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Nacht ueber den Highlands

Titel: Nacht ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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die Erfüllung seiner Aufgabe überlebt hat. Du etwa?«
    »Ich hatte bis jetzt ja nicht einmal eine Ahnung, dass es noch mehr wie mich gibt. Nur Kalb al’Akrab haben sie mir gegenüber erwähnt, und ich hatte gehofft, dass er eine bloße Erfindung ist, um mir Angst zu machen, damit ich die mir aufgetragenen Morde auch begehe.«
    Ihr Blick bohrte sich in den seinen. »Warum hast du den Witwenmacher noch nicht getötet?«
    »Es war noch nicht der richtige Zeitpunkt.«
    Sie erhob sich und pflanzte sich zornig vor ihm auf. »Hast du den Verstand verloren? Mein Meister sagt, du wärst der kaltblütigste, geschickteste Mörder, den sie je rausgeschickt haben. Worauf wartest du noch?«
    »Welcher Meister?«
    Sie erstarrte, beantwortete die Frage aber nicht. »Du hast noch Glück gehabt. Dich hat man allein rausgeschickt. Wir Übrigen leben unter ständiger Beobachtung. Ich bekomme oft Anweisungen von ihren Boten.«
    Aquarius wurde ganz übel. »Warum wurde ich nie kontaktiert?«
    »Man hat wohl angenommen, du würdest deine Mission von allein erfüllen. Und - warum hast du nicht?«
    »Was geht es dich an? Ich dachte, du und deine Freundinnen, ihr wollt, dass Stryder und Rowena heiraten.«
    Sie schnaubte. »Glaubst du wirklich, ich will, dass sie heiratet? Schlimm genug, dass ich je in den Schoß meiner »liebenden Familie< zurückgekehrt bin.« Sie spie die Worte so hasserfüllt aus, dass Aquarius ein Schauder über den Rücken lief. »Sobald mein Vater erfuhr, dass ich keine Jungfrau mehr war und er mich somit nicht mehr gewinnbringend verschachern konnte, konnte er mich gar nicht schnell genug loswerden. Jetzt muss er mein Gesicht nicht mehr sehen und ein schlechtes Gewissen haben, weil er versagt hat. Ich habe, im Gegensatz zu dir, das eine Gefängnis gegen ein anderes eingetauscht. Das Letzte, was ich will, ist, dass Rowena einen Mann heiratet, der immer unterwegs und nie zu Hause ist. Er geht auf Abenteuer aus, während wir im öden Sussex herumsitzen und uns das Geblöke dieser Milchbubis anhören, von denen sie gar nicht genug kriegen kann.«
    »Elizabeth -«
    »Nein«, sagte sie und wich vor ihm zurück. »Fass mich nicht an und sprich nie wieder meinen Namen aus. Du nicht.«
    Er ließ die Hand sinken. »Warum hast du Stryder nicht einfach selbst umgebracht?«
    »Ich habe es versucht, aber es gelang mir nie, mit ihm allein zu sein. Dann dachte ich, er könnte mich vielleicht beschützen, wenn ich die Gräfin von Blackmoor würde.«
    »Also hast du ein anderes Mitglied der Bruderschaft ermordet und es so hingestellt, dass man Stryder verdächtigt?« Er wollte ihre Motivation verstehen.
    »Aye. Roger war derjenige, der Mary vergewaltigt hat.«
    Aquarius zuckte zusammen, als er an die Nacht dachte, in der die Mitglieder der Bruderschaft entflohen waren. Man hatte eine kleine Gruppe zu ihnen geschickt, die sie befreien sollte. Doch anstatt sie zu befreien, hatten sich die Männer an ihnen vergangen und sie einfach dort zurückgelassen. Den übrigen Brüdern hatten sie weisgemacht, dass die Huren alle tot wären.
    Danach hatte er die Bruderschaft lange, lange Zeit aus tiefstem Herzen gehasst. Wer würde das nicht? Nach der Flucht der Brüder hatte man sie schlimmer denn je gequält.
    Mary war bei einer solchen Bestrafung gestorben. Sie war eine zarte kleine Frau gewesen. Die Sarazenen hatten sie zertreten wie ein zartes Pflänzchen.
    Aquarius wurde bis zum heutigen Tag nur von einem Gedanken beherrscht: zurückzukehren und die Verantwortlichen zu töten. Aber diese Chance würde er wohl nie bekommen.
    »Oh, ich habe es genossen, Roger zu töten«, zischte Elizabeth. »Bei Stryder würde es mir noch mehr Spaß machen.«
    »Er hat genug gelitten.«
    Sie kräuselte verächtlich die Lippen. »Was weißt du schon davon? Er kann gar nicht genug leiden, wenn es nach mir geht. Wir sind doch diejenigen, die es ausbaden mussten, die immer noch dafür büßen. Sag mir ehrlich: Gibt es auch nur eine Nacht, in der du ruhig schlafen kannst? In der du nicht von Alpträumen verfolgt wirst?«
    »Ja, die gibt es«, log er. »Ich habe diesen Teufeln schon viel zu viel von meinem Leben geopfert. Es reicht mir.« Zumindest versuchte er sich das einzureden. Tagsüber war es auch nicht allzu schwer.
    Nur die Nächte waren schwierig, wenn die Alpträume kamen ...
    »Wie schön für dich«, höhnte sie. »Ich dagegen kann nie vergessen, was sie mir angetan haben. Wusstest du, dass ich keine Kinder mehr bekommen kann? Sie haben mich nach dieser

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