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Nacht im Kerker

Nacht im Kerker

Titel: Nacht im Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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Agentenkoffer von Porter. »Hallo, Just«, begrüßte ihn Peter. »Da bist du ja endlich. Die Sachen im Koffer sind wirklich irre. Gestern Nacht habe ich im Dunklen schon einmal das Nachtsichtgerät ausprobiert. Am liebsten würde ich das ganze Zeug behalten.« Doch Justus dachte an etwas anderes. »Wisst ihr, was mir Onkel Titus erzählt hat?« Seine beiden Freunde schüttelten die Köpfe. »Thompson lässt die Zellen für die Untersuchungshäftlinge renovieren.« Bob sah ihn verwundert an. »Na und? Das sah da drin doch auch scheußlich aus. Überall blätterte schon die Farbe ab.«
    »Das stimmt. Aber wieso so plötzlich? Und dann beginnt er damit an einem Sonntag. Ich wette, da steckt etwas anderes dahinter.« Plötzlich ahnte Bob, worauf sein Freund hinauswollte. »Wenn dort renoviert wird, dann muss Reynolds umziehen. Und da bleiben nur die richtigen Zellen im Keller übrig. Na klar! Thompson will mit aller Macht verhindern, dass sich jemand mit dem Kommissar unterhält. Selbst wir sind bis in den ersten Stock gelangt. Unten im Kerker hat er ihn sicher.« Justus nickte eifrig. »Genau so sehe ich das auch. Ich weiß zwar nicht, was Thompson vorhat, aber das, was er macht, gefällt mir ganz und gar nicht. Heute ist er zum Beispiel mit der ganzen Polizeitruppe am Strand.«
    »Am Strand?«, fragte Peter verwundert nach.
    »Ja, er will dort mit denen einen Schmugglereinsatz trainieren. Und das, obwohl hier gerade ein brutaler Überfall geschehen ist. Ich weiß nur eins: Wir müssen handeln – und zwar schnell.«
    Peter legte das Nachtsichtgerät wieder in den Koffer. »Und was schlägst du vor, Just? Wie sollen wir Kommissar Reynolds befreien?«
    »Ich weiß was«, strahlte Bob. »Wir schicken ihm einen Kirschkuchen von Tante Mathilda. Und in den Teig backen wir eine Eisenfeile mit ein. Dann kann er die Gitterstäbe durchfeilen und abhauen. Ich hab das irgendwo schon mal gelesen.« Justus verzog sein Gesicht. »Ja, und ich weiß auch, wo: In einem Witzbuch. Auf so einen blöden alten Trick fällt die Polizei heutzutage nicht mehr rein. Außerdem möchte ich mir gar nicht vorstellen, wie Reynolds mit seinem alten Gebiss auf die Eisenfeile beißt. Nein, wir brauchen eine andere Idee.«
    Doch sosehr sich die drei Freunde auch anstrengten, niemand hatte auch nur einen halbwegs guten Vorschlag, wie sie den Kommissar aus dem Gefängnis befreien konnten. Schließlich beschlossen sie, wieder zum Marktplatz von Rocky Beach zu fahren.
    Kurz darauf bogen die drei mit ihren Rädern auf die Küstenstraße. Peter trug einen Rucksack auf dem Rücken. Er hatte etwas Proviant und den Agentenkoffer eingepackt. Auf halber Strecke zweigte ein Weg zum Strand ab. Bob entdeckte mehrere Polizeifahrzeuge auf dem Parkplatz vor der Steilküste. »Seht mal, wahrscheinlich trainiert hier Thompson mit seinen Leuten den Schmugglereinsatz.« Neugierig fuhren die drei ??? mit ihren Rädern auf den Parkplatz. Von hier oben konnte man direkt auf den Strand und den weiten Pazifik blicken. Am Horizont schoben sich einige Frachtschiffe vorbei, und Möwen jagten flach über dem Wasser kleine Fische.
    Justus deutete auf einen bärtigen Polizisten am Strand. »Der mit dem Megafon ist Thompson. Der scheucht seine Leute aber ganz schön durch den Sand.« Die Stimme von Marvin Thompson hallte an den schroffen Wänden der Steilküste wider. »Nur nicht müde werden, Männer! Wer Schmuggler verfolgen will, der braucht Kondition. Jetzt alle zu mir! Wir machen weiter mit hundert Liegestützen.«
    Am Strand hatten die Polizisten einige Zelte aufgebaut. »Sagt bloß, die wollen hier übernachten«, wunderte sich Bob. Peter schnaubte. »Und den Kommissar lassen sie in seiner Zelle versauern.«

Dreiste Diebe
    Wenig später erreichten die drei ??? den Marktplatz von Rocky Beach. Vor der Polizeiwache stand der alte Pick-up von Onkel Titus. Davor stapelten sich schon drei schwere Pritschen aus Eisen. Justus stellte sein Rad ab. »Der Arme muss am Sonntag schuften. Hoffentlich sieht er uns nicht, sonst können wir gleich mit anpacken.«
    Doch es war zu spät, denn in diesem Moment kam sein Onkel mit einer alten Pritsche die Stufen der Polizeiwache herunter. »Ah, gut, dass ihr da seid, Jungs«, keuchte er. »Das war die letzte. Ihr könnt mir mal helfen, die schweren Dinger auf die Ladefläche zu heben.« Selbstverständlich halfen sie ihm, und zu viert ging es sehr schnell. Anschließend bedankte sich Onkel Titus und gab ihnen zwei Dollar. »Holt euch davon ein Eis

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