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Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Nachtchimäre - Fragmente der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myrna E. Murray
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errötend an.
    „ 1.536.000, wenn man von 60 Millionen Einspielergebnissen ausgeht“, erklärt sie freundlich und sieht von mir zu Collin. „Bleibt es bei 40 Millionen, sind es 1.124.000.“
    Ich grinse sie an. „Nicht schlecht! Haben Sie das im Kopf gerechnet?“ Obwohl sie noch jung ist, fällt es mir schwer, sie mit dem vertrauten Du anzusprechen.
    Sie nickt.
    „ Ich bin schon ausgestiegen, als das Wort Prozent zum ersten Mal fiel“, ergänze ich und nicke ihr respektvoll zu.
    „ Heißt das, dass ich auch Sie dazuzählen kann?“ Collin sieht mich erwartungsvoll an. Tut mir leid, diesen Traum muss ich wohl zertreten.
    „ Ich bedaure, Sir. Aber ich verfüge momentan mitnichten über eine solche Summe, um sie zu investieren.“ Schlagartig erlischt sein Interesse an mir. Nun ja, das ist nur zum Teil die Wahrheit, denn das Geld hätte ich wohl. Allerdings habe ich noch keine konkrete Aussage aus dem Munde dieses Mannes gehört. „Ich bewundere lediglich die Kopfrechenkünste der jungen Dame neben mir.“
    Diese schenkt mir ein leises Lächeln. „Mein Name ist Sharroll“, erklärt sie und reicht mir ihre Hand.
    „ Christa“, gebe ich freundlich zurück, und während wir uns die Hand reichen, entsteht ein beinahe schon freundschaftliches Verhältnis zwischen uns. Wir lächeln jedenfalls beide und sind uns sicher, dass es hier gleich interessant weitergehen wird … und in der Tat. Bis auf uns beide sind die anderen Personen am Tisch nicht mehr zu halten.
    Mrs. Summerstone schickt eine ihrer Bediensteten los, ihr Scheckbuch zu holen, und Petunia fachsimpelt wie ein alter Hase mit Collin über Handlungsstränge. Mr. Brown hat sich einen doppelten Brandy bringen lassen und dabei eine von Collins Visitenkarten eingesteckt. Jessica ist noch hibbeliger als zuvor, und das Stroboskop auf ihrem Kopf tanzt so wild, dass einem davon regelrecht übel werden kann. Ich möchte gerade ein weiterführendes Gespräch mit Sharroll beginnen, als Jessica wie von der Tarantel gestochen aufspringt.
     
    „ Ach Mutter“, haucht sie und greift dabei theatralisch nach deren Hand. „Ich habe eine ganz wundervolle Idee.“ Mir schwant nichts Gutes. Petunia ergreift Jessicas Hand, und gemeinsam wandern ihre Blicke hin zu dem Flügel. Oh nein … bitte nicht auch das noch.
    „ Ich könnte doch die Hintergrundmusik komponieren“, säuselt Jessica, und ihre Mutter pflichtet ihr aufgeregt bei.
    „ Aber ja, das wäre doch eine ganz wundervolle Idee. Nicht wahr Collin?“
    Dieser sieht ein bisschen überrumpelt aus. „Tja, also dann …“, beginnt er, und in meinem Hinterkopf sirren alle Alarmglocken los.
    Am liebsten würde ich ihn jetzt anbrüllen: „Tu es nicht! Nein, tu es nicht!“ , doch das Schicksal lässt sich nicht aufhalten.
    Als hätte ich es geahnt, beendet er seinen Satz mit „… dann müsste ich mich erst einmal davon überzeugen, dass sie tatsächlich so gut ist, wie man sagt.“
    Das lässt sich Jessica nicht zweimal sagen. Schnell entzieht sie ihrer Mutter die Hand und schwebt beinahe auf das Klavier zu. Ihr Lächeln ist dabei triumphierend. Endlich interessiert sich jemand für ihr Talent . Während sie erneut Platz nimmt und zu den Notenblättern greift, läuft in meinem Kopf die Melodie des Weißen Hais ab. „Dummdi Dummdi Dummdi Dummdi …“ Sharroll neben mir scheint es nicht anders zu gehen, denn ihre Finger verkrampfen sich. Überhaupt sieht sie nun recht gequält aus. Alles an ihr sagt überdeutlich: Nicht doch. Aber wir müssen uns fügen, komme, was da wolle.
    Jetzt einfach aufzustehen und zu gehen wäre das Leichteste, aber irgendwie erscheint es mir nicht passend. Aber vielleicht geschieht ja ein Wunder und Jessica kann doch noch Klavier spielen und nicht nur zufällig die richtigen Tasten betätigen …
     
    Der Flügel ist gestimmt, und einem weiteren sehr üppigen Trinkgeld ist es zu verdanken, dass Jessica erneut davor sitzt und vor sich hin klimpert. Leider, kann ich nur sagen.
    Erwartungsvoll sind alle Mitglieder der kleinen Gruppen aufgerückt und haben sich um den Flügel versammelt. Die übrigen Gäste des Raumes haben anfangs ihre Gespräche unterbrochen und ebenfalls interessiert zu uns herübergeschaut, doch als Jessica nur Für Elise anstimmt, wenden sich die meisten wieder ab.
    Jessica stört das nicht. Während wir unsere Sessel verschoben haben, um ihr unsere Aufmerksamkeit zu schenken, hat sie großspurig angekündigt, dass sie sich erst einspielen muss. Dafür eignet sich Für

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