Nacht des Verfuehrers - Roman
kurz im Weg, und er knurrte fast vor Frustration, doch sie lachte keuchend an seinen Mund und half ihm dabei, die lästigen Stoffschichten aus dem Weg zu räumen. Und dann traf er auf Fleisch, fand ihre Öffnung und war in ihr. Ein prachtvoller Schmerz durchzuckte ihn, während Alcy von einem Zittern geschüttelt wurde.
»Ich bin dir so nah«, sagte sie in heiserem Staunen. »Dumitru -«
Sie brauchte nichts weiter zu sagen. Dumitru stieß sich wieder und wieder in sie, stemmte sich mit zusammengebissenen Zähnen gegen den Rausch der Gefühle. »Warte«,
ächzte er, und fasste zwischen sie beide, schob die rutschenden Röcke zur Seite und fand die sensible Knospe an ihrer Pforte. Erst stockte ihr der Atem, dann ging er rhythmisch, dann rau; er wurde zu einem animalischen Keuchen und schließlich zu einem Wimmern, während sie um ihn herum heiß wurde. Endlich, nach einer Zeitspanne, die ihm fast unerträglich lang erschien, erstarrten ihre Arme und Beine, und ihre inneren Muskeln spannten und lockerten sich um ihn in einem Rhythmus, der ihn in den Abgrund und in die strahlende Erfüllung stieß.
Ausgelaugt und erschöpft hielt er inne. Er zog sich aus ihr zurück. Alcy löste widerwillig die Beine von seinen Hüften und stellte sich hin. Ihre Röcke rutschten zerknüllt nach unten, während Dumitru seine Hose zuknöpfte.
»Du liebe … Güte«, sagte sie mit großen Augen auf Englisch. Dann errötete sie schlagartig und dramatisch. Ihr rosa getöntes Porzellangesicht war leuchtend rot. »Meine Beine …«, sagte sie leise und fast flüsternd wieder auf Deutsch, der Tonfall irgendwo zwischen Erstaunen und Erniedrigung.
Als ihm die Erkenntnis dämmerte, schaute Dumitru sich nach etwas Passendem um. »Ich kann dir meine Jacke geben -«
»Oh, nein, die kann ich nicht ruinieren«, erwiderte sie und errötete noch tiefer. Sie drehte sich um und raschelte mit ihren Röcken. Schließlich sah sie ihn wieder an. »Ich hätte nie gedacht, dass es so … schmuddelig sein würde«, sagte sie. »Aber erfreulich«, setzte sie hastig hinzu, als fürchte sie, ihn verletzt zu haben. »Sehr erfreulich, eigentlich.«
»Ekstatisch?«, schlug er vor und verbarg sein Lachen.
Sie warf ihm einen von schwelender Begierde gefärbten Blick zu, der ihn wissen ließ, dass sie wusste, wann sie geneckt wurde. Sie tat, als denke sie ernsthaft nach. Irgendwie, dachte er bei sich, schien sie nicht oft Gelegenheit gehabt zu haben, albern zu sein. »Ja, ich denke, so könnte man es nennen. Aber ich bin mir noch nicht ganz sicher, also müssen wir es noch mal machen.«
Dumitru lachte dunkel. »Nichts wäre mir lieber, aber wir erwarten heute Abend einen Gast zum Dinner, und wir wollen doch nicht, dass er uns suchen kommt, wenn wir nicht zu Tisch erscheinen.«
Alcy errötete wieder, und er stellte fest, dass es ihm Spaß machte, sie erröten zu lassen. »Nein, das wollen wir bestimmt nicht. Wer ist es?«
»Petro Volynroskyj, mein Verwalter. Er ist gerade erst von einer langen Reise zurückgekehrt, sonst hättest du ihn schon bei der Hochzeit kennengelernt«, sagte er. »Bist du bereit, nach oben zu gehen?«
»Aber nein!« Sie fasste sich mit der Hand an ihre prachtvollen Haare, und ihre Augen weiteten sich entsetzt, als ihr aufging, in welchem Zustand ihre Frisur sich befand. »Ich kann das nie im Leben ohne Bürste und Kamm reparieren. Und ohne Spiegel. Du musst Celeste herschicken -«
»Schämst du dich, meine Frau zu sein?«
»Natürlich nicht, aber -«
»Dann streich dir deine Haare mit den Händen glatt, setz deinen Hut wieder auf und geh stolz an meiner Seite«, befahl er. »Außerdem ist es viel zu schön, um es zu verstecken.«
Sie warf ihm einen Blick zu, den er als Racheschwur gedeutet hätte, hätte er sie bereits gut genug gekannt. Doch
sie tat wie befohlen – mehr oder weniger zumindest. Sie stopfte sich das Haar unter den Hut, zog ihn sich tief ins Gesicht und öffnete die Tür. Er legte die Hand an ihre Taille, um sie hinauszugeleiten, und runzelte die Stirn.
»Ich habe festgestellt, dass ich mit den Händen deine Taille tatsächlich umfassen kann; gemeinhin nennt man das eine poetische Übertreibung.«
»Aber bin ich denn nicht der Inbegriff der modischen Schönheit?«, fragte Alcy, die Worte von alter Verbitterung gefärbt. »Manche Frauen sind charmante Gesprächspartnerinnen, haben eine schöne Singstimme, spielen talentiert Klavier oder tanzen gut. Ich bin schön. Es ist das einzig Lobenswerte an mir. Kann man mir
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