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Nacht ohne Angst: Kriminalroman (German Edition)

Nacht ohne Angst: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nacht ohne Angst: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angélique Mundt
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Ein Ziehen ging durch seinen Magen, und er fühlte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Dann Brömmes Stimme. Er konnte nichts verstehen. Sein Puls raste. Er zog vorsichtig seine Waffe aus dem Holster. Bei der Dunkelheit konnte er verdammt noch mal nicht genug sehen. Dann sah er einen Lichtschimmer. Zügig pirschte er sich voran.
    »Du zwingst mich dazu, Tessa. Es ist deine eigene Schuld!« Er hielt sie fest in seinen Armen.
    In ihr pochten entsetzliche Schmerzen. Ihre Augen suchten das Messer. Und fanden es nicht. Sie wusste, dass das Ende nahte. Er würde ihr wehtun. Es gab nichts mehr, was sie tun oder sagen konnte …
    »Legen Sie das Messer weg. Sofort. Polizei! Ich habe eine Waffe«, schrie eine Stimme.
    Torben. Mein Gott, er ist da, dachte Tessa und schloss für einen Moment dankbar die Augen. Brömme riss sie herum. Hielt ihr das Messer an den Hals. Sie zwang sich, nicht darauf zu starren. Sie suchte Torbens Blick.
    »Das würde ich besser nicht tun, sonst ist Ihre Kleine tot.«
    Endlich war er hier. Und doch kam er zu spät. Tessa zitterte. Sie hatte keine Kraft mehr, sich gegen David zu wehren. Aber es musste sein.
    »David. Lass. Mich. Los. Es ist zu spät. Du kannst mich nicht lieben. Es ist vorbei. Du musst loslassen. Mich und deine Mutter. Lass. Los. Jetzt.« Sie versuchte, ihrer Stimme einen festen Klang zu geben, aber es kam nur noch ein heiseres Krächzen. »Du kannst dich nicht mehr rächen. An niemandem. Lass. Los.«
    Koster verfluchte sich. Er hatte den entscheidenden Augenblick zu lange gezögert. Brömme hielt Tessa mit dem linken Arm im Schwitzkasten und mit der rechten Hand das Messer an den Hals gedrückt. Ein Schuss könnte Brömme oder Tessa treffen. Und selbst wenn er Brömme träfe, wäre dieser vielleicht nicht sofort tot. Er könnte Tessa mit dem Messer verletzen. An Schlimmeres mochte Koster nicht denken. Der Gedanke lähmte ihn. Er konnte nicht entscheiden. Er … Mein Gott, er versaute es.
    »Lassen Sie Tessa los, sofort«, rief er.
    »Du bist nicht mehr am Drücker, Mann, schieb die Waffe rüber.«
    »Lassen Sie sie gehen.« Koster sah Tessas vor Panik aufgerissene Augen.
    »Worauf wartest du, Mann?« Brömme schob Tessa langsam vorwärts. »Leg die Waffe auf den Boden. Und dann mit dem Fuß zu mir rüberschieben. Ganz langsam.«
    »Bleiben Sie ruhig. Ich tue, was Sie verlangen. Ruhig. Tun Sie ihr nichts. Lassen Sie sie los.« Koster bückte sich langsam und legte seine Waffe auf den Boden. Jetzt hatte er gar nichts mehr in den Händen. Und Brömme hielt das Messer an Tessas Hals. Er war ein Idiot.
    »Zurück.« Brömme zwang Tessa, in die Knie zu gehen. Immer noch hielt er sie mit einem Arm umfangen und musste nun das Messer loslassen, wenn er die Waffe vom Boden aufheben wollte. Ein Fehler.
    Instinktiv sprang Koster auf die beiden zu. Dann fiel ein Schuss.
    Tessa hatte plötzlich einen komischen Geschmack im Mund.
    Jemand stieß sie. Sie prallte gegen eine Wand. Knallte auf den Boden.
    Torben. Wo war er?
    Er kniete rechts von ihr. Starrte auf Brömme … der lag schräg vor ihr … er hatte die Hand an der Pistole. Sie streckte den Arm nach ihm aus.
    War sie getroffen? Tessa versuchte sich an der Wand aufzurichten. Sie kam nur zum Sitzen. Komisch, sie fühlte nur wenig Schmerz. Sie hörte, wie jemand »Liebchen« schrie.
    Torben war bei ihr. Er sprach mit ihr. Sie konnte ihn kaum verstehen.
    »Er hat geschossen. Er hat Brömme erschossen.«
    Sie sah den Schrecken in seinem Blick.
    »Es ist vorbei, Tessa.«
    Tessa spürte, wie etwas tief in ihr drinnen losbrach. Sie legte die Finger auf die Lippen, um die Laute zu unterdrücken, die sich ihren Weg bahnten. Es klang wie ein Heulen. »Geh nicht.« Tränen liefen ihr über den Handrücken, und das Weinen tobte Welle für Welle durch ihren Körper. »Bleib …«
    »Es ist vorbei. Ich bin bei dir. Ich lass dich nicht allein.« Sie spürte, wie er sich neben sie an die Wand setzte. Sie in den Arm nahm. Vor ihnen lag der tote David Brömme.
    Nach einer Weile ließen die Tränen nach. Ihr war kalt. Entsetzlich kalt. Und der Schmerz kam zurück. Wieder bebten ihre Schultern, und noch immer strich Torben beruhigend über ihr Haar, murmelte unverständliche Worte, während um sie herum plötzlich Menschen auftauchten. Polizisten. Jemand legte eine Decke um sie beide, und es fühlte sich an wie ein Schutz gegen die Welt. Dann kamen die Notärzte. Und Torben ließ sie los.

DIE NÄCHSTEN TAGE
    Tessa lag im Krankenhaus. Die Verletzung durch das

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