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Nacht-Mähre

Titel: Nacht-Mähre Kostenlos Bücher Online Lesen
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vernichten.«
    »Ich kann sie einzeln beim Überqueren abschießen«, sagte Chet mit schußbereitem Bogen.
    Der Zombiemeister runzelte die Stirn. »Hm, einen Versuch wäre die Sache schon wert, obwohl ich nicht so recht an den Erfolg zu glauben vermag. Es gibt noch eine Menge Mundanier, die bisher noch in keine Kämpfe direkt verwickelt worden und daher gut ausgeruht sind. Die Brücke allein reicht nicht aus. Wir haben sie bisher nur deshalb so weit aufhalten können, weil sie nicht ihre volle Kampfkraft zur Geltung bringen konnten, aber früher oder später werden sie das mit Sicherheit tun.«
    Varsoboes hatte inzwischen der Zombieschlange den Garaus gemacht, und die Nächstweller schickten sich an, im Gänsemarsch über die Brücke zu gehen.
    Chet zielte und ließ einen Pfeil davonschwirren. Das Geschoß flog einen Bogen über den Abgrund und bohrte sich dem vordersten Mundanier ins Gesicht. Der Mann brach zusammen und stürzte in die Spaltenschlucht.
    Der zweite Nächstweller hob seinen Schild zum Schutz, doch da traf ihn auch schon der Zentaurenpfeil in seinen entblößten Oberschenkel. Der Mann stieß einen Schrei aus und fiel von der Brücke.
    Der dritte Nächstweller hielt seinen Schild tiefer, wartete aber prüfend ab, bis der Zentaur gezielt hatte. Dann fing er den Pfeil ab, indem er den Schild hochriß – und wurde dafür von Chets zweitem Pfeil getroffen, der auf sein Bein gezielt gewesen war.
    Auf diese Weise erlegte Chet nacheinander sechs Mundanier, bis er keine Pfeile mehr hatte.
    Nun rannten die Mundanier im Laufschritt über die Brücke, einer hinter dem anderen. Sie hatten ihre unvermeidlichen Anfangsverluste erlitten und stürmten nun dem sicheren Sieg entgegen. Ihre schiere zahlenmäßige Überlegenheit, die der Zombiemeister so gefürchtet hatte, begann sich deutlich bemerkbar zu machen.
    »Die Brücke!« fauchte der Zombiemeister.
    Chet holte sein Schwert hervor und hackte auf die Seile ein, die die Brücke trugen. Als er sie zerhauen hatte, mußte er feststellen, daß der Laufsteg noch immer hielt, und so schlug er mit der Klinge auch darauf ein.
    »Halt!« schnauzte der erste Mundanier, als er sah, was Chet vorhatte. Doch Chet hieb unbeirrt auf das Holz ein. Chem ließ ihr Wurfseil durch die Luft sausen und riß den Mundanier von der Brücke, bevor er einen Fuß auf festen Boden setzen konnte.
    Noch immer leisteten die harten Bohlen Chets Schwert Widerstand. Das war auch eigentlich eher eine Aufgabe für eine Axt, doch sie hatten keine dabei. Imbri wünschte sich, daß Krach der Oger hier wäre – doch der war abkommandiert worden, um Schloß Roogna selbst zu verteidigen, da die Palastwache der Zombies nicht mehr dort war. Man hatte den Zombiemeister vor der verschollenen Reserve der Mundanier gewarnt, die möglicherweise gerade versucht hatte, sich von hinten ranzuschleichen, um Schloß Roogna von der anderen Seite zu überfallen. Der Oger tat auch Dienst als Späher, der das Gelände nach allem und jedem absuchte, der mit der Verzauberung der Könige zu tun haben konnte. Es war eine dringende Aufgabe, und so hatten sie Krach nicht für den Frontdienst freistellen können.
    Da sprang der nächste Nächstweller über den immer größer werdenden Riß im Laufsteg – um direkt in das Schwert des Zombiemeisters persönlich zu laufen. Mit säuberlich durchbohrtem Herzen starb er auf der Stelle und stürzte zu Boden.
    Der Zombiemeister beugte sich vor, um den Toten zu berühren – und der Mundanier erwachte. Er stand auf, und das Blut schoß ihm dabei aus der Brust. »Meister!« keuchte er schnarrend.
    »Bewache diese Brücke«, befahl der Zombiemeister ihm. »Laß kein lebendes Wesen an dir vorbei.«
    Der Zombie stellte sich mit dem Gesicht zur Spalte auf, das Schwert in der Hand, während Chet weiterhin auf die Bohlen einhieb. Als der nächste Mundanier herangestürmt kam, stach der Zombie heftig mit seinem Schwert nach ihm.
    »He!« rief der Angreifer. »Du bist doch auf unserer Seite!«
    »Nicht mehr«, grunzte der Zombiemundanier und schlug erneut nach dem anderen. Der Krieger wich seinem Hieb tänzelnd aus – und stürzte dabei von der Brücke.
    Nun hatte Chet endlich die letzte Planke durchschlagen. Das Gewicht der auf dem Steg stehenden Soldaten tat sein Übriges, und so wurde die Brücke aus ihrer Verankerung gerissen und stürzte in die Tiefe, ein Dutzend schreiender Mundanier mit sich reißend.
    Varsoboes stand ihnen gegenüber auf der anderen Seite der Schlucht. »Damit haltet ihr

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