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Nacht ueber den Highlands

Titel: Nacht ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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bettelten, geküsst, gekost, gekostet zu werden ...
    Bevor er sich davon abhalten konnte, zog er sie auch schon an sich. Näher. So nah, dass er ihre weichen Kurven spüren konnte.
    O ja, er begehrte sie.
    Er begehrte sie so sehr, dass es ihn beinahe um den Verstand brachte. Ehe er wusste, was er tat, senkte er den Kopf und nahm einen Bissen von jenen köstlichen Lippen. Als er ihren Geschmack kennen lernte, stöhnte Stryder unwillkürlich auf. Ihre spitze kleine Zunge schob sich neugierig in seinen Mund und erwiderte sein Forschen zögernd. Die Natürlichkeit und Unschuld ihrer Reaktion machten ihn schwindeln.
    Rowena ihrerseits überließ sich atemlos der unglaublichen, überwältigenden, wundervollen Stärke des Grafen. Nie hätte sie gedacht, dass ein Kuss so sein könnte: so elektrisierend, alle Sinne ansprechend.
    Seine Hände, seine starken Hände, mit denen er sie an sich presste ... Sein harter, herrlicher, muskulöser Körper.
    Sie schwamm förmlich in Seligkeit.
    Kein Wunder, dass die Frauen so hinter ihm her waren! Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und vertiefte ihren Kuss. Sie hatte das Gefühl, gleich in Ohnmacht fallen zu müssen. Nein, keine sterbliche Frau konnte einen solchen Gefühlssturm ertragen, ohne dabei ohnmächtig zu werden.
    Ohne es zu wollen, sah sie ihn vor sich, wie er nackt vor ihr im Zelt stand, und zum ersten Mal in ihrem Leben verstand sie, was es bedeutete, jemanden körperlich zu begehren. Lust zu empfinden.
    Alles, was sie je für die Minnesänger, die sie auf ihrem Landsitz in Sussex willkommen hieß, empfunden hatte, kam ihr auf einmal lächerlich vor. Lord Stryder war einmalig.
    Er hob zögernd den Kopf und blickte sie an.
    »Küssen alle Männer so wie Ihr?«, erkundigte sie sich leise.
    Er zog belustigt einen Mundwinkel hoch. »Da bin ich überfragt. Habe noch nie einen Mann geküsst.«
    Sie musste lachen. Alles an diesem Mann war so überraschend. Wer hätte vermutet, dass er, ein barbarischer Ritter, warmherzig und witzig sein konnte?
    Mitfühlend?
    »Würdet Ihr mir einen Gefallen tun, Mylord?«, erkundigte sie sich und trat einen Schritt zurück. »Benehmt Euch doch bitte wieder wie ein ungehobelter Klotz.«
    »Wie bitte?«, fragte er verblüfft.
    »Es ist so viel leichter, Euch zu hassen, wenn Ihr arrogant seid und nicht so charmant wie jetzt.«
    Er musterte sie mit schief gelegtem Kopf. »Ihr wünscht mich zu hassen?«
    »Ich würde Euch weit lieber hassen, als mich zu Euch hingezogen fühlen.«
    »Warum?«
    »Weil ich nicht noch einen Mann verlieren möchte, den ich liebe, hinterrücks getötet von irgendeinem Narren mit einer Waffe. Falls ich, Gott möge das verhüten, tatsächlich heiraten sollte, dann möglichst einen Mann, der keine Feinde hat. Einen Mann, der immun gegen die Verlockungen und Gefahren des Kampfes ist.«
    Mit einem sanften Ausdruck in seinen blauen Augen ergriff Stryder ihre Hand. »Männer sterben nun mal, Rowena. Genauso gut könnte ich hier, auf diesem Burghof, stolpern und mir das Genick brechen, wie auf einem Schlachtfeld fallen.«
    »Nein«, widersprach sie mit zugeschnürter Kehle. »Hier droht keine wirkliche Gefahr. Hier kommt kein axtschwingender Irrer auf Euch zu und versucht Euch den Kopf abzuschlagen.«
    »Cyril kam im eigenen Bett ums Leben.«
    »Aber nur, weil er ein Ritter war. So, wie mein Vater. Nein, ich will keine Angst mehr haben müssen. Ich möchte Sicherheit. Wenn ich nachts die Augen schließe, dann möchte ich meinen Gatten an meiner Seite wissen und nicht in irgendeinem fremden Land, wo er möglicherweise in irgendeiner Schlacht fällt. Ich habe keine Lust, ein so schreckliches Leben zu führen wie meine Mutter.«
    »Das Leben Eurer Mutter war schrecklich?«
    Rowena merkte auf einmal, dass sie das Bedürfnis hatte! sich ihm anzuvertrauen. »Aye. Mein Vater war ein guter Mann. Aber die beiden wurden von ihren Eltern verheiratet und hatten nichts gemeinsam. Gar nichts. Wann immer mein Vater bei uns zu Hause war, hat er meine Mutter ignoriert. Die meiste Zeit jedoch war er auf Reisen.« Ihre Augen wurden feucht, als sie an seinen Tod dachte. »Nie werde ich das Gesicht meiner Mutter vergessen, als mein Onkel kam und uns mitteilte, dass er gefallen war: es war leer, bar jeden Gefühls. Für mich war eine Welt zerbrochen und sie ... Es war, als hätte unser Onkel uns mitgeteilt, irgendein Nachbar sei gestorben.«
    »Vielleicht wollte sie ihren Schmerz nur nicht zeigen.«
    »Nein«, widersprach sie. Sie erinnerte sich noch

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