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Nacht ueber den Highlands

Titel: Nacht ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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Mannes ab. Gut, dass er ihn entdeckt hatte, wie er im Schatten der
    Burg herumlungerte. Jeder andere hätte ihn für einen gewöhnlichen Burgbediensteten gehalten, aber Aquarius konnte einen Spion der Sarazenen auf eine Meile Entfernung erkennen. Sie hatten diesen typischen, unverwechselbaren Gang, den sie nicht verbergen konnten.
    Dann war also noch ein Attentäter hier. Verdammt. Die Sarazenen hatten ihn ja gewarnt, dass sie ein Auge auf ihn haben würden, dass er sie nie loswerden würde, so lange er seinen Auftrag nicht vollständig erfüllt hatte. Aber nach all der Zeit, die vergangen war, war er ein wenig nachlässig geworden, hatte sich in Sicherheit gewiegt.
    Wie närrisch von ihm, auch nur eine Minute lang anzunehmen, er hätte seine Vergangenheit hinter sich gelassen. Er würde nie frei sein.
    Sie waren also hier. Zweifellos, um ihn zu töten.
    Nun gut. Er konnte nicht für immer davonlaufen.
    Doch was tut ein Fuchs, der sich in die Ecke gedrängt fühlt? Er greift an. Er wehrt sich. Genau das würde er tun. Er würde seinen Lehrmeistern zeigen, was er von ihnen gelernt hatte.
    Er rollte die Leiche des Sarazenen vorsichtig in einen Teppich ein und verschnürte ihn. Es wäre nicht gut, wenn eine weitere Leiche auftauchte, solange Stryder eingesperrt war.
    Besonders nicht die eines Sarazenen. Das würde viel zu viele Fragen und Zweifel aufwerfen.
    Ungesehen brachte Aquarius die Leiche in sein eigenes Zelt, wo er sie unter seiner Pritsche verbarg, sorgfältig darauf achtend, dass sie nicht irgendwo hervorschaute, sollte jemand sein Zelt betreten. Nicht, dass das der Fall sein würde.
    Der Adelshof mied ihn wie die Pest. Was ein Glück war, denn das machte es ihm umso leichter, seine Mordaufträge auszuführen.
    Er würde die Leiche beseitigen, sobald es dunkel geworden war. Immerhin war dies eins der Dinge, die er von seinen Lehrmeistern, den Sarazenen, gelernt hatte.
    Zu schade, dass sie nie in Betracht gezogen hatten, was passieren würde, wenn sie den Fuchs auswilderten. Er würde sich nie wieder einfangen lassen. Nie wieder.
    Er nahm das Pergament aus dem Ranzen des Toten, setzte sich und las es noch einmal gründlich durch.
    Die Botschaft war an einen weiteren Assassinen gerichtet, der sich ebenfalls hier, am Ort des Turniers, aufhielt. Der Auftrag lautete, ihn, Aquarius, und jemanden namens Schakal zu beseitigen. Nun, sie wollten es so. Dann würde er der Schlange eben den Kopf abhacken. Es war der einzige Weg.
    Alles, was er wusste, war, dass der Brief an eine Person namens Skorpion gerichtet war. Aus ihm ging auch hervor, dass dieser Skorpion, ebenso wie Aquarius, einer der ihren war, heimgeschickt, um seine Landsleute zu töten.
    Zu schade nur, dass der Bote in sein Messer gerannt war, bevor er ihm eine Beschreibung des Schakals oder des Skorpions hatte geben können.
    Egal. Er würde den Skorpion finden und töten.
    Seufzend verbarg Aquarius den Ranzen bei der Leiche, setzte ein falsches Lächeln auf und ging, um sich unters Volk zu mischen und den Skorpion ausfindig zu machen.
    Rowena saß an seine harte Brust gelehnt auf dem Lager, das Stryder für sie beide auf dem Boden bereitet hatte.
    Sie unterhielten sich, tranken Wein und erzählten einander ihre Geheimnisse.
    »Seid Ihr sicher, dass Euch diese Schule glücklich machen würde?«, erkundigte er sich gerade, während sie sich dichter an ihn kuschelte. Für Rowena war es das schönste Gefühl überhaupt.
    Er war so warm und sie fühlte sich bei diesem Mann so unendlich geborgen. Er war mehr als ein Freund, er war ihr ruhender Pol, ihr Hort der Sicherheit, etwas, das sie bei einem Ritter wirklich nicht empfinden sollte. Doch er machte sie so glücklich, ja selig, dass sie ihn am liebsten die ganze Zeit geküsst hätte, bis ihnen beiden der Atem ausging.
    Hör auf, an seine Lippen zu denken ...
    Sie senkte den Blick auf seinen muskulösen Oberschenkel und beantwortete seine Frage. »Aye. Besser, als die Leibeigene eines Mannes zu sein, für den ich nichts weiter wäre als eine Bruthenne für seine Nachkommen.«
    »Wie wahr«, nuschelte er mit weinschwerer Zunge. »Eine Bruthenne wäre ich auch nicht gern.«
    Rowena musste über diese haarsträubende Vorstellung lachen. Sie legte den Kopf zurück und blickte zu ihm auf. »Ihr seid doch nicht etwa beschwipst, mein Herr?«
    »Doch«, gestand er grinsend und streichelte dabei mit seiner schwieligen Hand über ihre Wange. »Aber nur ein bisschen.«
    Sie schnalzte in gespielter Missbilligung mit der

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