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Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myrna E. Murray
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den Kopf auf seinem Brustkorb, ein Bein halb über seine gewinkelt. Er hat einen Arm um mich geschlungen, den anderen locker auf dem Bauch liegen. Die Kabine ist dunkel, denn auf dem Wasser herrscht kein Licht und ich sehe keine Notwendigkeit darin, in der Kabine welches anzumachen.
    Er atmet regelmäßig und sein Herz schlägt kraftvoll. Fasziniert spüre ich einer Ader auf seinem Bauch nach und versuche mir das Gefühl in Erinnerung zu rufen, welches Jasons Blut in meinen Kreislauf hinterließ, bevor ich die Schwelle überschritten hatte. Angeblich soll es bei jedem anders sein. Von mir aus, ich weiß nur, wie ich mich damals gefühlt habe – einfach wunderbar. Der Welt überlegen und unbesiegbar.
     
    Wie lange wir so dagelegen haben kann ich nicht einschätzen und im Grunde interessiert es mich auch nicht. Ich merke jedoch, wie sich Alex’ Stimmung langsam verändert und er wieder zu Kräften kommt. Ganz langsam richtet er sich auf und ich folge seiner Bewegung, bis wir uns beide seitlich gegenüberliegen.
    Sein Blick hat sich geklärt und nach einer Weile des stummen Schweigens räuspert er sich und sieht mich schräg an. „Das war tatsächlich echtes Gift, das du mir da gegeben hast.“
    Ich zucke zusammen. In dieser Position kann ich mich ihm nicht stellen. Also setze ich mich aufrecht hin und ziehe die Beine im Schneidersitz unter mir zusammen.
    „ Im Grunde genommen habe ich dich gewarnt.“
    Das wurmt ihn. „Im Grunde war unser Gespräch gestern aberwitzig.“
    Moment mal. „Aber es war die Wahrheit“, protestiere ich.
    „ Das weiß ich jetzt“, gibt er zurück. „Gestern dachte ich wirklich, du würdest ein verrücktes Spiel spielen.“ Ein wenig benommen sehe ich ihn an. „Wer glaubt schon an Vampire?“
    Wie vor den Kopf gestoßen ziehe ich die Bettdecke um mich herum. Jetzt fröstelt es mich doch ein wenig.
    Leise frage ich ihn: „Warum hast du es nicht ausgespuckt?“
    Er zieht eine Augenbraue hoch. Seine Brille kann er jetzt nicht putzen, sie liegt ordentlich auf dem Nachttisch. „Ich sah keinen Handlungsbedarf und wollte dich beruhigen. Das Ganze war so absurd …“
    „ Es wäre beinahe schiefgegangen, Alex. Ich hätte dich beinahe verloren.“
    „ Ja, das erkenne ich jetzt auch.“ Na bravo!
    „ Wie wäre es dann, wenn du das nächste Mal einfach auf mich hörst?“
    Er schmunzelt. „Das wäre eine Option.“
    Wieder Schweigen.
    „ Weißt du, dass ich dich verklagen könnte? Wegen versuchten Mordes?“ Die Worte sind echt, aber es liegt ein halbes Grinsen in seinen Augen.
    „ Das könntest du, wenn du meinen richtigen Namen wüsstest.“ Das Lächeln liegt auch in meinen Augen. „Und dann müsstest du noch einen Ankläger finden. Ich meine, du kannst ja in kein Polizeirevier gehen und sagen: ‚Guten Tag ich möchte einen Mord melden. Genau, an mir.‘“
    Er lacht. „Deine Logik ist bestechend, erklärt aber immer noch nicht, warum du mich hast vergiften wollen.“
    Ich setze mich auf und ziehe die Bettdecke dabei mit mir. „Ich wollte dich nicht vergiften. Ich wollte, dass du mir glaubst.“
    Und wieder schweigen wir.
    „ Was wäre passiert, wenn du mich nicht gerettet hättest?“
    Ich sehe ihn an. „Offen gestanden, ich weiß es nicht. Vermutlich wärst du einfach nicht mehr aufgewacht. Die Ärzte hätten dann einen Herzinfarkt oder so etwas festgestellt.“
    „ Wie tröstlich“, entgegnet er trocken.
    „ Jetzt beschwer dich nicht – ich hatte bis gestern ein Antidot und – und das darf man bitteschön nicht unter den Tisch kehren – ich war davon ausgegangen, dass du es erbrochen hast. Schon vergessen?“
    Erregt sieht er mich an. „Du hattest ein Antidot? Und warum hast du mir das nicht gegeben, sondern … sondern …?“
    „ Mein Blut?“
    Er nickt, unfähig weiterzusprechen.
    „ Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens: Es hätte nicht schnell genug gewirkt, denn du warst beinahe schon tot. Zweitens: Ich habe es weggeworfen.“
    „ Du hast es weg…?“ Die Nachricht braucht einen Moment, bis sie in seinem Gehirn angekommen ist. Danach schlägt sie allerdings Krach.
    Auch er setzt sich auf, allerdings ohne Decke. „Wieso hast du es weggeworfen? Wolltest du mich umbringen?“, wütend sieht er mich an.
    „ Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du ein Kind hast? Wolltest du einfach gehen?“, knurre ich und für einen Moment sieht es aus, als würde ihn das schlechte Gewissen plagen, dann gewinnt wieder die Empörung die Oberhand.
    „ Nein – ich wollte dich

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