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Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myrna E. Murray
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nutze diesen Moment um ihn einmal genauer zu betrachten.
    Er hat geduscht, denn in seinen kurzen Haaren glänzt noch leichte Feuchtigkeit. Er trägt eine dunkle Leinenhose und dazu ein helles Hemd.
    „ Ich glaube, ich habe dich noch nie ohne Anzug gesehen“, sage ich leise, während er auf mich zutritt.
    „ Das ist Berufskleidung, jetzt bin ich privat.“
    „ Ach, ist das so?“, grinse ich und er zieht mich an sich.
    Eine Weile hält er mich nur fest. „Du riechst gut“, flüstert er in meine Frisur, die nach wie vor perfekt sitzt.
    „ Du auch“, gebe ich zurück.
    „ Lass uns gehen.“ Er löst sich von mir, lässt meine Hand aber nicht los.
    „ Alex, warte“, halte ich ihn zurück.
    Er dreht sich zu mir um und sieht mich neugierig fragend an.
    „ Wir werden gleich auch etwas Geschäftliches besprechen müssen“, erkläre ich. „Nein, zuallererst werden wir etwas Privates besprechen müssen.“
    Er nickt ernst. „Ich verstehe.“
    „ Ich meine nur, falls du nicht doch noch etwas Geschäftskleidung mitnehmen möchtest.“
    „ Das wird nicht nötig sein. Ich bin auch in dieser Garderobe geschäftsfähig.“
    „ Ganz wie du meinst.“ Wir lächeln uns an und zum ersten Mal kann ich mir vorstellen, diesen Mann länger in meiner Nähe zu haben.
     
    Der Weg in meine Kabine ist nicht lang und wir legen ihn schweigend, aber Hand in Hand zurück. Als ich meine Kabinentür öffne, blicke ich auf das unübersehbare Chaos, in welches ich meine Kabine gestürzt habe, als ich mich nach der Party umgezogen habe.
    „ Ich fürchte, du musst beide Augen zudrücken“, erkläre ich stirnrunzelnd. Zugegeben, das Chaos war größer, als ich mich mit Ben zum ersten Mal verabredet hatte, trotzdem ist es mir gerade peinlich.
    Er wirft einen Blick über meine Schulter, schmunzelt und schiebt mich in die Kabine.
    „ Wie schön, eine kleine Schwäche an dir entdeckt zu haben.“ Ja, so kann man das natürlich auch sehen. Als die Tür ins Schloss fällt, umschlingt er meine Taille und hält mich einen Moment fest an sich gedrückt. Es liegt nichts Besitzergreifendes in dieser Geste, nichts Forderndes und so lasse ich ihn gewähren.
    „ Was machst du da?“, erkundige ich mich, meinen Kopf neben seinem.
    „ Ich versuche die Welt mit deinen Augen zu sehen.“ Oh.
    „ Und gefällt dir, was du siehst?“ Plötzlich kann ich nur noch flüstern.
    „ Bisher schon.“
    „ Das ist gut.“ Ich mache mich los und räume flink ein paar Garderobestücke zur Seite.
    „ Du wolltest die Sachen ablegen und duschen“, erinnert er mich sanft und ich drehe mich zu ihm um.
    „ Wo du recht hast?“
    „ Willst du vorher reden?“ Er sieht mich über den Rand seiner Brillengläser an.
    „ Nein, ich möchte mir auch etwas Bequemeres anziehen.“
    Er nickt. „Soll ich gehen, während du das tust?“
    Ich gluckse. „Wie ritterlich von dir.“
    Er sieht mich an. „Ich meine es ernst.“ Unsere Blicke treffen sich.
    „ Nein, du sollst nicht gehen“, hauche ich und greife zum Telefonhörer.
    Alex sieht mich verdutzt an, aber ich mache eine Geste, die ihm Geduld signalisieren soll.
    Sully meldet sich sofort und ich bestelle zwei Flaschen von dem Rotwein, den der Kellner mir im Restaurant aufgeschrieben hat. Dann halte ich doch kurz inne und sehe Alex an.
    „ Oder magst du den am Ende gar nicht?“
    Er nickt. „Doch, ich mag ihn sehr. Woher weißt du das?“
    „ Nur so eine Ahnung.“ Also bestätige ich die Bestellung und Sully verspricht, sich schnellstmöglich darum zu kümmern.
    „ Du hast wohl heute noch viel vor?“ Sein Gesicht zeigt einen amüsierten Ausdruck.
    „ Hm, lass mich überlegen: Duschen, umziehen, eine Geschäftsbeziehung beginnen und dann sehen wir, was uns der Abend noch bringt.“
    Er stimmt mir zu. „Ich verstehe, dazu braucht man einen edlen Tropfen.“
    „ Durchaus.“
    Ich lege auf und versuche dann, mich aus der Hose und dem Oberteil zu befreien. Das Oberteil habe ich schnell abgestreift, die Hose aber noch anbehalten. Doch mit dem Mieder darunter, welches für das Kleid unablässig war, habe ich so meine Schwierigkeiten.
    „ Darf ich dir helfen?“ Nur eine Frage, keine Bewegung hinter mir.
    Genervt gebe ich es auf, an dem Reißverschluss herumzufummeln. „Gerne.“
    Er steht auf und ich spüre ihn hinter mir, bevor sich seine warmen Hände auf meinen Rücken legen.
    Mit ein paar gezielten Handgriffen hat er den Reißverschluss geöffnet und löst die Verbindungen, welche von den vielen Bändern

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