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Nacht des Schicksals

Nacht des Schicksals

Titel: Nacht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grace Green
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hineinlässt.”
    “Keine Sorge”, erwiderte Kendra. “Fetch wird mich schon nicht stören.”
    Als Jack zurückkam, gab sie den Mädchen ihre Medizin und ließ sie sich für die Nacht fertigmachen. Sie ging um elf ins Bett und war im Handumdrehen eingeschlafen. Bis am nächsten Morgen Hayleys Wecker durchs Haus schrillte, hörte sie keinen Ton – weder Fetch’ Geschnaufe noch den Sturm, von dem Hayley beim Frühstück behauptete, dass er die ganze Nacht geheult hätte.
    Das scheußliche Wetter hielt während der nächsten Tage an. Erst am Donnerstag riss die Wolkendecke wieder auf, und die Sonne kam durch. Die Luft war am Morgen schon deutlich herbstlich, doch um die Mittagszeit hatte die Sonne die Stadt schon wieder aufgeheizt.
    Megan und Jodi ging es besser, und am Abend erlaubte Kendra ihnen, zum Fernsehen herunterzukommen. Als sie die Mädchen später ins Bett brachte, fragte Megan hoffnungsvoll: “Morgen können wir doch wieder in die Schule?”
    “Nein, Liebes. Doktor Jamieson hat Montag gesagt. Das weißt du doch.”
    Jodi seufzte. “Na, wenigstens kommt Dad morgen wieder nach Hause. Er hat mir gefehlt.”
    “Um welche Zeit erwartet ihr ihn denn?”, fragte Kendra.
    “Am Abend. Hayley sagte, gegen sieben.”
    Gut, dachte Kendra. Sie würde hierbleiben, bis Hayley aus der Schule kam, und dann mit Megan in ihr Motel zurückfahren. So würde sie rechtzeitig verschwunden sein, bevor Brodie zurückkehrte.
    Vorsichtig drehte Brodie den Schlüssel herum und öffnete leise die Haustür. Er stellte den Koffer auf den Boden, zog die Schuhe aus und schaltete das Licht im Flur ein.
    Verdammt, war er müde! Das Flugzeug war mit einer Stunde Verspätung in Vancouver gelandet, und die Fahrt den Coquihalla Highway hinauf war noch anstrengender gewesen als gewöhnlich. Erstaunt sah er sich um. War er ins falsche Haus gegangen? Wo war das ganze Gerümpel geblieben, das sich gewöhnlich bis Donnerstagabend ansammelte?
    Die Witwe Westmore war fleißig gewesen! Jetzt würde sie tief und fest in der Kammer schlafen und ihn nicht vor morgen erwarten. Sie würde ganz schön erschrecken, wenn er am Frühstückstisch erschien!
    Er warf sein Jackett über den Pfosten des Treppengeländers, schaltete das Licht wieder aus und schlich auf Zehenspitzen in Richtung Küche. Als er an der Kammer vorbeikam, hörte er ein Kratzen und leises Jaulen. Verdammt, Fetch musste seinen Wagen gehört haben!
    Vorsichtig öffnete Brodie die Tür. Im Zimmer war es völlig dunkel. Er spürte Fetch’ raue Zunge an der Hand, und der freudig wedelnde Schwanz schlug ein paarmal gegen sein Bein, als der Hund an ihm vorbeiging.
    Brodie folgte ihm in die Küche. Im Mondlicht durchquerte er den Raum und ließ den Hund durch die Hintertür hinaus. Als er die Tür wieder schloss, hörte er hinter sich ein Geräusch. Er fuhr herum … und wurde vom Küchenlicht geblendet, das plötzlich eingeschaltet wurde. Auf der Schwelle stand Kendra.
    “Oh!” Ihre Stimme klang schläfrig. “Du bist es!”
    Sie sah aus wie ein Engel auf Abwegen. Ihr blondes Haar war zerzaust und der Blick aus den großen braunen Augen schlaftrunken. Unter ihrem luftigen weißen Nachthemd hob und senkte sich ihre Brust mit jedem Atemzug.
    Brodies Müdigkeit war schlagartig verflogen. “Es tut mir leid.” Er räusperte sich. “Habe ich dich geweckt? War es der Wagen … oder Fetch?”
    “Den Wagen habe ich nicht gehört. Ich bin aufgewacht, als die Tür geöffnet wurde. Ich dachte, es könnte Megan oder Jodi sein, und wollte nachsehen, ob alles in Ordnung ist.”
    “Wie geht es den beiden?”
    “Genauso wie heute Morgen, als du mit Hayley telefoniert hast. Bis Montag sind sie sicher wieder fit.”
    “Gut.”
    “Wir haben dich nicht vor morgen Abend zurückerwartet”, fuhr Kendra fort.
    “Ich bin etwas früher fertig geworden und habe den nächstmöglichen Flug genommen. Ich hasse Hotelzimmer.”
    “Wie war der Flug?”
    Was würde sie wohl dazu sagen, dass er die Reise ihretwegen abgekürzt hatte, weil er ständig an sie hatte denken müssen? Aber selbst seine Träume hatten ihn nicht auf das vorbereitet, was er jetzt vor sich sah. “Der Flug?”, sagte er heiser. “Es lief alles glatt.” Er musste sich räuspern. Dann löste er seine Krawatte und öffnete den obersten Hemdknopf.
    “Möchtest du etwas – ein Bier oder etwas anderes?”
    Etwas anderes, dachte er. Er wollte sie in die Arme schließen. Er wollte die Hände über ihren Rücken gleiten lassen, mit den Fingern

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