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Nacht über Eden

Nacht über Eden

Titel: Nacht über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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einlassen.
    Ich weiß doch, daß du gerne schwimmst.«
    »Daß ich gerne schwimme?« Wer hatte ihm das erzählt, überlegte ich, und wie konnte er diesen Swimmingpool morgen einlassen? Er machte den Eindruck, als müßte er zuerst einmal repariert werden.
    »Ich muß mich auch um »Kohlenschaufel« kümmern. Wenn es wärmer wird, möchtest du sicher gern auf dem Pony reiten.«
    »Kohlenschaufel? Was für ein lustiger Name für ein Pferd.
    Glaubst du wirklich, daß die Ärzte mir erlauben würden zu reiten, Tony?« Er antwortete nicht, sondern starrte immer noch nach draußen. »Tony?«
    Er drehte sich um, als hätte er soeben erst meine Anwesenheit bemerkt.
    »Oh. Ich träume schon wieder vor mich hin. So, und nun werde ich Mrs. Broadfield mitteilen, daß sie anfangen kann«, sagte er. Dann klatschte er in die Hände und ging aus dem Zimmer.
    Kurz darauf kam Mrs. Broadfield herein, ließ mich einige Gymnastikübungen machen und massierte meine Schenkel.
    Obwohl sie meine Beine hochhob und in alle Richtungen verdrehte, spürte ich nichts – keinen Schmerz, kein Ziehen, genau wie Dr. Malisoff vorausgesagt hatte. Ich hatte nur ein wenig Gefühl in den Zehen, aber vielleicht war selbst das Einbildung.
    »Ich sehe Ihre Finger zwar, aber ich spüre sie nicht, Mrs.
    Broadfield.« Sie nickte nur und arbeitete weiter, als wäre ich ein Stück Lehm, das sie durchkneten mußte.
    Danach half sie mir in den Rollstuhl, damit ich aufrecht sitzen und ein bißchen herumfahren konnte, während sie ein heißes Bad vorbereitete. Als sie ins Badezimmer ging, rollte ich zum Fenster und schaute in die gleiche Richtung wie Tony vorher.
    Blühende Blumen? Die Beete waren überwuchert mit Gras und Unkraut – empfindlichere Pflanzen konnten sich dagegen gar nicht durchsetzen. Vielleicht hatte er gemeint, daß er jetzt etwas unternehmen wollte, damit es bald wieder blühende Blumen gab. Er hatte eben vor sich hin geträumt.
    Kohlenschaufel… reiten. Ich schüttelte den Kopf. Fast war es, als lebte Tony in einer anderen Zeit und würde mich für jemand anderen halten.
    »Ich werde Sie jetzt für Ihr Bad fertigmachen«, sagte Mrs.
    Broadfield, die leise hinter mich getreten war. Ich war so in Gedanken versunken, daß ihre Stimme mich zusammenfahren ließ. Mrs. Broadfield legte besänftigend ihre Hand auf meine Schulter, so daß ich mich rasch wieder entspannte. Sie konnte so nett sein, wenn sie nur wollte. »Ist alles in Ordnung?«
    »Ja, ja, ich habe nur nachgedacht. Mrs. Broadfield, glauben Sie, daß ich bald reiten kann?«
    »Reiten!« Sie lachte. Ich glaube, es war das erste Mal, daß ich sie lachen hörte. »Ich hoffe, daß Sie bald allein vom Bett in den Rollstuhl steigen können und umgekehrt. Wer hat Ihnen denn diesen Floh ins Ohr gesetzt?«
    Ich blickte zu ihr auf.
    »Niemand«, antwortete ich.
    »Na ja, ich bin froh, daß Sie positiv denken. Das hilft.«
    Sie schob mich ins Badezimmer und half mir, mein Nachthemd auszuziehen. Dann hob sie mich ins heiße Wasser.
    Im Krankenhaus hatten Ärzte, Krankenschwestern und auch Mrs. Broadfield meinen Körper abgetastet und an ihm herumgedrückt, aber das war mir nicht peinlich gewesen.
    Schamgefühle erschienen mir lächerlich und fehl am Platze.
    Aber jetzt, da ich mich wieder kräftiger fühlte und mich selbst richtig wahrnahm, errötete ich. Seit ich ein kleines Mädchen war, hatte mich niemand mehr gebadet. Mrs.
    Broadfield hielt mich unter den Armen fest, während ich mich ins Wasser gleiten ließ.
    »Es ist so heiß.«
    »Das muß so sein.«
    Als ich dann richtig in der Wanne saß, lockerte sie ihren Griff, ließ aber ihre Hände auf meinen Schultern. In dem heißen, sprudelnden Wasser sahen meine Beine richtig bleiern aus. Ich konnte sie noch immer nicht spüren. Mrs. Broadfields starke Finger, die durch stundenlanges Massieren und durch das Hochheben von Patienten sehr kräftig waren, kneteten meine Schultern und meinen Nacken.
    »Entspannen Sie sich«, sagte sie. »Schließen Sie die Augen und entspannen Sie sich.«
    Ich tat, wie sie geheißen hatte, und lehnte mich zurück.
    Heißer Wasserdampf drang in meine Lungen und erfüllte die Luft, so daß ich Mrs. Broadfield schließlich nur noch undeutlich wahrnahm… Ich entschwebte in ein Traumland, in dem leise Musik ertönte. Da hörte ich, wie Mrs. Broadfield einen Waschlappen ins Wasser tauchte. Einen Augenblick später spürte ich, wie sie damit meine Arme abrieb.
    »Das kann ich selbst machen.«
    »Entspannen Sie sich. Dafür bin

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