Nacht
da.«
»Schauen Sie doch mal nach, ob Tony Bier im Kühlschrank hat.«
»Bier?«
»Ja. Ein schönes, kühles Bier. Das wäre doch jetzt viel besser als Wasser.«
Murphy grinste und gönnte sich abermals einen Blick in meinen Ausschnitt. »Bier ist immer besser als Wasser.«
»Besonders bei dieser Hitze.«
»Ich weiß nur nicht, ob ich einfach Tonys Bier nehmen kann –wenn er welches hat. Ich kenne ihn kaum und …«
»Ja, Sie haben recht. Vielleicht würde er ja auch nicht wollen, dass ich sein Bier trinke. Oder dass ich überhaupt hier bin.« Ich zuckte die Achseln. »Wie er mich heute früh so einfach versetzt hat, ohne Begründung … Vielleicht macht er sich plötzlich nichts mehr aus mir.«
»Das kann ich mir nicht vorstellen.«
»Ich schon. Männer sind solche … hm. Wir sollten hier besser verschwinden. Bevor er heimkommt und sich aufregt.«
Murphy überlegte, dann nickte er. »Wenn Sie ein Bier möchten, kann ich Ihnen eines bei mir anbieten. Ich habe noch welches im Kühlschrank.«
BINGO! Das war ein Angebot. Ein Bier bei ihm. In seiner Wohnung. Genau dort wollte ich hin. Ich hatte vor, ihn zu verführen und dann zu behaupten, er hätte mich vergewaltigt. Und er hätte dann so viel Angst vor einer Anzeige, dass er der Polizei unter Garantie nicht von mir erzählen würde. Brillant, nicht wahr?
»Sind Sie sicher?«, fragte ich. »Ich möchte … nun ja, ich möchte mich Ihnen nicht aufdrängen.«
»Sie drängen sich mir nicht auf.«
»Wie nett von Ihnen.«
»Ich bringe nur rasch das Glas zurück in die Küche«, sagte er und verließ das Zimmer.
Als Murphy weg war, sah ich mir meine Bluse an. Sie war so nass, dass meine nackte Haut und der rote BH durch den dünnen Stoff schimmerten. In der Mitte zeichneten sich ganz deutlich meine Brustwarzen ab. Sie waren so hart, als wollten sie sich durch BH und Bluse bohren.
Kein Wunder, dass Murphy dauernd dort hingaffen musste.
Als in der Küche das Wasser lief, bückte ich mich und betrachtete Tonys Teppich. Nur ein paar feuchte Stellen, die bald wieder getrocknet sein würden. Das meiste Wasser war auf meiner Bluse gelandet.
Während Tony das Glas zurück in den Küchenschrank stellte, warf ich noch einmal einen Blick auf meine Brustwarzen. Sie waren noch immer steif. Die linke konnte man besser sehen als die rechte, weil dort der Stoff der Bluse mehr Wasser abbekommen hatte.
»Sie stehen noch. Gut«, sagte Murphy, der aus der Küche kam, fröhlich und ein wenig verlegen.
»Ich bin wieder in Ordnung.«
»Dann wollen Sie vielleicht gar kein Bier mehr?«
»Klar will ich eines.«
Langsam und noch ein wenig schwankend ging ich vor ihm her nach draußen und wartete, bis er wieder abgeschlossen und die Fliegentür zugezogen hatte. Murphy nahm meinen Arm und führte mich wie eine hilfsbedürftige Kranke über den Hof.
»Bei mir sieht’s aber ziemlich unordentlich aus«, warnte er mich.
»Ist Ihre Frau verreist?«
»Wer hat etwas von einer Frau gesagt?«
»Sind Sie denn nicht verheiratet?« Ich versuchte, überrascht zu klingen, obwohl ich es nicht war. Schließlich trug er keinen Ehering.
»Nein, bin ich nicht«, sagte Murphy.
»Das wundert mich. Man sagt doch immer, dass die guten Männer alle schon vergeben sind.«
Murphy schüttelte lachend den Kopf. »Ich bin jedenfalls noch nicht vergeben. Und wieso glauben Sie, dass ich ein >Guter< bin?«
»Das sehe ich auf den ersten Blick.«
Er hielt mir seine Wohnungstür auf und ließ mich eintreten.
»Soll ich die Klimaanlage anmachen?«, fragte er.
»Wie Sie möchten.«
»Ich lasse sie morgens eigentlich immer aus und mache lieber Türen und Fenster auf, damit frische Luft reinkommt.«
»Das ist mir recht.«
»Wenn Ihnen zu heiß ist, sagen Sie’s …«
»Nein. Ist angenehm so.«
»Gut.« Tony ließ die Wohnungstür weit offen, ging um mich herum und breitete die Arme aus. »Machen Sie es sich gemütlich.
Ich hole inzwischen das Bier.«
»Prima.«
Auf dem Weg zur Küche wandte er sich noch einmal zu mir um.
»Normalerweise trinke ich vormittags kein Bier.«
»Und was tun Sie stattdessen?«
»Lesen und schreiben.«
»Oh«, sagte ich.
Murphy verschwand in der Küche.
Im Gegensatz zu Tony hatte Murphy im Wohnzimmer große Bücherregale, die bis obenhin mit Hardcovern und Taschenbüchern vollgestopft waren. Ein heilloses Durcheinander.
Das ganze Zimmer war ein heilloses Durcheinander.
Überall standen Bücherstapel herum.
Aber auch sonst so allerlei.
Die Platte des
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