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Nacht ueber den Highlands

Titel: Nacht ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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zuzufügen.«
    Beruhigt ließ sich Rowena wieder auf seine Brust sinken, die Wange auf seinem Herzen. Sie spürte es langsam und kräftig schlagen, ein sehr beruhigendes Geräusch. Er spielte derweil mit ihrem Haar. Mit dem Finger der anderen Hand strich er sanft über ihren Nasenrücken.
    »Ihr seid so weich.«
    Sie drückte einen Kuss auf seine Herzgegend und blickte ihn von unten herauf an. »Ihr nicht.«
    Er lächelte sie an; in seinen Augen brannte noch das
    Feuer der Leidenschaft. »Sagt mir, warum ich Euch nicht widerstehen kann, Rowena. Ihr singt doch von Liebe und von Leidenschaft. Warum begehre ich Euch, obwohl mir mein Verstand sagt, dass ich es nicht sollte?«
    »Wenn ich darauf eine Antwort wüsste, dann wüsste ich auch, warum ich hier bei Euch bin, obwohl ich es nicht sein sollte.« Sie biss sich auf die Lippe und stemmte sich ein wenig höher. »Was machen wir eigentlich, Stryder?«
    »Ich glaube, wir sind gerade dabei, uns ineinander zu verlieben.«
    Seine Worte hingen schwer in der nun folgenden Stille.
    Rowena wusste, dass es die Wahrheit war, fühlte es mit jeder Faser ihres Seins. In diesem Moment wäre sie am liebsten auf und davon gerannt.
    Seine Kiefermuskeln arbeiteten, und er streichelte mit einem Finger über ihre Wange. »Ich kann es mir nicht erlauben, Euch zu lieben, Mylady. Ich kann nicht.«
    »Ich weiß. Und ich will keinen Mann lieben, den ich nicht halten kann. Einen Mann, der nie das Schwert an den Nagel hängen und in Frieden an meiner Seite leben könnte.«
    Er seufzte.
    »Nein. Ich kann mein Schwert nicht an den Nagel hängen. Nicht, solange Kinder, wie Damien eines war, dort draußen gefangen gehalten und gefoltert werden. Dabei sind es nicht nur die Sarazenen, die dies tun. Wir haben genauso viele Sarazenenkinder aus den Händen unserer Landsleute befreit. Ich kann kein Ende in diesem Krieg absehen. Und so lange das der Fall ist, bleibt mir keine andere Wahl, als alles zu tun, was ich kann, um jenen zu helfen, die leiden.«
    »Ihr könnt die Welt nicht retten, Stryder.«
    »Aber wenn ich einen, einen einzigen Menschen, rette, dann rette ich dessen Welt. Ein Haus wird nicht aus einem einzigen Stein gebaut, sondern aus vielen. Wird einer dieser Steine zertreten, dann ist das ganze Haus gefährdet. Sicher kann ich nicht alle retten, aber doch so viele wie nur irgend möglich.«
    Und genau das liebte sie so an ihm. »Ich wünsche Euch, dass Ihr diesen Krieg gewinnt.«
    Stryder küsste sie und zog sich dann aus ihr zurück. Er rückte ein Stück beiseite, damit sie neben ihm auf dem schmalen Feldbett Platz fand. Zärtlich zog er sie an sich und breitete die Decke über ihnen beiden aus.
    »Ich wünschte, Ihr könntet Euren auch gewinnen, Rowena. Ich wünschte, den Frieden zu erlangen, wäre so leicht, wie für Euch, darüber zu singen.«
    Rowena warf einen Blick auf seine inzwischen angeschwollene und rot entzündete Wunde. Ihr Herz blutete um seinet-, aber auch um ihretwillen. »Also, was sollen wir tun?«
    »Wir sollten einander wohl so weit wie möglich aus dem Weg gehen.«
    Als sie den leeren, fast toten Ausdruck in seinen Augen sah, kamen ihr fast die Tränen. Das Letzte, was sie wollte, war, ihn nicht wiederzusehen. »Und was ist mit dem Turnier? Wenn Ihr gewinnt, werdet Ihr mich heiraten müssen. Wie wollt Ihr den Sängerwettbewerb gewinnen, wenn wir uns nicht mehr sehen dürfen?«
    »Ich kann Kit bitten, mir genug beizubringen, um den Wettbewerb für Euch zu gewinnen. Ihr werdet Eure Freiheit bekommen, Mylady, das schwöre ich Euch.«
    Und was ist, wenn ich nun Euch erwähle ? Sie schluckte, denn bei diesem Gedanken war ihre Kehle auf einmal wie zugeschnürt. Wenn sie wirklich die Freiheit der Wahl hätte, dann konnte sie nur auf ihn fallen.
    Er war der Einzige, den sie zum Mann wollte.
    Aber das waren müßige Träume. Stryder von Blackmoor war nicht zu haben, für keine. Er hatte seine Aufgabe. Und so lange diese ihn beherrschte, würde er nie eine Familie gründen.
    »Also gut.« Rowena zwang sich dazu aufzustehen und ihr Kleid in Ordnung zu bringen. Wenn sie einander schon nicht mehr sehen dürften, dann wollte sie lieber gleich gehen und der Qual für sie beide ein Ende machen.
    Besser jetzt gehen, so lange sie es noch ertragen konnte.
    Doch um ehrlich zu sein, war es schon jetzt so gut wie unerträglich. Sie wollte ihn nicht verlassen, aber sie sah die Notwendigkeit dazu ein.
    Sie hoffte nur, dass es eines Tages ein wenig erträglicher werden würde. Vielleicht könnte

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