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Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myrna E. Murray
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man wunderbar private Partys feiern, oder etwa nicht?“ Er sieht in die Runde und ist begeistert von sich selbst.
    Am liebsten würde ich mir an den Kopf fassen. So dickfellig kann man doch gar nicht sein, oder? Alex wirft mir einen Blick zu, den ich geflissentlich übersehe. Ben macht einen Schritt auf den Pool zu und Mr. Morgan tritt ihm in den Weg.
    „ Eine sehr interessante Betrachtungsweise, Sir.“ Kühl sieht er Ben an und mir fällt auf, dass er ihn konsequent ohne seinen Titel anspricht. Dieser scheint das jedoch nicht zu registrieren. Loren dafür schon.
    „ Mister“, beginnt sie schnippisch, während sie versucht, sich drohend vor ihm aufzubauen. Ein niedlicher Anblick. Es scheint beinahe so, als würde ein gefärbter Pudel versuchen, eine Dänische Dogge zu beeindrucken. Er sieht zu ihr hinunter. „Sie sprechen hier mir Seiner Lordschaft, Benjamin Woodenbrock, Esquire.“ Sie hat den Titel brav heruntergeleiert und vermutlich hat sie gedanklich bereits ein „und mir, Ihrer Ladyschaft“ hinzugefügt.
    Mr. Morgan ist jedoch wenig davon beeindruckt. „Ich weiß“, gibt er nur sachlich zurück und Lorens Augen sprühen Funken. Na gut, sie versucht es, aber über ein Glimmen kommt sie nicht heraus.
    „ Dann sprechen Sie ihn gefälligst mit seinem Titel an, Sir“, faucht sie und zieht sich zurück. Kläff, kläff – gut gebrüllt, Löwe. Beinahe hätte ich ihr applaudiert.
    Desmond hat sich währenddessen auf eine der beiseitegeräumten Sonnenliegen gesetzt und den Kopf in seine aufgestützten Hände vergraben. Er sieht elendig und verzweifelt aus.
    Ohne auch nur im Mindesten auf Loren zu achten, wendet sich Mr. Morgan Desmond zu. „Geht es Ihnen gut, Sir?“
    Dieser nickt nur apathisch. „Bringen wir es hinter uns.“
    „ Einverstanden.“ Mr. Morgan wendet sich ab, sucht kurz Blickkontakt zu mir und spricht dann Alex an. „Können wir, Mr. von Hohenau?“
    Ich bin beeindruckt, wie klar Alex’ Nachname über seine Lippen kommt. Ich selbst habe es mindestens hundertmal probiert, aber es wurde nur immer krummer. Die Welt ist einfach ungerecht. Alex nickt als Antwort, dann wendet er sich an Ben.
    „ Ich bin in meiner Eigenschaft als Anwalt der Gegenseite hier, Lord Woodenbrock“, beginnt er und Ben sieht ihn überrascht an.
    „ Warum so förmlich, Alex? Wir haben Neujahr. Das sollte man gebührend feiern und keine Trauermiene aufsetzen.“ Er lacht freudig erregt, dann zwinkert er Alex zu. „Es ist ja schließlich keiner gestorben.“ Breit grinsend zieht er Loren an sich und diese hat nichts Besseres zu tun, als wie ein verliebter Teenager zustimmend zu nicken. „Warum also die Aufregung, Alex?“
    Bevor dieser antworten kann, reagiert Desmond. Er war bei jedem von Bens Worten zusammengezuckt, als wenn man ihn geschlagen hätte. Aufgebracht springt er auf. „Es wäre aber beinahe jemand gestorben, Ben!“
    Irritiert sieht dieser ihn an. „Ach ja, wer denn?“
    Desmond hebt die Fäuste und für einen Moment sieht es so aus, als würde er auf Ben losgehen. „Sharroll, Ben. Meine kleine Schwester.“
    Ben sieht für einen Moment irritiert aus, dann zuckt er mit den Schultern. „Ist sie aber nicht, oder? Dann kann es auch nicht so schlimm gewesen sein. Sie wird sich schon von dem kleinen Kater erholen.“
    Nun stürmt Desmond doch los, wird aber von Mr. Morgan aufgehalten. Dieser sichert ihn in einem sehr gekonnten Polizeigriff und hält so den tobenden Desmond auf Abstand.
    „ Es ist kein kleiner Kater, Ben! Es ist eine Alkoholvergiftung!“ Mit Gewalt versucht Desmond sich loszureißen, doch Mr. Morgan hält ihn gekonnt fest. „Zum Glück hat sie die Drogen erbrochen, bevor sie ihre Wirkung voll entfalten konnten – dein Glück!“
    Ben zieht in bereits gewohnter Distanziertheit die Augenbrauen zusammen. „Es ist nicht meine Schuld, dass sie die genommen hat. Nicht wahr, Schatz?“ Dabei kneift er Loren in die kleinen Hinterbacken, so dass sie erfreut aufquietscht.
    „ Natürlich nicht. Sie hat sie freiwillig genommen. Ganz verrückt war sie nach dem Zeug und hat es mit Hartgas runtergespült. Wenn du mich fragst, macht sie das regelmäßig.“ Sie reibt sich seitlich an Ben und ich finde die ganze Sache einfach nur peinlich. Mal davon abgesehen, dass diese Behauptung absoluter Blödsinn ist.
    „ Bullshit!“, lässt sich Desmond auch japsend hören. Er kämpft immer noch gegen den Griff des Sicherheitsmannes. „Sie fasst solches Zeug nicht an!“
    Ben lächelt süffisant. „Du

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