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Nacht ueber den Highlands

Titel: Nacht ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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ein Wachmann stand mit gezücktem Schwert im Türstock, als erwarte er, jeden Moment von Stryder angegriffen zu werden.
    Doch was nun geschah, verblüffte Stryder über alle Maßen. Alles hätte er erwartet, nur das nicht: Körbe voller Decken und Kissen, frische Kleidung zum Wechseln, Lebensmittel, Wasser- und Weinkrüge. Und eine auf Hochglanz polierte Laute.
    Diener stellten alles neben Stryders Pritsche ab.
    Rowena bedankte sich, bevor die Tür erneut ins Schloss fiel und sie beide wieder allein waren.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte er ungläubig und trat an die Sachen heran, um sie genauer in Augenschein zu nehmen.
    Rowena trat neben ihn. Ihre Nähe übte auf Stryder eine geradezu elektrisierende Wirkung aus. »Ich wollte keinen Unschuldigen leiden lassen, und Eleanor war derselben Meinung.« Sie trat an die Körbe heran und nahm die frisch gewaschenen Decken und Kissen heraus.
    So viel Liebe und Umsicht warfen Stryder beinahe um. Nie hatte sich jemand seinetwegen so viel Mühe gemacht. Seine Männer verschwendeten kaum je einen Gedanken an seine Bequemlichkeit, und was Kit betraf ... der jammerte schon wie ein Waschweib, wenn Stryder ihn auch nur um die kleinste Kleinigkeit bat.
    Ihre Freundlichkeit war einfach überwältigend. »Das hättet Ihr nicht tun sollen.«
    Rowena, die gerade dabei war, seine Pritsche ein wenig herzurichten, richtete sich auf. »Was hätte ich denn tun sollen? Euch hier schmachten lassen, wo wir doch beide wissen, dass Ihr weder am Tode Cyrils noch an Rogers beteiligt wart?«
    Er wusste nicht, was ihn mehr überraschte, die Überzeugung, mit der sie das sagte, oder überhaupt die Tatsache, dass sie hier war. »Woher wollt Ihr wissen, dass ich unschuldig bin? Ihr kennt mich doch kaum.«
    Sie ergriff seine Hand. Stryder schluckte, als er ihr weiches, zartes Fleisch spürte, ein Gefühl, das sich blitzartig in seinem Körper, vor allem in den Lenden, ausbreitete.
    »Ihr habt Recht, Mylord. Ich kenne Euch nicht gut genug, um dies mit Sicherheit behaupten zu können. Aber ich vertraue meinem Instinkt, und der sagt mir, dass Ihr nicht das Ungeheuer seid, als das Euch die Leute hinstellen. Sonst wäre ich jetzt nicht hier.« Ihr ehrlicher Blick drang tief in sein Herz. »Ich glaube an Euch und Eure Männer. Deshalb bin ich hier.«
    »Es ist nicht schicklich für Euch, hier bei mir zu sein.«
    Sie drückte seine Hand noch fester und seine Erregung wuchs. Unwillkürlich stellte er sich vor, wie es wäre, wenn diese zarte, weiche Hand über seinen nackten Rücken streichen, ihn an sich drücken würde, während er sie erforschte, so wie es ihn drängte.
    »Ich weiß«, sagte sie leise.
    »Man wird sich am Hof das Maul darüber zerreißen«, warnte er sie um seinet- als um ihretwillen.
    Doch sie tat dies mit einem Schulterzucken ab und machte sich wieder daran, sein Lager herzurichten. »Diese Leute hassen mich ohnehin. Sollen sie sich ruhig das Maul zerreißen, wenn sie wollen. Wenn ich Glück habe, hält man mich für eine solche Schlampe, dass mich keiner mehr haben will.«
    Stryder zog scharf den Atem ein. Seine Erregung wich jähem Zorn. Er zog sie mit einem Ruck zu sich herum. »Sagt so etwas nie wieder!«
    Rowena biss sich unsicher auf die Lippe. Es überraschte sie, dass er so zornig war. Wenn man sich so mit ihm unterhielt, konnte man viel zu leicht vergessen, dass er im Grunde ein wilder Krieger war. »Tut mir Leid, Stryder, ich wollte Euch nur ein wenig aufheitern.«
    Seine Züge entspannten sich. Ebenso sein Griff um ihren Arm. »Das tatet Ihr schon in dem Moment, als Ihr durch jene Tür kamt.«
    Rowena blickte lächelnd zu ihm auf; ihr Herz begann jäh wie wild zu pochen.
    Ehe sie wusste, wie ihr geschah, hatte er sie an sich gezogen und küsste sie wild. Sie ließ sich mit ihrem ganzen Gewicht an ihn sinken und ergab sich mit blinder Seligkeit.
    O seine Stärke. Seine Kraft. Es war anders als alles, was sie bisher erlebt hatte. Wenn Dekadenz einen Geschmack hätte, dann würde sie nach Stryders Lippen schmecken. Kein Mann sollte derart verlockend sein dürfen. Kein Wunder, dass er so von den Frauen belagert wurde.
    Er erkundete ihren Mund mit Muße, erforschte sie mit seiner Zunge, während sie ihn an sich drückte, so fest sie konnte.
    In Rowenas Hinterkopf war da dieser Gedanke: wie es wohl wäre, ihn im biblischen Sinne zu kennen, diesen Mann, der so himmlisch küssen konnte ...
    Aquarius zog seinen Dolch aus dem Herzen des Boten und wischte die Klinge am Wams des toten

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