Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Nacht ueber den Highlands

Titel: Nacht ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
Vom Netzwerk:
Kurven, die in ihrem scharlachroten Kleid wundervoll zur Geltung kamen.
    Ganz auf sein Training vertrauend, stahl er sich lautlos an sie heran und packte ihren Arm. Sie riss den Mund auf, um zu schreien.
    »Still«, zischte er und riss ihren Ärmel zurück. Tatsächlich. Eine Liste mit Namen war auf ihren weißen Unterarm tätowiert, ganz ähnlich wie bei ihm. Nur die Namen waren andere. »Wusste ich’s doch. Du bist es.«
    Sie riss ihren Arm los. »Was hast du hier zu suchen?«
    »Ich will wissen, warum du Stryder von Blackmoor unter Mordverdacht gebracht hast.«
    Sie legte ihre Bürste auf die Kommode und musterte ihn mit einem kühlen, berechnenden Blick. Dabei schnürte sie ihren Ärmel zu, um die verräterische arabische Inschrift wieder zu verbergen. »Wo sind Eure Manieren, Mylord? Es ist Jahre her, seit wir uns zum letzten Mal gesehen haben. Habt Ihr kein freundliches Wort für eine Dame übrig, die Ihr einst mit großer Leidenschaft nahmt?«
    Er zuckte zusammen und musste an damals denken, als man sie zwang, auf Banketten zum Ergötzen der Gäste miteinander ...
    »Ich tue mein Bestes, diese Tage tunlichst zu vergessen.«
    »Das freut mich für Euch. Ich selbst kann sie nämlich nicht vergessen, so sehr ich es auch versuche.«
    Sie tat ihm Leid, aber das änderte nichts. Was sie getan hatte, war falsch. »Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.«
    Sie blickte ihn gereizt an. »Was glaubst du denn? Du hast mir geholfen, ich wollte mich eben revanchieren. «
    »Wofür revanchieren?«
    »Du hast Cyril für mich umgebracht. Ich habe dich erst in der Nacht wiedererkannt, als ich dich aus seinem Zelt herauskommen sah. Ich ging hinein, um zu tun, was ich tun musste, nur um festzustellen, dass er bereits tot war. Zuerst bekam ich einen Heidenschreck. Ich dachte, man hätte dich geschickt, um meine Liste zu vervollständigen und mich am Ende zu beseitigen, doch dann fiel mir ein, dass er dich beim Abendmahl wahrscheinlich erkannt hatte.«
    Aquarius wandte beschämt den Kopf ab. Es stimmte. Cyril hatte ihn erkannt. Der Narr hatte ihn gar provoziert und verhöhnt, als er nachts in seinem Zelt aufgetaucht war. Doch das Grinsen war ihm vergangen, als er, Aquarius, ihm seinen Dolch ins Herz gestoßen hatte.
    »Du hast also diesen Zettel hinterlassen?«, erkundigte er sich.
    »Aye. Ich bin später noch einmal zurückgekehrt, um ihn mir wiederzuholen, doch er war fort.«
    Er zog das fragliche Pergamentstück aus seiner Tasche und reichte es ihr. »Du vernichtest das besser, bevor noch jemand anders merkt, dass der Zettel von dir stammt.«
    Sie nickte und schob den Fetzen in ihren Ausschnitt, zwischen ihre Brüste.
    Aquarius starrte sie durchdringend an. »Verzichte bitte darauf, mir weitere Gefallen zu tun, was den Grafen betrifft.«
    »Warum?«, fragte sie höhnisch. »Weißt du eigentlich, dass Kalb al’Akrab hier ist?«
    Aquarius erstarrte. Skorpionherz war der Name des Assassinen, dessen Aufgabe es war, sie alle zu überwachen. Gewöhnlich wurde er geschickt, um jene zu töten, die verrieten, wer und was sie waren. Verflucht. Der Skorpion und Kalb al’Akrab waren zweifellos ein und dieselbe Person. Darauf hätte er selbst kommen können.
    Aber niemand wusste, wie er aussah, niemand kannte seinen richtigen Namen. Jene aus ihren Reihen, die ihn gekannt hatten, waren längst von seiner Hand getötet worden.
    »Aye«, hauchte er. »Ich habe einen seiner Kuriere abgefangen.«
    »Ich habe sofort gewusst, dass er es ist, gleich als ich ihn sah«, meinte sie. »Man hat nie ein solches Geheimnis um ihn gemacht wie um dich, im Gegenteil, unsere Feinde fanden großes Vergnügen daran, ihn vor aller Augen zu demütigen.«
    »Woher willst du so genau wissen, dass er Kalb al’Akrab ist?«
    »Ganz genau weiß ich es auch nicht. Aber dich habe ich doch auch erkannt, nicht? Ich habe gemerkt, dass du Aquarius sein musst. Und ich wusste, dass deine Frist, Stryder zu töten, längst abgelaufen ist. Erinnerst du dich nicht? Ich war an dem Tag dabei, als man dich freiließ.
    Ich habe die Sarazenenwärter lachen und sagen gehört, dass der Witwenmacher nun bald tot wäre. Deshalb habe ich versucht, ihm den Mord anzuhängen. Ich hatte gehofft, dass du frei wärst, wenn er tot wäre. Ich wollte sehen, ob sie uns wirklich in Ruhe lassen, wenn wir mit unserer Liste fertig sind.« Nackte Angst spiegelte sich in ihren Augen. »Meine größte Sorge ist, dass sie uns töten, sobald wir mit unserer Aufgabe fertig sind. Ich kenne niemanden, der

Weitere Kostenlose Bücher