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Nacht des Schicksals

Nacht des Schicksals

Titel: Nacht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grace Green
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geblieben, um zu erfahren, dass ich schwanger war.”
    “Du hast es ihm nie gesagt?”
    “Nein.” Ihre Stimme klang an seiner Brust gedämpft. “Ich fand, dass Megan und ich ohne ihn besser dran wären.”
    Er legte seine Hand unter ihr Kinn, sodass sie ihn ansehen musste. Trotz der Tränen in ihren Augen war sie wunderschön. Und unwiderstehlich. Er konnte nicht anders. Noch während er sich zu ihr niederbeugte, schoss ihm durch den Kopf, dass sein schöner Plan endgültig in Scherben lag. Er hatte sie in sein Bett locken und dann sitzen lassen wollen. Das aber hatte er sich ausgedacht, bevor er gewusst hatte, wie sehr sie in der Vergangenheit verletzt worden war. Nun war nicht mehr daran zu denken. Unmöglich konnte er ihr dasselbe antun wie dieser andere Kerl.
    Dann berührten seine Lippen ihren Mund, und für vernünftige Gedanken war kein Platz mehr in seinem Kopf. Ihre Lippen schmeckten so süß wie der Wein. Ihre Haut war sanft wie ein von der Sonne gewärmter Pfirsich. Der Duft des Badeöls mischte sich mit dem ihres erhitzten Körpers. Noch vor einem Moment war er von Zärtlichkeit erfüllt gewesen. Nun überfiel ihn animalisches Verlangen wie ein tropischer Wirbelsturm.
    Er löste das gelbe Band, sodass ihr das Haar auf die Schultern fiel. Aufstöhnend ließ er die Finger durch die hellen Strähnen gleiten, dann zum verführerischen Schwung ihrer Hüften … und weiter zur verlockenden Rundung ihres Pos.
    Kendra stöhnte auf. Es war ein kehliger Laut. Eine Welle puren Adrenalins durchflutete Brodie. Wie von selbst fanden seine Hände den Weg unter ihr Sweatshirt und umfassten ihre Brüste, deren Knospen sich bereits aufgerichtet hatten. Das Blut rauschte ihm in den Ohren. Er war so begierig darauf, sie zu besitzen, dass er ihren Widerstand nicht spürte, bis sie sich ihm mit einem protestierenden Ausruf entwand.
    “Nein!” Mit Panik im Blick wich sie zurück. “Nein, Brodie! Ich will nicht …”
    Er stöhnte auf. In der plötzlichen Stille des Zimmers klang es laut und wild. Am liebsten hätte er vor Enttäuschung aufgeschrien.
    “Es tut mir leid.” Kendra zog ihr Sweatshirt hinunter und verschränkte die Arme vor der Brust. Ihr Gesicht war gerötet, und ihre Augen glänzten fiebrig. “Ich hätte dich gar nicht erst hereinkommen lassen sollen. Es würde nicht gut gehen, Brodie. Lass uns nichts anfangen, was wir nicht auch zu Ende führen können.”
    “Warum sollte es nicht gut gehen?”, fragte er. “Glaubst du, ich bin wie dieser andere Kerl?”
    “Nein, natürlich nicht.”
    “Was dann? Was hindert dich daran?”
    Ihre Miene wurde finster. “Ich möchte nicht darüber sprechen.”
    Er sah sie einen Moment schweigend an, dann verzog er verächtlich das Gesicht. “Was für eine billige Ausrede!” Er griff nach seinem Jackett und warf es sich über die Schulter. “Hab wenigstens den Mut, mir zu sagen, was du denkst. Du bist eine Westmore, und ich bin ein Spencer, und wir passen nicht zusammen. Du hast dich wirklich kein bisschen geändert! Du bist zwar acht Jahre älter geworden, seit du Lakeview verlassen hast, aber im Herzen bist du noch immer der Snob von damals.”
    Er wandte sich ab und ging zur Tür.
    “Brodie, du irrst dich!”
    “Ach, zum Teufel!” Er riss die Tür auf, doch bevor er hinausstürmte, wandte er sich noch einmal kurz um. “Ich will nicht noch einmal denselben Fehler machen”, erklärte er schroff. “Gute Nacht, Kendra Westmore. Gute Nacht, und leb wohl!”
    Kendra sank auf den nächsten Stuhl. Warum hatte sie seinen Kuss zugelassen? Warum hatte sie Brodie nicht sofort abgewehrt, statt in seinen Armen dahinzuschmelzen und dem Pulsieren in ihren Adern nachzugeben?
    Ihr Blick fiel auf das gelbe Haarband, das auf dem Teppich lag. Sie verzog den Mund zu einem bitteren Lächeln. Wenn sie ihm jemals die Wahrheit über Megan sagte, würde er sie gewiss ebenso schnell fallen lassen wie ihr Haarband. Eine ernsthafte Beziehung oder gar eine Heirat war undenkbar. Brodie würde nicht zulassen, dass sie ein Kind in die Familie brachte, dessen Vater unbekannt war. Er hatte schon deutlich gemacht, dass er wegen ihrer wachsenden Freundschaft zu Jodi mehr über Megan erfahren wollte. Sie konnte es ihm nicht einmal verdenken. Verantwortungsbewusste Eltern hatten ein Auge auf die Freunde ihrer Kinder.
    Kendra stand auf und ging ans Fenster. Sie hob die Gardine und sah hinaus. Ihr Blick fiel auf
Lakeview Construction
.
    Es stimmte, was sie vorhin gesagt hatte. Selbst wenn Brodie

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