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Nacht ueber den Highlands

Titel: Nacht ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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sie war heimtückisch, seine Königin, und o wie sehr er ihre Gerissenheit liebte! Sie war eine eiskalt kalkulierende Politikerin. Es gab Zeiten, in denen Heinrich glaubte, dass Eleanor als Mann hätte auf die Welt kommen sollen.
    Der Plan war einfach brillant. »Stryder wird ganz bestimmt gewinnen.«
    »Aye, das wird er. Sein Stolz wird nicht zulassen, dass er das Turnier verliert. Er kann eine Heirat mit Rowena also nur umgehen, wenn er am Sängerwettbewerb teilnimmt. Und um daran teilnehmen zu können, muss er bei ihr Gesangsunterricht nehmen. Und sobald die beiden einmal Zusammenkommen, wird die Liebe folgen, da bin ich sicher.«
    Die Sache hatte Heinrichs Ansicht nach nur einen Haken. »Und wenn er diesen Bardenwettbewerb nun gewinnt? Und wenn ihn Rowena nicht zum Manne wählt?«
    »Ich habe nie behauptet, dass die Sache ohne Risiko wäre, Heinrich. Aber ich weiß, dass ich Recht habe und dass sie ihn am Ende nehmen wird.«
    »Ich wiederhole: und wenn du dich nun irrst?«
    »Dann machen wir den, den sie wählt, eben einen Kopf kürzer«, erklärte Lionel mitleidslos.
    Eleanor schnaubte, als fände sie eine solche Lösung geschmacklos. »Das wird nicht nötig sein, glaubt mir. Ich kenne die Männer. Und ich kenne die Frauen.«
    Was stimmte, das wusste Heinrich. Niemand war so geschickt darin, Menschen zu manipulieren, wie seine Königin.
    Es war riskant. Wenn Rowena gewann, würde sie höchstwahrscheinlich nie einen Gatten nehmen. Früher oder später würde er die Sache dann mit Zwang zu einer Entscheidung bringen müssen.
    Aber wenn Eleanor Recht hatte ...
    »Also gut. Wir wollen es versuchen und sehen, was dabei herauskommt.«
    Lionel bekreuzigte sich. »Dann werde ich jetzt gehen und meiner Nichte diese Neuigkeiten überbringen.«

3. Kapitel
    Rowena blieb auf der rechten Seite des Saals, ein wenig außerhalb des Gedränges stehen. Sie hatte ihren geheimnisvollen Ritter schließlich doch noch entdeckt.
    Er ist ein Ritter, er ist ein Ritter, er ist ein Ritter ...
    Sie konnte die Litanei in ihrem Kopf einfach nicht abstellen. Eigentlich hätte sie ihn für das, was er war, hassen müssen, aber es gelang ihr nicht, solch starke negative Gefühle für ihn zu empfinden. Tatsächlich war das Einzige, was sie empfand, eine tiefe, ihr unbekannte Sehnsucht. Auf einmal wurde sie sich der Tatsache bewusst, dass sie eine Frau war, eine voll erblühte Frau.
    Die noch nie richtig geküsst worden war.
    Was sie bis jetzt nicht gestört hatte.
    Doch nun, als sie ihn so beobachtete, wie er sich mit seinen Kameraden unterhielt, wuchs ihre Neugier ins Unermessliche. Wie es wohl wäre, in den Armen eines solch finsteren Streiters zu liegen? Sich von ihm küssen zu lassen, ein richtiger Kuss, nicht jene keuschen Wangenküsse, wie sie sie als junges Mädchen von den Knaben bekommen hatte, die sie umschwärmten.
    Ein wohliger Schauder erfasste sie.
    Du törichte Gans.
    Und dennoch - sie konnte die Augen nicht von ihm abwenden. Er stand inmitten einer kleinen Gruppe von Männern. Vier von ihnen sahen recht attraktiv aus. Es waren Ritter, wie sie vermutete im Alter zwischen Anfang bis Ende zwanzig. Bei ihnen stand ein blonder
    Mönch, dessen gutes Aussehen nur von ihrem unbekannten Ritter übertroffen wurde.
    Wie seltsam, dass sie es vorzogen, sich mit einem Geistlichen zu unterhalten, wo hier doch die creme de la creme des englischen Hochadels versammelt war. Die meisten anderen Ritter waren daher auch eifrig bemüht, an den König heranzukommen, oder zumindest an dessen einflussreichste Günstlinge, doch diese kleine Gruppe stand abseits von allen, anscheinend vollkommen uninteressiert an den Belangen von Politik und Karriere.
    Sie wirkten wie Brüder, obwohl sie sich äußerlich keineswegs ähnelten.
    Ihr finsterer Streiter blickte auf, als eine Frau in einem roten Kleid an ihm vorbeiging. Aber als er ihr Gesicht erblickte, breitete sich Enttäuschung auf seiner Miene aus. Offenbar war sie nicht diejenige, die er suchte.
    Rowena blickte an ihrem eigenen roten Kleid hinab. Unwillkürlich fragte sie sich, ob ...
    Nein , Rowena. Warum sollte er gerade dich suchen? Und selbst wenn, was sollte es dich kümmern?
    Nein, es kümmerte sie nicht, redete sie sich ein. Und um dies zu beweisen, würde sie sich jetzt sofort auf die Suche nach ihren Hofdamen machen und dann gehen, um noch ein wenig zu komponieren.
    Rowena wollte gerade nach Elizabeth suchen, da fiel ihr Blick auf einen guten Jugendfreund, Christopher >Kit< de Montgomerie.
    Kit

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