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Nacht-Mähre

Titel: Nacht-Mähre Kostenlos Bücher Online Lesen
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verlieren.«
    »Ja, und die Armee der Nächstweller müssen wir auch aufhalten und besiegen«, fügte die Gorgone hinzu. »Ich glaube, das könnte ich schon schaffen, wenn ich den Jungs mal fest ins Gesicht blicke.«
    »Ja«, stimmte Imbri zu, »aber paß auf, daß keine xanthischen Verteidiger in der Nähe sind.«
    Die Gorgone nickte. »Keine Angst. Hol du Blyght, dann treffen wir uns auf Schloß Roogna.«
    Imbri ließ sie wieder in einen traumlosen Schlaf versinken. Sie trabte hinaus zum Kürbisfeld und hatte schon kurz darauf die Messingstadt erreicht. Alle Messingmädchen in Blyghts Block waren zu reglosen Statuen geworden, was bei ihnen ganz normal war, wenn sie schliefen. Imbri betätigte den Auslöseknopf mit ihrer Nase, und die Messingmädchen erwachten zum Leben. »Kommst du mit mir in die wirkliche Welt, Blyght? Deine Freundinnen haben nach dir gefragt und…«
    »Liebend gern!« rief Blyght. »Das da draußen ist eine ziemlich merkwürdige Welt mit all diesen Lebewesen, aber den Oger und die Mädchen mag ich.«
    »Ich muß die Sache zuvor mit dem Nachthengst klären«, sendete Imbri.
    »Aber ich schätze, das wird schon klappen.«
    Blyght stieg auf, und sie sorgten dafür, daß das Messinggebäude hinter ihnen wieder abgeschaltet wurde. Dann suchten sie die sieben Könige auf.
    Zu ihrem Schreck waren es bereits neun Könige. Sowohl Irene als auch Chamäleon waren schon verzaubert worden.
    »So, jetzt liegt es an Euch, König Mähre«, sagte Chamäleon. »Ihr allein könnt den Reitersmann besiegen.«
    »Aber wie hat er dich bloß erwischt?« fragte Imbri völlig verwirrt. Chamäleon hatte sie zwar gewarnt, daß sich die Dinge sehr schnell entwickeln würden, aber das hier war nun doch etwas schwer zu verkraften.
    Chamäleon lächelte unangenehm. »Ich habe ihn aufs Schloß gebracht. Mein Plan hat perfekt funktioniert.«
    »Du hast was?«
    »Ich habe mir meinen Verdacht bestätigen lassen und ihn in die Falle gelockt, und zwar mit mir selbst als Köder. Sobald er drinnen war, haben wir alle anderen lebenden Bewohner aus dem Schloß geschickt. Dann hat König Irene die Pflanzen wachsen lassen, die sie vorbereitet hatte, und die haben ihn auf Schloß Roogna eingeschlossen, während er mit uns beschäftigt war.« Wieder lächelte sie äußerst bösartig. »Eine Weile lang glaubte er, daß Irene ihn ganz attraktiv fände, doch als er merkte, daß sie nur auf Zeit spielte, damit ihre Pflanzen ihr Wachstum vollenden konnten, hat er sie kurzerhand in den Kürbis verbannt. Dann habe ich die Krone aufgesetzt und ihm mitgeteilt, daß wir sein Geheimnis durchschaut haben und ihn niemals aus dem Schloß entfliehen lassen würden, worauf er mich natürlich ebenfalls in die Kürbisverbannung geschickt hat. Meine Regierungszeit als König war also ziemlich kurz, kaum zwei Minuten, um genau zu sein. Er war reichlich böse, von uns reingelegt worden zu sein, besonders von mir, die er ja für völlig dumm gehalten hatte.«
    »Aber er ist dir doch niemals zuvor begegnet!« wandte Imbri ein. »Du warst doch mit dem Tagpferd im Wald, als Grundy, Ichabod und ich auf ihn getroffen sind!«
    »Nicht genau. Jedenfalls mußt du dich jetzt auf Schloß Roogna begeben, um ihn zu erledigen, und das wird nicht leicht sein.«
    »Das wird aber äußerst leicht sein!« sendete Imbri. »Ich werde dieses Ungeheuer mit Freuden zu Tode trampeln!«
    Chamäleon schüttelte den Kopf. »Nein, so leicht wird das überhaupt nicht sein. Du kannst ihn nicht töten.«
    »Und ob, König Chamäleon!« erwiderte Imbri hitzig.
    »Weil es nämlich möglich ist, daß er der einzige ist, der die Verzauberung wieder aufheben kann, mit der er uns alle ausgeschaltet hat. Du mußt ihn erst dazu bringen, uns freizulassen – und das wird er nicht freiwillig tun.«
    Das stimmte natürlich. Imbri mußte ihr Pferdetemperament zügeln.
    »Aber ich kann ihn doch immer noch so lange treten, bis er nachgibt. Bevor ich mit ihm fertig bin, wird er darum betteln, mir alles sagen zu dürfen.« Doch ein leiser, unbestimmter Zweifel nagte an ihr.
    »Wohl kaum«, meinte der Gute Magier Humfrey. »Da ist nämlich noch ein Aspekt, den wir bisher vielleicht etwas vernachlässigt haben.«
    »Du mußt nämlich wissen«, fuhr Chamäleon fort, »daß er der Abkömmling eines Hengstes und einer Menschenfrau ist. das Ergebnis einer Liaison am Liebesquell. Er ist ein Mischwesen, genau wie die Zentauren.«
    »Wie die Zentauren?« fragte Imbri verwirrt. »Aber er ist doch ein Mensch!«
    »Er

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