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Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myrna E. Murray
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grinsen mich überlegen an.
    „ Ich habe schon einmal gesagt, dass ich nicht deine Schwester bin“, krächze ich mühsam, „kapier’ das endlich.“
    Christopher sieht mich kalt an. „Stimmt, meine Schwester ist vor Jahren gestorben.“
    Bevor ich etwas erwidern kann, giggelt der Jäger fröhlich vor sich hin. „Ding, Dong – die Hex’ ist tot.“
    Ein kurzes Abtasten seines Geistes zeigt mir, dass er nun vollends in seine Rolle eingetaucht und davon überzeugt ist, dass ich seine Beute bin. Außerdem hat er mir das mit der Nase nicht verziehen.
    „ Witzig“, entfährt es mir und selbst Christopher scheint irritiert.
    „ Sie ist keine Hexe. Wie oft soll ich dir das denn noch sagen?“
    Der andere zuckt mit den Schultern. „Du hast gesagt, es wird eine Hexenjagd und als solche habe ich sie gefangen.“
    Christopher verdreht die Augen. „Hör zu … Joe.“ Augenscheinlich kann er sich gerade noch beherrschen, den richtigen Namen des anderen nicht zu nennen. „Sie ist keine Hexe. Wäre sie das, hätte ich ihr den Mund verbunden, damit sie keine Sprüche sprechen kann.“ Na, da kennt sich aber einer aus. „Sie ist ein Vampir und du bist ein Jäger. Oder warst es zumindest einmal.“
    Der andere sieht ihn merkwürdig an. „Ich habe dir gesagt, ich habe damit nichts mehr zu tun. Ich bin jetzt Schauspieler.“
    Das lässt Christopher nicht gelten. „Einmal ein Jäger, immer ein Jäger!“
    Während die zwei sich in ein handfestes Streitgespräch verwickeln, versuche ich noch einmal die Fesseln zu lockern. Ich muss Zeit gewinnen und durch meine eingeschränkte Sicht kann ich auch nur ungenau erkennen, woran die beiden Männer genau herumhantieren.
    Trotzdem versuche ich meinen Geist weiter zu öffnen und auf „Joe“ einzuwirken. Es ist nicht ganz einfach, so gehandicapt, und meine Kraft lässt zusehends nach. Dazu verbraucht mein Körper Unmengen an Blut für die Heilung, so dass sich der Hunger beinahe plötzlich einstellt. Trotzdem muss ich entweder Zeit gewinnen oder die Situation zu meinen Gunsten beeinflussen.
    Ich bin keine Hexe, formuliere ich meine Botschaft so einfach wie möglich, du kannst mich freilassen. Es ist ein Irrtum, du bist doch Schauspieler, flüstere ich Joe ein und er wiederholt es brav.
    „ Aber wenn sie doch keine Hexe ist, dann können wir sie doch einfach gehen lassen. Du hast dich bestimmt geirrt.“
    Christopher fackelt nicht lange und holt mit der flachen Hand aus. Sein Schlag kappt die dünne Verbindung zwischen Joe und mir.
     
    Ich stöhne auf, als sie bricht, und Joe schüttelt den Kopf. „Das war vielleicht ein merkwürdiges Gefühl.“
    Christopher fixiert mich. „Das war sie. Ich habe es dir doch gesagt.“ Er ist mit Joe versöhnt und dieser tritt auf mich zu.
    Er betrachtet mich eingehend. „Hey, deine Nase ist ja wieder verheilt.“ Dreckige Finger betasten mein Gesicht und ich fühle mich einfach nur … ausgeliefert. Auch kann ich nicht genau sehen, was er da tut, und plötzlich trifft mich ein neuer, harter Faustschlag ins Gesicht.
    Tränen steigen mir in die Augen und meine Sicht verschwimmt. Der Schmerz explodiert genau dort, wo meine Nase sein müsste, wenn da denn noch etwas ist. Ich jaule auf und bemerke die Bewegung vor mir mehr, als dass ich sie sehe. Es klatscht noch einmal laut, dann wimmert Joe.
    „ Aber ich habe ihr doch nur noch einmal die Nase gebrochen – das war sie mir schuldig.“ Wie, noch einmal? Nur mit Mühe kann ich meine Fangzähne kontrollieren und versuche mich zu sammeln. Das darf doch alles nicht wahr sein!
    Als ich mich erneut so weit sortiert habe, dass ich meine Sinne auf einen Punkt konzentrieren kann, richtet Christopher seine kalten Augen auf mich.
    „ Du schaffst es nicht, dich weiter zu verstellen. Ich weiß, was du bist.“
    „ Einen Dreck weißt du!“
    Okay, das ist vielleicht nicht die diplomatischste Art mit seinem Peiniger umzuspringen, aber für Bitten und Betteln ist die Zeit einfach mal vorbei. Jetzt heißt es er oder ich – also vorzugsweise ich!
    „ Ich weiß, was du bist, und du wirst jetzt dafür büßen, dass du meinen Vater hast leiden lassen.“ Er stellt sich dicht vor mich und schlägt trocken zu.
    Mein Kopf würde nach hinten fliegen, wenn ich nicht an etwas festgebunden wäre.
    Okay – kein Spaß mehr.
    „ Das ist unfair – ich darf sie auch nicht schlagen“, mault Joe und Christopher entgegnet: „Das ist Familiensache, das verstehst du nicht.“
    Meine Gedankenkraft schwindet, wie meine

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