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Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myrna E. Murray
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nicht mehr stören. Herrgott, ich dachte, du schläfst schon, oder wie man das bei euch nennt.“
    Verdutzt sehe ich ihn an. „Also gut, ich höre.“
     
    Er räuspert sich kurz und ich stelle fest, dass sein Gesicht ohne Brille auch attraktiv ist.
    „ Ich hatte eine neue Nachricht von Bens Vater auf dem Anrufbeantworter des Diensthandys. Er war fuchsteufelswild und verlangte sofort eine Erklärung.“
    „ Inwiefern?“
    „ Es war das Diensthandy, Christina, das habe ich sonst immer bei mir. Nur diese Nacht nicht, weil ich bei dir war.“ Oh. „Dieser Mann ist nachts ungefähr so aktiv, wie du es bist.“
    „ Das erklärt noch nicht, warum du so lange fortgeblieben bist.“
    Er seufzt kurz und sucht nach seiner Brille. „Die Medien haben Wind von der Sache bekommen. Als Ben den hiesigen Behörden übergeben wurde, tauchten von überallher Reporter auf. Die Sache drohte zu eskalieren. Also hat er mich zu früher Stunde auf seinen Landsitz nahe London zitiert, damit wir den Schaden begrenzen konnten. Zudem wollte er einen Bericht aus erster Hand.“
    Langsam legt sich meine Wut und es ist an mir, ein schlechtes Gewissen zu bekommen.
    „ Ich bin also auf dem schnellsten Wege hingefahren“, erklärt er weiter. „Wir haben eine lange Unterhaltung geführt, in der ich ihm die Ereignisse an Bord geschildert habe. Der Mann ist ein Ehrenmann und ein echter Gentleman. Es hat ihn sehr mitgenommen.“ Er macht eine kleine Pause um zu Atem zu kommen. „Im Grunde hatte er aber Verständnis für meine Entscheidung, mich aus seinem Dienst zurückzuziehen beziehungsweise ganz auszuscheiden.“
    Ich nicke. „Und wer waren die Frau und das Kind?“
    Sein Blick sagt „Das ist nicht dein Ernst“ , doch er antwortet: „Das Mädchen ist Portia, meine Patentochter. Ihre Mutter Elisabeth ist Fays Cousine.“
    Oh! Verlegen blicke ich zur Seite. Das erklärt natürlich so einiges.
    „ Und wo wir gerade dabei sind, über Tage habe ich nicht nur die für meine Kündigung entsprechenden Formalitäten erledigt, sondern unter anderem meine Wohnung in London gekündigt, meinen Hausstand einlagern lassen und bereits eine Pension in Hamburg gemietet. Ich hoffe, das war in deinem Interesse.“ Herausfordernd sieht er mich an.
    „ Entschuldigung“, murmele ich.
    „ Wie bitte? ich kann dich nicht verstehen.“
    Leicht aufbrausend fahre ich fort. „Es tut mir leid, okay? Aber für mich sah es heute Morgen etwas anders aus.“
    „ Warum hast du mir nicht vertraut?“
    „ Warum hast du mich nicht informiert?“ Wie zwei Kampfhunde in der Arena sitzen wir einander gegenüber. Keiner ist bereit, dem anderen ein Stück weit nachzugeben.
    Lange starren wir uns mit vor der Brust verschränkten Armen an, bis unsere Mundwinkel anfangen zu zucken.
    „ Weißt du, dass du entzückend aussiehst, wenn du dich aufregst?“, sagt er schließlich und ich kann nur entgegnen: „Das kann ich mir so gar nicht vorstellen.“
    „ Es ist aber so.“
    Na gut.
    Seufzend löst er die vor der Brust verschränkten Arme und sinkt zurück in die Kissen.
    „ Nur damit auch das klar ist“, stellt er fest, „du schuldest mir was.“
    Empört sehe ich ihn an. „Ich schulde dir was? Ich habe dir das Leben gerettet!“
    „ Ja, nachdem du es billigend in Kauf genommen hast, dass ich den Tag nicht überlebe. Wie du das hättest erklären wollen, ist mir jedoch schleierhaft.“
    Er streckt den Arm aus und greift nach mir. Ich winde mich jedoch fort, was er zum Anlass nimmt, ein Kissen nach mir zu werfen.
    „ Du traust dich ja was“, gebe ich amüsiert aufquietschend zurück. Als Antwort fliegt das nächste Kissen. „Na warte.“ Ich stürze mich auf das Kissen und werfe es zurück.
    Lachend fängt er es und in null Komma nichts hat sich die schönste Rangelei ergeben.
     

 
     
    56. Heiße Luft um nichts
     
    Einander beinahe ebenbürtig kullern wir lachend über das Bett und jeder ist versucht, den anderen in eine möglichst unvorteilhafte Position zu bringen. Unsere Gemüter erhitzen sich und irgendwann kommen wir keuchend zum Liegen. Nebeneinander strecken sich unsere Körper auf dem Kingsize-Bett und wir starren an die Decke unserer Kabine.
    „ Das hat Spaß gemacht“, japst Alex völlig außer Atem.
    „ Oh ja, das hat es“, gebe ich halb lachend, halb prustend zurück.
    „ Aber nicht dass du mich jetzt jeden Abend vergiftest. Das nehme ich dir irgendwann übel.“
    Ich grinse. „Also, eigentlich hatte ich kurz mit dem Gedanken gespielt, nur ist das

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