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Nacht ueber den Highlands

Titel: Nacht ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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Kit dazwischen und bedachte Rowena mit einem zornigen Funkeln, »warum bist du überhaupt ohne Begleitung unterwegs?«
    »Wir befinden uns hier doch innerhalb der Burgmauern«, fauchte Rowena ebenso erbost zurück. »Innerhalb der Burg wird man doch wohl in Sicherheit sein.«
    Kit schüttelte zornig den Kopf. »Dein Onkel lässt dir wahrhaftig viel zu viele Freiheiten.«
    Rowena war schockiert. Noch nie hatte ihr lieber Freund so mit ihr geredet.
    Selbst Stryder wirkte überrascht.
    »Nun, was geschehen ist, ist geschehen«, meinte er beschwichtigend. »Wir sollten lieber dafür sorgen, dass unsere einzige Zeugin am Leben bleibt, um uns bei der Identifizierung des Meuchelmörders zu helfen.«
    »Also gut«, sagte Christian. »Du passt auf sie auf und ich informiere deine Männer. Wir werden zum Halali auf diesen Sarazenen blasen. Allzu weit kann er nicht gekommen sein. Ich würde sogar vermuten, dass er sich hier im Lager versteckt hält.«
    »Wie sollte das gehen?«, fragte Kit. »Den Sarazenen ist es doch verboten, unsere Kleidung zu tragen.«
    Stryder musterte seinen Bruder mit einem finsteren Stirnrunzeln. »Woher weißt du das?«
    Kit zögerte. »Das weiß doch jeder«, sagte er dann.
    »Wir werden die Umgebung absuchen«, verkündete Christian. »Wir finden sein Versteck schon.«
    Stryder schien nicht überzeugt. »Diese Menschen sind in der Lage, tage-, ja wochenlang mit nur einem Messer, das sie zur Verteidigung und zur Nahrungsbeschaffung benutzen, in der Wüste zu überleben, und du glaubst, du kannst einen Assassinen einfach so aus den Bäumen schütteln?«
    Mit selbstgefälliger Miene antwortete Christian: »Wenn er da ist, dann finde ich ihn auch.«
    »Aber bitte möglichst rasch.«
    Christian nickte und ging.
    Kit sah wirklich besorgt aus, und Rowena, der es ebenso ging, konnte es ihm nachfühlen. Er empfahl sich und ließ sie mit Stryder allein, einem Mann, den sie eigentlich nicht mögen dürfte, und dennoch hatte sie sich in einem Augenblick der Bedrohung ohne zu überlegen an ihn gewandt. Seltsam.
    »Eine üble Sache«, sagte Rowena leise. »Ich hoffe, wir finden diesen Mann.«
    »Glaubt mir, Mylady, das werden wir.«
    Er bot ihr seinen Arm. »Ich bringe Euch jetzt wieder hinein. Ihr solltet in der nächsten Zeit nirgends alleine hingehen oder auch nur irgendwo alleine bleiben.«
    »Dann wollt Ihr mich also nicht beschützen?«
    »Doch, das will ich. Aber etwas sagt mir, dass Ihr versuchen werdet, meinem wachsamen Auge zu entrinnen.«
    »Und etwas sagt mir, dass dies sehr schwer werden wird.«
    Er quittierte diese Bemerkung mit einem respektvollen Lächeln. Mein Gott, wie gut er aussah, wenn sich seine strengen Züge ein wenig entspannten.
    Rowena spürte ihre eigene Weiblichkeit auf einmal mit nie gekannter Intensität, fast als wäre die Frau in ihr so vom Mann in ihm bezaubert, dass sie ihrer eigenen Wünsche und Sehnsüchte zum ersten Mal richtig gewahr wurde.
    Was sie jedoch am meisten verstörte, war diese immer stärker werdende Sehnsucht zu erfahren, wie es wäre, von ihm geküsst zu werden.
    Rowena!
    Sie war über sich selbst entsetzt. Sie war nicht wie ihre Damen, die sich von jedem gut aussehenden Kerl den Kopf verdrehen ließen. Und dennoch: Während sie schweigend nebeneinander hergingen, ertappte sie sich bei dem starken Wunsch, alles über diesen Mann zu erfahren.
    »Man sagt, Ihr wollt keine Kinder«, fuhr es ihr heraus, ehe sie es verhindern konnte. »Stimmt das?«
    Er nickte.
    »Aber warum? Ein Mann in Eurer Position sollte sich doch um einen Erben Gedanken machen.«
    »Es gibt Wichtigeres als Besitz und Ländereien.«
    Dem musste sie zustimmen, dennoch fragte sie sich, was ihm wohl wichtiger war. »Zum Beispiel?«
    »Bruderschaft. Gelübde. Mein Besitz ist mir nur insofern wichtig, als er mir erlaubt, mein Geld für mir wichtige Anliegen auszugeben. Wenn ich einmal tot bin, dann bin ich tot. Das Letzte, was ich will, ist jemanden zurückzulassen, der mein Dahinscheiden beweint. Ich will kein Kind hinterlassen, das untröstlich an meinem Grabe steht.«
    Sie blieb unwillkürlich stehen, als sie das hörte. Doch war es weniger das, was er sagte, das sie so schockierte, sondern wie er es sagte, mit welch tiefem Kummer, ja Bitterkeit. »Nicht alle Kinder verlieren ihre Eltern. Viele können sich ihrer bis ins Erwachsenenalter erfreuen.«
    In seinen Augen stand eine solch tiefe Verzweiflung, dass ihr das Herz wehtat. »Dennoch, zu viele erleiden dieses Schicksal. Und dann sind sie auf

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