezimmer”, erklärte Hayley. “Ich werde das Sofa in der Kammer herrichten. Sie werden zwar die Mädchen von dort nicht hören können, aber ich passe schon auf. Außerdem schläft Fetch leider in der Kammer. Ich hoffe, er stört Sie nicht zu sehr mit seinem Geschnaufe. Aber es hätte keinen Zweck, ihn in den Flur zu verbannen. Er würde nur die ganze Nacht jaulen, bis man ihn wieder

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