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Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myrna E. Murray
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grüße ich und sie fällt beinahe von der Couch.
    „ Christa. Was machen Sie denn hier?“
    Alex geht an ihr vorbei und wendet sich der Treppe zu. „Sie wartet auf mich.“
    „ Ach so. Aber warum kommt ihr denn hierher?“
    „ Weil ich mir etwas Bequemeres anziehen möchte.“
    Fay sieht ihn verdutzt an, dann entsinnt sie sich der Maske auf ihrem Gesicht und hechtet die Treppe hinauf. „Ich bin gleich wieder da.“
    Unschlüssig bleibe ich im Türeingang stehen und sehe mich in der Suite um. Sie ist identisch zu der von Ben aufgebaut, nur dass sie um einiges ordentlicher aussieht. Alex legt seinen Frack ab und hängt ihn ordentlich über eine Stuhllehne. Dann löst er die Hosenträger, welche halb vom Kummerbund verborgen waren und die Hose an Ort und Stelle hielten. Interessiert sehe ich zu.
    „ Was genau tust du da?“, erkundige ich mich, während er die Fliege löst und sein Hemd aufknöpft.
    „ Wonach sieht es denn aus?“
    Ich sehe ihm weiter zu. „Naja, du ziehst dich aus. Das ist unverkennbar. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass du dich Fay so nackt präsentieren willst.“
    Er schmunzelt. „Es gibt nichts an mir, was Fay nicht schon kennt.“ Ach, so ist das.
    „ Okay – du hast gewonnen.“
    „ Keine Sorge, ich werde in der Hose bleiben und damit dann hinaufgehen, wenn dir das unangenehm ist.“
    Ich schenke ihm einen schrägen Blick. „Wegen mir brauchst du keine Hemmungen zu haben. Ich betrachte gerne einen schönen Männerkörper.“
    Er schmunzelt erneut. „Ja, das denke ich mir.“ Tatsächlich kommt ein wohlgeformter, schön anzusehender Männerkörper zum Vorschein.
    „ Ja, durchaus appetitlich“, lasse ich verlauten und er grinst mich breit an.
    „ Aus deinem Mund ist das ein Lob, oder?“
    „ Ich denke schon, dass es das sein sollte“, ertönt Fays Stimme von oberen Rand der Treppe. Sie hat die Maske abgewaschen und ihre Garderobe gerichtet. „Das Bad ist frei“, sagt sie gähnend und kommt die Treppe hinunter.
    Alex springt auf, drückt mir einen Kuss auf die Wange und steigt gemütlich pfeifend die Treppe hinauf.
    „ Sweet dreams are made of this. Who am I, to disagree ...” – langsam beginnt sich die Melodie in meinem Kopf aufzubauen. Wie wahr.
     
    Fay setzt sich auf die Couch, schaltet den Fernseher aus und winkt mich herbei. Ich nehme ihr gegenüber auf der anderen Seite Platz.
    „ Setzen Sie sich doch zu mir, bis Alex da oben fertig und wieder mit sich selbst zufrieden ist. Das kann allerdings eine Weile dauern.“
    Ich winke ab. „Das macht nichts. Ich habe heute nicht mehr viel anderes vor.“
    „ Wie schön.“
    Eine Weile sitzen wir schweigend auf der Couch und sehen uns an, dann nimmt Fay den Faden wieder auf.
    „ Ich bin froh, dass Alex Sie gefunden hat.“ Ähm, wie genau meint sie das denn jetzt? „Er hat sich riesige Sorgen gemacht.“ Ach so. Ich dachte schon …
    Kritisch beäugt sie mich und ich erinnere mich daran, dass ich nicht nur mein Outfit geändert habe, sondern auch durchgefroren sein müsste. „Wo genau waren Sie denn?“
    Ich sehe sie einen Moment lang kritisch an, dann seufze ich. „Auf Deck 13, um genau zu sein.“
    Sie reißt die Augen auf. „Was haben Sie denn da oben getrieben?“
    „ Mich versteckt.“
    „ Versteckt? In dieser Garderobe?“ Ihr steht das blanke Misstrauen ins Gesicht geschrieben. Allerdings muss ich zugeben, dass ich es heute leid bin, mir Ausreden auszudenken. Kurzerhand erzähle ich ihr die Geschichte, lasse aber sowohl das Gespräch mit Jason als auch die Details des Kampfes und meine wahre Natur dabei aus.
    Ihre Augen werden immer größer. „Das klingt …“
    „… absolut unglaubwürdig, ich weiß.“ Ich seufze. „Ich glaube es ja selbst kaum.“
    Sie sieht mich eine Weile an, dann lacht sie auf. „Es ist wirklich kaum zu glauben, dass mein Bruder jemanden wie Sie tatsächlich zu vergessen scheint.“ ARGH – stimmt, da war ja noch etwas.
    Verlegen lächele ich. „Das kann ich mir auch nur schwer vorstellen.“
    „ Es ist tatsächlich so. Sie können sich gerne selber davon überzeugen.“ Sie deutet mit dem Kopf hin zu der Zwischentür der Kabinen.
    „ Nein, danke“, gebe ich als knappe Antwort zurück.
    Sie zieht die Augen schmal zusammen und ist über die Maßen hinaus misstrauisch.
    Okay – Zeit einzuschreiten. Von oben her höre ich gerade noch Wasser rauschen. Vermutlich habe ich nur noch wenig Zeit, aber die sollte ich nutzen. Mit beginnender Intensität beginne ich Fay zu

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