Nacht-Mähre
Zentaurenkönig, verzaubert wurde. Auf Schloß Roogna gibt es jetzt nur noch Frauen, die Königin Irene umgeben.«
Das Tagpferd schnaubte einwilligend. Frauen stellten für ihn keine Bedrohung dar. Chamäleon saß auf, und im Galopp machten sie sich auf den Weg zu Schloß Roogna.
Imbri begab sich wieder in die Kürbiswelt, um das Schloß des Magiers Humfrey aufzusuchen. Unterwegs grübelte sie darüber nach, wie Chamäleon es nur hatte erraten können, daß sie rechtzeitig noch ein anderes Reittier finden würde. Die Frau war zwar scheußlich schlau in ihrer jetzigen Phase, doch das hier roch fast nach Hellsichtigkeit.
Im Schloß angekommen, schickte sie einen Rundumtraum los. »Grundy! Ist die Gorgone schon zurück? Sag ihr, sie soll mich nicht anschauen!«
»Ich bin zurück«, erwiderte die Gorgone im Traum. »Der Golem ist vor kurzem auf Schloß Roogna zurückgekehrt, um beim Endkampf zu helfen. Ich bin übrigens gänzlich verschleiert. Laß mich erst aufwachen, dann stelle ich dich meiner Schwester der Sirene und Goldy Kobold vor, die ebenfalls mit mir zurückgekommen sind.«
Dann hatte das Koboldmädchen es also ernst gemeint, als es ihnen ihre Hilfe angeboten hatte! »Schlaf weiter«, sendete Imbri. »Du brauchst bestimmt deinen Schlaf, und die Sirene kenne ich schon. Ich werde zu euch allen in einem Kollektivtraum sprechen.« Sie dehnte den Traum aus, um auch die anderen mit einzuschließen.
»Ach, du bist doch die Nachtmähre, die Krach der Oger damals kennengelernt hat!« rief Goldy, als sie Imbri erblickte. »Die Sirene hat mir von dir erzählt. Du hast Krach aus dem Nichts getragen.«
»Nun ja, nicht direkt«, erwiderte Imbri und fühlte sich irgendwie geschmeichelt. »Aber ich habe tatsächlich mitgeholfen und dafür Chem Zentaurs Seelenhälfte bekommen. Das hat es mir auch ermöglicht, in die Welt des Tages einzutreten.«
»Das kenne ich«, meinte das Koboldmädchen. »Der Oger hat dafür gesorgt, daß ich diesen Zauberstab hier erhalte, und der hat mir in meinem Volk eine große Macht verliehen. Demnächst werde ich einen Koboldhäuptling heiraten. Ich war unten in den Minen und habe Edelmetalle für meine Aussteuer geschürft, als oben die Schlacht zwischen den Zentauren und den Mundaniern tobte. Ich habe erst zu spät davon erfahren, sonst wäre ich euch zu Hilfe gekommen, aber so konnte ich dir nur einen Boten schicken. Vielleicht hat er dich nicht mehr erreicht…«
»Doch, hat er«, sendete Imbri.
»Dann hat mich die Gorgone mitgenommen, bevor er mir Meldung machen konnte. Na ja, jetzt bin ich jedenfalls bereit.« Sie wedelte im Traum mit ihrem Stab und ließ Gegenstände durch die Luft schweben. »Der Magier Humfrey hatte mir aufgetragen, meine Schwester zu holen«, erklärte die Gorgone. »Unsere anderen Freundinnen waren leider verhindert, Feuereiche die Dryade, Johanna die Elfe – aber die kennst du wahrscheinlich gar nicht. Blyght Messingmädchen konnten wir nicht erreichen, und Chem und Tandy muß ich erst noch benachrichtigen…«
»Chem und Tandy sind bereits auf Schloß Roogna«, sagte Imbri und schickte im Traum ein Hintergrundbild des Schlosses herum.
»Und Blyght kann ich jederzeit holen, wenn sie uns helfen möchte. Ich habe ihr in der Messingstadt jedenfalls schon eine Nachricht hinterlassen.«
»Es wäre wirklich sehr nett, wenn wir alle mal wieder zusammenkämen«, meinte die Sirene. »Und auch, den Oger mal wiederzusehen. Schließlich hat der das alles erst möglich gemacht.«
»Chamäleon hat mich gebeten, euch zu holen, um bei der Verteidigung von Schloß Roogna zu helfen«, projizierte Imbri. »Ich kann euch einzeln hinbringen.«
»Nein, wir nehmen den fliegenden Teppich«, entschied die Gorgone.
»Wir haben den Golem mit einem abgefüllten Reisezauber zum Schloß befördert, und den Teppich können wir jedesmal wieder zurückpfeifen, bis er uns alle drei nacheinander ans Ziel gebracht hat. Wir können morgen früh aufbrechen, reicht das?«
»Ich glaube schon«, meinte Imbri. »Wir erwarten die Mundanier in zwei Tagen. König Irene wird Pflanzen wachsen lassen, um sie aufzuhalten…«
»König Irene!« rief die Gorgone erstaunt. »Was ist denn mit dem Zentaurenkönig passiert?«
Schnell brachte Imbri die Frauen auf den neuesten Stand. »Und deshalb wird Chamäleon der nächste König von Xanth«, beendete sie ihren Bericht.
»Das geht mir alles fast zu schnell«, bemerkte die Sirene. »Wir müssen endlich damit aufhören, ständig unsere Könige zu
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