Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myrna E. Murray
Vom Netzwerk:
bemüht.
    „ Guten Abend, Christa“, grüßt Berta freundlich und Heinrich streckt uns die Hand entgegen.
    „ Guten Abend, Berta, Mr. Fröhlich.“ Ich schüttele Heinrichs Hand. Er lächelt nun echt.
    „ Wie ich sehe, haben Sie eine charmante Begleitung gefunden, Miss“, beginnt Berta.
    Ich nicke.
    „ Was ist denn aus dem anderen jungen Mann geworden, den Sie in Ihrer Begleitung hatten?“, fährt sie fort. „Nichts gegen Sie, junger Mann“, beeilt sie sich an Alex gewandt hinzuzufügen. Dieser ist nicht beleidigt.
    Das nimmt Berta wohl als Zeichen. „Darf ich offen sprechen, Christa?“
    Heinrich räuspert sich und ich bin mir nicht sicher, ob ich ja oder nein sagen soll.
    „ Was meinen Sie, Berta?“, gebe ich schließlich zurück.
    „ Ich meine, dass dieser junge Mann auch viel besser zu Ihnen passt als der andere. Auch wenn der ein Lord gewesen sein soll.“ Sie schlägt einen vertraulichen Ton an. Ganz so, als wären wir alleine.
    Nun wird es wohl ein wenig peinlich.
    „ Nun ja, Seine Lordschaft hat leider das Schiff in Southampton verlassen.“ „... müssen“, gebe ich in Gedanken dazu.
    „ Ach, wie schade.“ Berta sieht uns neugierig an. „Aber dann ist es ja besser, wenn Sie sich nicht mit ihm eingelassen haben, sonst würden Sie heute alleine dastehen.“
    Ich muss ein Grinsen unterdrücken. „Da haben Sie wohl recht, Berta.“
    Sie sieht zufrieden aus, doch dann scheint ihr ein Gedanke durch den Kopf zu schießen.
    „ Und das junge Mädchen, das Sie gerettet haben? Was ist aus ihr geworden?“
    Ich erschrecke. Woher weiß sie das denn?
    Heinrich verdreht kurz die Augen und sieht dabei nun tatsächlich peinlich berührt aus. „Jetzt sei nicht so neugierig, Berta.“
    „ Aber Heinrich, ich möchte doch nur wissen, ob es ihr gut geht, dem armen Mädchen.“
    „ Wie kommen Sie darauf, dass ich es war, die das Mädchen gerettet hat?“, erkundige ich mich und bin auf der Hut.
    Sie grinst mich verschwörerisch an. „Ich habe da so ein Gerücht gehört und die Beschreibung passt auf Sie.“
    „ Ein Gerücht?“
    „ Ja.“
    Alarmiert sehe ich zu Alex hinüber, doch dieser ist die Ruhe selbst. Vielmehr mischt er sich mit seinem freundlich professionellen Ton ein.
    „ Ich kann Ihnen versichern, Madam, dass es dem Mädchen besser geht. Sie ist in wirklich guten Händen.“
    Ich lächele Berta aufmunternd an. „Da hören Sie es.“
    Berta strahlt und wirft ihrem Mann einen triumphierenden Blick zu.
    „ Aber Berta“, wende ich mich noch einmal an sie, „das muss unter uns bleiben.“ Verschwörerisch sehe ich sie an und verleihe meiner Stimme einen gewissen Nachdruck.
    Verschmitzt lächelt sie zurück. „Natürlich, Sie können sich auf mich verlassen.“
    Sehr gut. Alex blickt aufmerksam von mir zu ihr und wieder zu mir, sagt aber nichts dazu.
    Ich werfe einen demonstrativen Blick auf die Uhr und dann über ihre Schulter, bis hinein in das Restaurant. „Ich finde, wir sollten langsam mal hineingehen. Was meinen Sie?“
    Berta ist ganz aufgeregt. „Oh ja, das Captain’s Dinner. Freuen Sie sich auch so darauf?“
    Ich nicke. „Es wird sicher ganz wunderbar.“
    „ Geben Sie uns noch einen Moment, Miss Ashton“, mischt Heinrich sich ein. „Wir warten noch auf unsere Enkelin und ihren Mann.“
    Meine gute Laune sinkt gen Null. „Dann wünsche ich Ihnen allen einen wunderschönen Abend.“
    Berta strahlt mich an. „Danke sehr.“
    Wir wenden uns ab, doch Berta hält mich noch einmal zurück. „Ich hoffe, Sie nehmen es Christopher nicht mehr übel, dass er Sie verwechselt hat. Er hat sich doch entschuldigt?“
    Super, genau das Thema, das ich nicht ansprechen wollte. Ich mache mich von ihr los.
    „ Hat er nicht, um genau zu sein.“
    Bertas Gesicht verdunkelt sich. „Dieser ... ich hatte ihm doch ...“, beginnt sie, doch ich schneide ihr das Wort ab.
    „ Ich lege nicht unbedingt Wert auf ein weiteres Zusammentreffen mit ihm, Berta. Am besten er lässt mich in Ruhe.“
    In die letzten Worte lege ich mehr Überzeugungskraft als vielleicht nötig ist, aber ich bin einfach nicht gewillt in dieser Angelegenheit einzulenken.
    Sie nickt. „Ich werde es ihm sagen.“
    „ Danke.“
    „ Er muss einfach damit aufhören.“
    Okay ...? Anscheinend habe ich etwas in ihr gelöst, was sie eigentlich für sich behalten wollte.
    „ Womit genau?“
    Berta schüttelt leicht den Kopf, doch Heinrich mischt sich ein. „Er sagte etwas davon, dass er Sie nicht aus den Augen lassen will und dass er

Weitere Kostenlose Bücher