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Nacht ueber den Highlands

Titel: Nacht ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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sofort darauf, dass ich mich seinem Haushalt anschließe.«
    Das fand sie nun wiederum nicht so überraschend. »Als Ritter natürlich.«
    »Nein, als sein Bruder. Er meinte, er sei selbst in der Lage, seinen Besitz zu verteidigen, was ihm dagegen fehle, das sei die Familie.«
    Wie eigenartig. Noch einmal: So etwas hätte sie von einem Mann mit dem Ruf dieses Grafen nicht erwartet.
    Nicht, dass es im Moment eine Rolle spielte. Sie ärgerte sich über Kit. Kein Wunder, dass er beim letzten Mal so bekümmert gewirkt hatte. »Warum bist du nicht zu mir gekommen? Du weißt, ich hätte -«
    »Ich würde mich nie von einer Frau aushalten lassen«, unterbrach er sie rüde. »Ich bin ein Mann, Rowena, kein Kind, das Schutz braucht. Außerdem bezweifle ich stark, dass dein Onkel mich geduldet hätte. Er schaut ja jetzt schon zu uns herüber wie ein grimmiger Löwe, der sein Junges eifersüchtig bewacht.«
    Rowena warf einen Blick über ihre Schulter und sah ihren Onkel Lionel, der es endlich ebenfalls in den großen Saal geschafft hatte und sie tatsächlich vom anderen Ende aus beobachtete.
    Lächelnd winkte sie dem Manne zu, der sie nach dem Tode ihres Vaters aufgezogen hatte.
    Seine Züge glätteten sich, doch währte dies nur so lange, bis sein Blick abermals auf Kit fiel und sich sein Gesicht fast noch mehr als zuvor verfinsterte. Sie seufzte auf. Ihr armer Onkel. Er hatte solche Angst, sie könne mit einem »ihrer« Minnesänger, wie er sie bezeichnete, durchbrennen.
    Doch leider wollte sie überhaupt keinen Mann. Da konnte Königin Eleanor noch so sehr die Vorzüge der Ehe preisen, sie hatte schließlich Augen im Kopf, sie sah, wie unglücklich die Königin über die Untreue ihres Gatten Heinrichs war und wie viel Kummer einen in der Ehe erwartete.
    Rowena hatte nicht die Absicht, sich durch irgendetwas oder irgendwen unglücklich machen zu lassen.
    »Er mag mich nicht, das merkt man deutlich.«
    »Ach, Kit, nimm das bitte nicht persönlich. Er mag keinen, der mir zu nahe kommt.«
    Kit rückte ein wenig von ihr ab.
    Rowena lachte.
    Ein Bediensteter stellte eine Fleischplatte vor sie hin. Kit versorgte sie gewissenhaft mit einer Kostprobe von allem: geröstetes Lamm, Hühnchen und Rinderbraten. Dabei plauderten sie über Belanglosigkeiten.
    Sie spürte Kits Blicke und merkte, wie still er auf einmal geworden war.
    »Was ist los, Kit? Du siehst plötzlich so traurig aus.«
    Kit wandte den Blick von ihr ab und stocherte lustlos auf seinem Teller herum. »Ich weiß nicht, was du meinst«, sagte er leise, bemüht, sich seinen Kummer nicht anmerken zu lassen.
    Sie legte ihre Hand auf die seine. Allein diese unschuldige Geste löste einen inneren Aufruhr bei ihm aus. »Willst du mir vielleicht etwas sagen?«
    »Nein«, entgegnete er und entzog ihr mit großer Willensanstrengung seine Hand. Sie sollte nicht durch ihn befleckt werden. »Ich bin bloß ein bisschen müde. Stryder findet ja nie ins Bett.«
    »Nicht ins eigene, wette ich.«
    »Er ist nicht so, wie du denkst, Rowena.«
    Sie schnalzte ungläubig mit der Zunge.
    Kit machte schon den Mund auf, um Stryder zu verteidigen, als sie von einer dröhnenden Stimme unterbrochen wurden.
    »Ah, schönste Rowena, da seid Ihr ja.«
    Rowena erstarrte, als sie diese tiefe, grobe Stimme hörte. Sie gehörte zu Cyril Longshanks. Sie bemühte sich gar nicht erst, ihren Abscheu zu verbergen. Der andere jedoch hatte bereits Kits Arm gepackt und ihn weggeschoben, um sich selbst zwischen die beiden setzen zu können.
    »Platz da, Wallach. Geh und hole uns mehr Wein, wie es einem deines Standes zukommt.«
    Rowena war entsetzt über die Manieren dieses Ochsen. Der Appetit war ihr gründlich vergangen und sie erhob sich, um zu gehen.
    Cyril packte sie beim Arm.
    »Lasst sie los«, knurrte Kit und erhob sich ebenfalls.
    Ohne Rowenas Arm loszulassen, gab Cyril ihm einen Stoß, der ihn zurücktaumeln ließ. »Komm wieder, wenn du groß bist, Junge.«
    Im einen Moment mühte Rowena sich noch, sich aus
    Cyrils Griff zu befreien, im nächsten war sie frei und der Ochse flog in hohem Bogen durch die Luft und krachte knapp zwei Meter weiter in den nächsten Tisch.
    Stille breitete sich im Saal aus.
    Mit aufgerissenem Mund sah Rowena, dass sie Gesellschaft bekommen hatten. Ein großer, breitschultriger Mann. Sie erkannte ihn sofort.
    Es war der, der sie vorhin aufgefangen hatte.
    »Wenn du meinen Bruder noch ein einziges Mal anfasst«, fauchte er, »dann reiße ich dir den Arm aus und verprügle dich

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