Nacht des Schicksals
durch ihr zerzaustes Haar streichen, den verschlafenen Mund mit Küssen wecken …
“Ein Bier”, brachte er hervor, “hört sich gut an. Aber nur, wenn du hierbleibst und eins mit mir trinkst.”
Sie verzog kaum merklich das Gesicht, aber dann erhellte ein Lächeln ihr Gesicht. “Ein kalter Drink würde mir sicher gut tun”, gestand sie. “Ich habe mich die ganze Nacht hin- und hergewälzt. Das ist bestimmt die Hitze.”
“Ja, es ist wirklich eine heiße Nacht”, stimmte Brodie ihr zu und war sich der doppelten Bedeutung dieses Satzes überdeutlich bewusst.
Kendra nahm zwei Dosen Bier aus dem Kühlschrank und gab ihm eine. Er riss den Verschluss auf. “Brauchst du ein Glas?”, fragte sie, während sie sich eins aus dem Küchenschrank nahm.
Was ich brauche, bist du, dachte er. “Nein, ist nicht nötig.” Er wartete, bis sie ihr Glas gefüllt hatte, dann hob er seine Dose. “Cheers.”
“Cheers.” Sie trank einen Schluck, und ein wenig weißer Schaum blieb an ihrer Lippe hängen.
Brodie trank aus der Dose, den Blick unverwandt auf Kendra gerichtet.
“Es schmeckt gut.” Sie schien erstaunt. “Ich habe noch nie Bier getrunken. Aber es scheint den Durst wirklich gut zu löschen.”
Bei ihren Worten krampfte sich sein Magen zusammen. “Noch nie?” Es gelang ihm, seine Stimme neutral klingen zu lassen.
Sie lachte verlegen. “Noch nie. Ich trinke überhaupt nicht viel, aber wenn es schon etwas Alkoholisches sein soll, dann meistens Wein.”
“Na hör mal.” Er lehnte sich an den Küchentresen. “Du bist mir vielleicht eine, Kendra Westmore! Du stehst hier in meiner Küche und sagst mir ins Gesicht, dass dies dein erstes Bier ist? In deinem ganzen Leben?”
Kendra errötete. “Nennst du mich eine Lügnerin?”
“Willst du damit sagen, Kendra Westmore, dass du es noch nicht einmal auf den Lippen eines Mannes geschmeckt hast?”
“Genau das will ich damit sagen, Brodie Spencer!”
Er stellte sein Bier ab und war mit zwei Schritten bei ihr. Bevor sie protestieren konnte, nahm er ihr das Glas aus der Hand und stellte es auf den Tisch. Dann tat er, wonach er sich gesehnt hatte, seit Kendra das Licht eingeschaltet hatte. Er zog sie an sich und küsste sie.
8. KAPITEL
Kendras Lippen waren samtig weich. Der Duft ihrer Haut und das Gefühl ihrer Brüste an seiner Brust machten Brodie fast wahnsinnig.
Er sollte dies nicht tun, aber er wollte zu ihr durchdringen, wollte endlich ihre arrogante Sturheit überwinden. Sie hatte ihn schon wieder verleugnet! Er war hin- und hergerissen zwischen flammendem Zorn und leidenschaftlichem Verlangen nach dieser Frau. Dieser Kuss war als Strafe gedacht. Er wollte sie küssen, bis sie sich ergab … und sie dann stehen lassen.
Es gab keinen Zweifel, dass sie diesen Kuss genoss. Zuerst hatte sie sich verspannt, doch als seine Lippen ihren Mund berührten, begann sie nachzugeben. Sekunden später legte sie ihm aufstöhnend die Arme um den Nacken und drängte sich ihm entgegen.
Ja! Triumphierend vertiefte er seinen Kuss. Er war entschlossen, sie zu seinen Füßen zu sehen, sie zu beherrschen, sie betteln zu hören. Er ließ die Finger durch ihr Haar gleiten, flüsterte leidenschaftliche Nichtigkeiten, strich mit der Hand über den Haarflaum in ihrem Nacken …
Kendra hatte die Lippen geöffnet und hieß seine Zunge willkommen. Sie atmete schwer, und dann spürte Brodie ihre Fingernägel am Hals. Eine blonde Katze, schoss es ihm durch den Kopf. Schnurrend, heiß, gefährlich …
Mit Entsetzen wurde ihm klar, dass er die Kontrolle zu verlieren begann. Wenn er nicht sofort aufhörte, würde es kein Halten mehr geben. So hatte er das nicht geplant.
Mit letzter Beherrschung packte er sie bei den Armen und schob sie von sich. “Es tut mir leid”, sagte er mühsam beherrscht. “Das war ein Fehler.” Er verzog das Gesicht zu einem schiefen Lächeln. “Gewöhnlich mache ich keine Annäherungsversuche bei unseren Babysittern. Allerdings ist Mrs T. eine Großmutter von über sechzig, sodass die Versuchung bisher auch nie so groß war.”
Voller Genugtuung bemerkte er den verletzten Ausdruck in ihren Augen. Ihre Brüste hoben und senkten sich unter dem dünnen Nachthemd. Die Spitzen zeichneten sich unübersehbar unter dem dünnen Stoff ab, als verlangten sie nach der Liebkosung, die er versprochen und dann verweigert hatte.
Wie gern würde er sie mit den Fingerspitzen berühren! Der Gedanke allein erregte ihn. Er konnte nur hoffen, dass sie den Blick nicht
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