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Nacht über Eden

Nacht über Eden

Titel: Nacht über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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daß er einer der wenigen Menschen in Farthy war, von denen Mammi gerne gesprochen hatte.
    »Sobald ich kann, schicke ich ihn zu dir herauf.«
    »Und ich würde gerne das Haus erforschen. Vielleicht könnte Drake mich herumschieben.«
    »Ach, das würde ich sehr gern machen, Annie, aber ich muß heute noch zurück nach Boston, ehe die Börse schließt.«
    »Heute ist ohnehin ein bißchen zu früh für solche Erkundungen«, meinte Tony. »Du solltest noch einen oder zwei Tage abwarten, bis du stabiler bist, und dann werde ich dich selbst herumfahren und dir zu jedem Winkel und zu jeder Nische die entsprechenden historischen und romantischen Begebenheiten erzählen.«
    »Aber ich habe es satt, immer nur im Bett zu sitzen«, beklagte ich mich.
    »Mrs. Broadfield hat alles genau für dich geplant, Annie. Du mußt Krankengymnastik machen und ein heißes Bad nehmen und – «
    Ich schmollte.
    »Wenn Tony verspricht, daß er dich herumführt, dann macht er das auch«, murmelte Drake. Ohne den Kopf zu heben schaute ich zu ihm auf. Ich sah, daß ein leises Lächeln seine Lippen umspielte – wie zu Hause in Winnerrow, wenn ich ihn dabei ertappte, daß er mich vom anderen Ende des Zimmers aus beobachtete. Dieser vertraute Blick ließ mir warm ums Herz werden.
    »Ich benehme mich schlecht, ich weiß. Alle versuchen mir zu helfen, und ich führe mich auf wie ein verwöhnter Fratz.«
    »Aber wie ein hübscher verwöhnter Fratz«, lächelte Tony.
    »Deshalb sei dir verziehen.«
    »Siehst du, Annie, wie charmant er ist«, meinte Drake.
    »Du hast recht. Oh, Tony, hat Luke schon angerufen? Drake hat mir erzählt, daß er seit gestern in Harvard ist.«
    »Nein, er hat sich noch nicht gemeldet. Aber wenn er von sich hören läßt, werde ich es dich sofort wissen lassen.«
    »Sag ihm einfach, er soll kommen, sobald er kann.«
    »In Ordnung.« Tony klatschte in die Hände, um das Thema abzuschließen. »Nun sollten wir aber Mrs. Broadfield die Möglichkeit geben, mit der Behandlung zu beginnen. Wir wollen ja deiner Genesung in keiner Weise im Wege stehen.«
    »Ich bitte um Verzeihung, Sir«, sagte Millie Thomas zaghaft.
    Sie stand völlig verschüchtert in der Tür. »Aber ich bin gekommen, um nachzusehen, ob Miss Annie fertig ist mit dem Essen.«
    »Ja, ich bin fertig.« Millie eilte herbei, um das Tablett wegzunehmen. »Dankeschön Millie.« Sie lächelte. »Wenn Sie mal Zeit haben, kommen Sie doch herauf und besuchen Sie mich.«
    »Oh.« Ein Staunen huschte über ihr Gesicht, als ob meine Freundlichkeit sie ganz durcheinanderbringen würde; aber wir waren daheim in Hasbrouck House mit unseren Angestellten immer so umgegangen, als gehörten sie zur Familie. Dann warf sie Tony einen kurzen Blick zu. »Ja, Miß Annie.«
    »Und noch eines, Millie – nennen Sie mich bitte einfach Annie.«
    Sie trippelte mit kleinen Schritten aus dem Zimmer, wie ein Mäuschen.
    »Ich hoffe, sie bewährt sich«, murmelte Tony hinter ihr her.
    »Ich habe sie über eine neue Vermittlungsagentur engagiert, ohne viel von ihr zu wissen.«
    »Sie scheint sehr nett zu sein, Tony.«
    »Wir werden sehen.«
    »Ich sollte mich jetzt wirklich auf den Weg machen«, verkündete Drake. »Ich komme bald wieder vorbei, Annie, vielleicht schon morgen. Soll ich dir irgend etwas mitbringen?«
    »Ich hätte gerne ein paar Sachen aus Winnerrow, Drake.
    Wann fährst du das nächste Mal dorthin?«
    »Noch nicht so bald, Annie, aber ich nehme an, wir könnten dir die Sachen kommen lassen.« Er sah Tony fragend an.
    »Selbstverständlich.«
    »Ich kann auch einfach Tante Fanny anrufen. Ich bin sicher, sie würde mich gerne besuchen kommen.«
    »Ich glaube, Drake könnte durchaus einen Tag freinehmen«, beschloß Tony. »Der Grund ist wichtig genug.«
    »Mach eine Liste, Annie, und gib sie mir, wenn ich dich das nächste Mal besuche.«
    »Danke, Drake.«
    »Bis bald.« Er gab mir einen flüchtigen Kuß auf die Wange und eilte aus dem Zimmer.
    Tony stand da und blickte auf mich herunter. Plötzlich veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Seine blauen Augen begannen zu strahlen, und sein Gesicht straffte sich, als hätte er gerade etwas entdeckt, was er verloren geglaubt hatte. In seinen Augen lag ein seltsamer Ausdruck, als er sich zum Fenster wandte.
    »Also, dann können wir ja die Vorhänge aufmachen. Der Himmel hat sich aufgehellt, und es ist ein herrlicher Tag.« Er zog die Vorhänge auf und schaute hinaus. »Überall blühen die Blumen. Morgen werden wir den Swimmingpool

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