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Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myrna E. Murray
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zwar nicht feuern, weil nicht du mich eingestellt hast, sondern dein Vater – aber ich bin es leid, deinen Dreck wegzuräumen.“
    Für einen Moment sind wir wohl alle sprachlos.
    „ Sir“, Alex wendet sich an Mr. Morgan. „Fürs Protokoll gebe ich an, dass ich diesen Mann nicht rechtlich berate oder eine anstehende Mandantschaft übernehmen werde. Bitte sehen Sie mich als Zeugen der Anklage.“
    Bens Gesicht ist versteinert. Er wittert Verrat, doch Mr. Morgan nickt nur.
    „ Hatten Sie nicht gestern zu Protokoll gegeben, dass Sie der Familie des Opfers zur Verfügung stehen?“
    Alex nickt und Desmonds Augen werden riesengroß.
    „ Richtig, das hatte ich. Dennoch bin ich dienstlich dem Vater Seiner Lordschaft verpflichtet.“
    Morgan nickt, so als würde er verstehen. Prima – ich kapiere überhaupt nichts.
    „ Ich verstehe. Wollen Sie sich einen anderen Rechtsbeistand suchen, Lord Woodenbrock?“
    Ben schüttelt energisch den Kopf. „Ach, so was brauche ich nicht.“
    Auch dies nimmt Mr. Morgan mit einem bestätigenden Kopfnicken zu Protokoll. „Also schön, Sir. Fahren Sie fort.“
    Ben wirft sich in die stolzgeschwellte Brust. Als er gerade ansetzen will, lässt sich Alex noch einmal vernehmen. „Ich denke, Sie brauchen mich dann nicht mehr für dieses Gespräch, oder?“
    Mr. Morgan antwortet. „Das kommt darauf an, ob Sie die junge Dame Sharroll noch vertreten wollen oder nicht?“
    Desmond sieht ihn bittend an.
    „ Selbstverständlich tue ich das.“
    „ Dann bitte ich Sie hierzubleiben.“
    Knapp nickt Alex und Ben nutzt die Gelegenheit: „Du vertrittst die Kleine? Glaubst du, sie kann dich bezahlen?“ Böse lacht er.
    „ Notfalls vertrete ich sie pro bono, Ben“, versucht Alex sich zu verteidigen, doch Ben lässt dies nicht zu.
    „ Das sind ja ganz neue Sitten. Warum muss ich dir dann so viel Geld zahlen?“
    Alex kontert liebenswürdig: „Soweit ich weiß, hat dein Vater mich stets entlohnt.“
    Loren mischt sich ein: „Dann musst du Ben auch weiterhin vertreten.“
    Alex lächelt nur sein tiefgründiges Lächeln, ohne weiter darauf einzugehen.
    „ Lassen Sie uns zurück zum Thema kommen, Sir.“ Mr. Morgans Stimme ist leise, durchschneidet den aufbrandenden Streit jedoch gebieterisch. „Also, Sir. Noch einmal, was ist geschehen?“
    „ Wir haben in meiner Suite gefeiert. Die anderen und ich. Sie hätten dabei sein sollen. Es war großartig. Als ich dazukam, war schon alles vorbereitet und in vollem Gange.“ Ben wirft mir einen schwer zu deutenden Blick zu. „Die Schlampe dort wollte ja nicht mitkommen. Ich schwöre, sonst hätte sie mal erlebt, was ein richtiger Mann ist.“
    Oh bitte, ein richtiger Mann? Ich behalte meinen Spott jedoch für mich und reagiere einfach nicht. Dies scheint Ben zu noch größeren Prahlereien anzustacheln.
    „ Die Kleine war auch mit dabei. Sie hatte über die Feier schon reichlich Stoff getankt und war in guter Stimmung.“
    „ Sie hat maximal zwei Gläser Sekt getrunken“, wirft Alex ein.
    „ Ja, das ist das, was du denkst“, zischelt Loren und Desmond ist drauf und dran, sich nun aus dem Griff seines Wärters zu befreien. Vielleicht will Mr. Morgan ihn auch einfach nicht länger festhalten. All das liegt im Bereich des Möglichen.
    „ Was geschah dann?“ Wieder bewundere ich Mr. Morgan für seine ruhige, kultivierte Art.
    „ Sie hat Bekanntschaft mit den kleinen weißen Pillen gemacht. Sie war ganz heiß drauf! Wollte unbedingt zu den Großen gehören.“ Wieder streift sein Blick mich und ich bin mir unsicher, was jetzt genau darin liegt. Verachtung? Begehren? „Wir alle wollen das, was wir nicht bekommen können.“
    Ähm, also ich … nein! Verdammt, ich will dich nicht , sende ich ihm ganz unmissverständlich zurück und er zieht nur eine Augenbraue hoch. Was soll das, du weißt es doch , soll sie wohl sagen, aber ich weigere mich, diese Art der Kommunikation fortzuführen, geschweige denn ernst zu nehmen.
    „ Du hast ihr tatsächlich Drogen gegeben?“ Alex’ Gesicht ist jetzt weiß wie die Wand.
    Ben zuckt mit den Schultern. „Warum auch nicht, sie wollte sie schließlich.“ Desmond stöhnt gepeinigt auf. „Dann haben wir sie in einen Bikini von Antonia gesteckt. Sah zum Anbeißen aus, das kleine Pfläumchen …“ Er scheint richtig ins Schwärmen zu kommen, während Desmond sich nun so weit zusammenkrümmt, dass Mr. Morgan ihn unmöglich weiter halten kann.
    „ Du hast sie nackt gesehen? Meine kleine Schwester?“
    „ Was

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