Nacht im Kerker
Doch es reichte nicht aus, um die Bronzefigur vom Sockel zu ziehen. Ein metallisches Geräusch war zu hören,und Fred Fireman wippte nur kurz hin und her. Justus nahm jetzt einen etwas längeren Anlauf. »Achtung! Zweiter Versuch.« Diesmal hatte er mehr Glück. Wieder zog sich das Seil straff, Fireman neigte sich ein Stück nach hinten und wurde schließlich mit einem fürchterlichen Krachen vom Sockel gerissen. Laut scheppernd polterte die Bronzefigur auf den Marktplatz, und Justus stellte den Motor ab. »So, das war’s. Jetzt können wir nur abwarten.« Peter fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. »Ich glaub, mir wird gleich schlecht.«
Hinter Gittern
Es dauerte nicht lange, und die ersten Fenster öffneten sich. Ein dicker Mann im Unterhemd konnte nicht glauben, was er sah. »Ja, gibt es denn so etwas? Martha, komm schnell! Da wollen drei Gören Fred Fireman klauen. Ruf die Polizei!« Justus, Peter und Bob mussten schlucken. Immer mehr Fenster öffneten sich. »He! Bleibt stehen!«, brüllte eine Stimme aus dem ersten Stock. »Wartet, bis ich euch in die Finger bekomme!« Justus knotete schnell das Seil von der Bronzefigur wieder ab. »Oh, Mann! Ich hoffe, die Polizei kommt gleich. Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee.« Jetzt kam der Mann im Unterhemd aus seinem Haus und lief direkt auf die drei zu. »So, Bürschchen! Hab ich euch auf frischer Tat ertappt. Diebe am heiligen Sonntag. So etwas habe ich ja noch nie erlebt. Und das in eurem Alter.«
Endlich erblickten die drei ??? einen Polizisten. Der Beamte stand unsicher vor dem Revier und setzte sich umständlich seine Dienstmütze auf. Er war sehr kleinund schmächtig, sodass ihm die Uniform am Körper schlackerte. »Halt! Stehen bleiben!«, rief er mit hoher Stimme. »Ihr seid verhaftet. Widerstand ist zwecklos.« Bob wunderte sich. »Wer ist das denn? Den seh ich zumersten Mal.« Sichtlich nervös kam jetzt der Polizist auf sie zu. »Macht keine Dummheiten! Hände auf den Rücken und mitkommen auf die Wache. Ich verhafte euch wegen mutwilliger Zerstörung und versuchten Diebstahls.«
Langsam füllte sich der Platz mit Schaulustigen. »Los, schnell weg hier!«, flüsterte Peter und folgte dem Polizisten. »Sonst stehen wir morgen in der Zeitung.«
Die drei ??? waren froh, als sie endlich auf dem Polizeirevier waren. Der schmächtige Beamte schob sie in einen kleinen Raum. »So, und jetzt setzt euch hier auf die Stühle! Ihr seid vorläufig festgenommen. Wie heißt ihr?« Die drei blickten auf den Boden und schwiegen. »Wieso antwortet ihr nicht? Was soll das? Eure Namen will ich wissen!«
Keiner sagte ein Wort. Der Polizist wurde immer nervöser und lief in dem Raum auf und ab. »Das gibt es doch gar nicht«, murmelte er. »Kaum bin ich hier allein, da fallen Diebesbanden über die Stadt her.« Justus blickte auf. »Moment, Sie sind allein auf dem Revier?« Der Beamte schien froh zu sein, dass überhaupt jemand mit ihm sprach. »Ja, man hat mich für zwei Tage hierhin beordert. Eigentlich bin ich noch in der Ausbildung in Los Angeles und saß bisher nur am Schreibtisch. Ein Hilfspolizist sozusagen. Thompson versicherte mir, dass Rocky Beach der friedlichste Ort in ganz Kalifornien sei. Ich sollte hier eigentlich lediglich Telefondienst machen.« Hastig griff er sein Handy und wählte eine Nummer. »Thompson! Nun geh schon ran! Verdammt noch mal! Was soll ich jetzt mit den Kindern anstellen?« Doch anscheinend ging der stellvertretende Kommissar nicht an sein Telefon.
»Die sind am Meer und trainieren einen Einsatz gegen Schmugglerbanden«, unterbrach Bob.
»Ja, ich weiß. Darum bin ich ja hier. Jetzt sagt endlich eure Namen und Adressen! Dann nehme ich alles zu Protokoll, und ihr könnt erst mal wieder nach Hause. Wie kommt ihr auf eine so blöde Idee, dieses Denkmal zu stehlen?« Justus blickte vom Boden auf. »Na ja, die Figur ist aus Bronze. Wir wollten das Metall bei einem Schrotthändler verkaufen.« Der Polizist verzweifelte langsam. »Also, wenn ihr mir nicht eure Namen nennt,dann muss ich euch hier festhalten. So will es das Gesetz. Was ist jetzt?« Alle schwiegen. Doch dann setzte Justus noch einen drauf: »Ich hab keine Lust, hier rumzusitzen. Los, wir verschwinden!«
Der kleine Beamte raufte sich die Haare. »Nein! Das könnt ihr nicht machen! Nun reicht es mir aber! Ihr kommt jetzt nach oben in die Untersuchungshaft!« Jetzt mischte sich Peter ein. »Ich glaube, da wird renoviert«, sagte er leise.
Der Polizist war
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